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Testbericht

automobil-magazin.de, 1. Februar 2013
Der Range Rover Sport gehört zu den elegantesten in der Kategorie SUV. Ersetzt der neue 3,0 Liter-Biturbo-Diesel den alten V8-Diesel gleich elegant?

Ein Sechszylinder ist der Motor für diejenigen, die sich einen Achtzylinder nicht leisten können? Mit 600 Nm Drehmoment bei 2.000 Umdrehungen rückt dieser Gedanke im Range Rover Sport SE 3.0 SDV6 ziemlich rasch in den Hintergrund. Erstens, weil der nicht mehr angebotene Sport TDV8 mit dem 272 PS leistenden 3,6 Liter-Biturbo-V8 für nur 40 Newtonmeter mehr Drehmoment (640 Nm) deutlich mehr konsumiert (Testverbrauch: 12,9 Liter). Zweitens, weil der letzte im Range Rover Sport verbliebene V8, der 5,0 Liter-V8-Kompressor, noch herber dem Suff verfallen ist (Testverbrauch: 16,8 Liter). Und drittens, weil der aktuell stärkste V6-Diesel heute zu überzeugen weiß wie damals der V8-Selbstzünder.

Die lässige Kraft, die lässige Elastizität und die von gleich zwei Ladern gedämpfte Geräuschkulisse stehen dem Sport so gut zu Gesicht wie die markanten Änderungen an Front und Heck. Die nun auch im Range Rover Sport zum Einsatz kommende Achtgang-Automatik von ZF erweist sich auch hier als idealtypischer Schaltstufenwandler. Dem entsprechend wirken die Schaltwippen bei so früh anstehendem Drehmoment: deplatziert. Der Kaltstart gelingt kultiviert, was nicht nur am neuen Motor liegt, sondern auch an der sehr guten Geräuschbedämmung. Und der Verbrauch? Der 84 Liter-Tank reicht etwa für 700 km.

Was sich im Lauf der Jahre im Geländewagen getan hat, offenbart ein schräger Vergleich – 4x4-Prolet versus 4x4-Aristokrat: Ein 800 kg leichter Suzuki LJ soff 1978 mit 41 PS schon mal 10 Liter aus dem Tank. Einem Sport SDV6 (Testverbrauch: 10,4 Liter) gelingt das gleiche mit 256 PS und 2.535 kg – echter Fortschritt.
Der Range Rover Sport ist kompakt – im Vergleich zum Range Rover (im Frühjahr 2013 geht ein neues, bis zu 420 kg leichteres Topmodell an den Start). Mit 4,78 Meter Länge ist der Range Rover Sport, im Vergleich zum 4,999 Meter vom Bug bis zum Heck messenden Über-Range, kompakt. Das prädestiniert ihn – die optische Täuschung: Der Range ist hoch, aber nicht besonders lang – dank übersichtlicher Vertikallinie, tiefer Seitenscheiben und fluffig von der Hand gehender Servolenkung für engere Parklücken. Die Feinannäherung erfolgt per Parkdistanzkontrolle und Rückfahrkamera.

Fango mit mehr Stil geht kaum. Der Range Rover Sport war und ist nicht modisch, nicht protzig, präsent, aber dezent, wohl der distinguierteste Vertreter seiner Art: elegant oben herum, rustikal unten herum. Davon zeugen im Innenraum die dicken Gummimatten, der überarbeitete Terrain-Response-Wähler auf der Mittelkonsole und das Ersatzrad unter dem Kofferraumboden für garantiert schmutzige Hände. Damit gibt der Brite im Gelände nicht den Weichspüler, sondern den harten Wühler. Allerdings bilden die Schwellerleisten im Testwagen das wühlhemmende Element.

„Sport“ meint: sportlicher als der Range Rover. Und dass der hohe Aufbau noch sauber, gelenk und mit weniger Wanken und weichen Knien durch die Spur zieht, als es der Range Rover MK III (interner Code: L322) tat. Ähnlich bequem tut er es auch dank der „50er“-Gummiauflage seiner feschen 255/50 R19 im aufgefrischten Felgendesign. Das Gepäckabteil, dessen Ladekante mit Terrain Response tiefer gerückt werden kann (Beladeposition), erweist sich mit hoch bauendem Laderaum als geräumig bis möbelzupacktauglich (Kofferraum: 450 bis 2.013 Liter). Hochwertiger als vor dem Facelift wirkt der Innenraum mit halbmatt schimmernden Applikationen. Die finden sich auf der Mittelkonsole, im Umfeld der Terrain Response-Einheit, an den Türgriffen und um die Lüftungsdüsen.

Terrain Response ist jetzt ein reines Schalterensemble. Der Automatikwahlhebel schwebt, faszinierend wie bei der Konzernschwester Jaguar, empor. Im Range Rover Sport zu spät zu kommen, weil man nicht wusste, wie spät es war? Schlechte Ausrede: Gleich drei Uhren zeigen die Zeit. Eine vor der Fahrernase im Display, eine auf dem Farbmonitor und eine analoge auf der umgearbeiteten Radiokonsole, wo auch die Direkttasten für Navi, Telefon und Audio sitzen. Die akustisch eindrucksvollsten Konzertsäle auf Rädern heißen „SUV“. Das stellt der Range Rover Sport mit Harman/Kardon-Sound unter Beweis. Qualität steht auch mit dem stärksten V6-Dieselaggregat eindrucksvoll im Raum, denn der 3,0 Liter-Biturbo-Diesel erweist sich nicht als der Motor für diejenigen, die sich einen Achtzylinder nicht leisten können – im Gegenteil.

(Lothar Erfert)
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: automobilmagazin, 2013-02-01

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