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Testbericht

Stefan Grundhoff, 26. Oktober 2011
Lange stand der Range Rover Sport im Schatten seines übermächtigen Vorbilds Range Rover. Doch die Zeiten haben sich geändert. Längst wurde der kleinere Bruder zum Aushängeschild der Marke.

In diesen Tagen kommt der kleine Range Rover Evoque zu den Händlern. Als trendiger Dreitürer und praxisgerechter Fünftürer spielt er gekonnt auch abseits befestigter Straßen mit Mini-Attributen und jeder Menge Lifestyle. Doch im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten muss der Frischling sowohl bei Diesel als auch Benzinern mit vier Zylindern auskommen. Wer mehr Leistung und Status möchte, kommt um den größeren Range Rover Sport kaum herum. Etwas zäh gestartet hat sich der 2,5 Tonnen schwere Allradler längst auf den internationalen Märkten durchgesetzt. Er verkauft sich weltweit doppelt so gut wie der traditionelle Range Rover, dem Luxusmodell der Briten. In Deutschland wurde vom Range Rover Sport von Januar bis August 2011 1.745 Modelle verkauft – knapp 60 Prozent mehr als 2010. Vom Range Rover waren es nur 550 Modelle mit einem Zuwachs von 16 Prozent. Während das zumeist als Range Rover Vogue verkaufte Topmodell als Diesel ausschließlich mit acht Zylindern zu bekommen ist, ist der Range Rover Sport für viele Kunden genau die rechte Wahl. Vier Brennkammern sind in dieser Liga zu wenig – acht Zylinder für mindestens genauso viele Kunden einfach zu teuer.

War der Range Rover Sport ehemals auch als Diesel mit V6- und V8-Triebwerken zu bekommen, so gibt es mittlerweile nur noch die Auswahl zwischen einem 510 PS starken V8-Kompressor-Benziner und zwei Sechszylinderdieseln mit drei Litern Hubraum. Schon wegen des gewaltigen Leergewichts von rund 2,5 Tonnen sollte man keinen allzu großen Gedanken an die schwächere Version des TD V6 verschwenden. Während dieser mit 155 KW / 211 und 520 Nm Drehmoment auskommen muss, ist der Range Rover Sport SD V6 mit 188 KW / 256 PS und 600 Nm bei 2.000 U/min kraftvoller unterwegs. Nur der leistungsstärkere Range Rover Sport SD V6 schafft es etwas behäbig knapp über 200 km/h Spitze und 0 auf Tempo 100 in unter neun Sekunden. Bei beiden Modellen hat beim 2012er-Modell die neue Achtgang-Automatik von ZF Einzug gehalten. Nicht, dass die sechs Schaltstufen den Fahrer hätten den nötigen Komfort vermissen lassen. Doch die Gangwechsel gehen bei der neuesten Ausbaustufe noch mehr im Hintergrund vonstatten und beim Verbrauch gibt es eine spürbare Verbesserung. Der Range Rover Sport SD V6 gibt sich mit 8,8 Litern Diesel zufrieden; die schwächere Version mit 8,5 Litern.

Das Fahrwerk des Range Rover Sport ist trotz seiner leichtgängigen Lenkung alles andere als schwammig. Jedoch merkt man dem Briten nicht nur im Grenzbereich sein Übergewicht an. Während die direkte Konkurrenz zumeist zwischen 2,0 und 2,2 Tonnen auf die Waage bringt, ist der durch seine Luftfederung und das ausgezeichnete Terrain-Response-System auch im Gelände kaum aufzuhaltende Allradler 200 bis 400 Kilogramm schwerer. Das merkt man auf jedem Meter.

Lange Jahre wurde das wenig hochwertige Cockpit bemängelt, das sich der Sport mit dem Land Rover Discovery teilte. Auch wenn es hier nach der Überarbeitung keinen echten Grund zum Jubeln gibt – es hat sich mittlerweile einiges zum Guten getan. Die Bedienelemente auf der Mittelkonsole sind wertiger geworden, es geht wertiger zu. Doch besonders das Navigationsbildschirm mit Touch Screen lässt nicht nur durch Menüführung und Bearbeitungsgeschwindigkeit nach wie vor allzu viele Wünsche offen. Auch das an sich exzellent zwischen Tacho und Drehzahlmesser platzierte Multifunktionsdisplay mit monochromem Bildschirm lässt einen an die Vergangenheit denken – nicht nur wenn man die neuesten Hightech-Anzeigemodule von Audi oder Mercedes anstarrt. Hier müssen Land- und Range Rover zeitnah nachlegen. Nicht nur in der 70.000-Euro-Klasse man da längst mehr verlangen, als der Sport bietet. Das gilt jedoch nicht für das Platzangebot. Auch wenn der Kopfraum in beiden Sitzreihen üppiger bemessen sein könnte, ist der Range Rover Sport bei längeren Touren eine Klasse für sich. Allerdings würden sich auch die Passagiere im Fond über etwas mehr Beinfreiheit und komfortablere Kopfstützen freuen. Die voll versenkbaren Hinterkopfablagen der aktuellen Generation sehen nicht nur provisorisch aus – sie sind auch wenig bequem. Dagegen verwöhnt einen das handschuhweiche Leder der wohl konturierten Sitze.

Das Gepäckvolumen ist mit 958 bis 2.013 Litern mehr als opulent. Praktischerweise lässt sich die Glasheckscheibe separat öffnen und endlich gibt es auch die überfällige elektrische Bedienung der alles andere als leichten Heckklappe. Überhaupt ist die Serienausstattung des Range Rover Sport SD V6 eine Versuchung: Serienmäßig sind unter andere Doppelglas, Tempomat, Audio-System, Klimaautomatik, Xenon-Scheinwerfer, Festplatten-Navigation, Luftfederung, elektrisch verstellbarer Fahrersitz sowie ein Anhängerstabilitätssystem. Bei der Sicherheitsausstattung gibt es jedoch kaum mehr als das Standardpaket. Zahlreiche Assistenzsysteme bleiben aktuell außen vor. Nicht ungefährlich für einen Luxus-Geländewagen, der bei 55.800 Euro als 211-PS-Basisversion startet. Der Range Rover Sport SD V6 als edles HSE-Modell kostet mindestens 67.900 Euro.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2011-10-26

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