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Testbericht

Jürgen Wolff, 10. August 2013
Nach 30.000 Kilometern wird es Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. So lange läuft der Mazda CX-5 bislang als Dauertestwagen in der Redaktion. Wie hat sich der kompakte SUV dabei geschlagen?

Heimlich, still und leise hat er sich zum Erfolgsmodell entwickelt: Mazdas Kompakt-SUV CX-5. Seit er im Frühjahr 2012 auf den Markt kam, freut man sich in der deutschen Dependance des japanischen Autobauers über beständig gute Verkaufszahlen. Mit den hochgelobten Konkurrenten aus Korea etwa kann er dank seiner 8.197 Zulassungen im ersten Halbjahr 2013 locker mithalten: Hyundai verkaufte vom IX 35 insgesamt 10.929 Stück, Kia vom Sportage 7.637 Fahrzeuge. Unter den 32 SUV-Modellen, die das Kraftfahrtbundesamt in seiner Zulassungsstatistik listet, rangierte der Mazda CX-5 im Juni 2013 auf Platz 6. Damit ist der CX-5 hierzulande die mit weitem Abstand erfolgreichste Modellreihe im Programm von Mazda.

Das kommt nicht von ungefähr, zeigen die bisher gut 30.000 gefahrenen Kilometer im Dauertest: Der Mazda CX-5 ist ein Allrounder mit hohem Alltagsnutzen. Beispiel Reisefahrzeug: Locker und souverän rollt der SUV über Autobahn und Landstraße. Ohne Stress geht es selbst mit 200 km/h voran, weite Strecken sind zügig geschafft. Der solide wirkende Innenraum vermittelt ein Gefühl von Sicherheit - mein Mazda, meine Burg. Platz ist reichlich, auch in der zweiten Reihe bleibt zwei Erwachsenen genügend Raum, sich zu entfalten. Die Sitze sind bequem, Assistenzsysteme wie der Tempomat oder der Fernlichtassistent nehmen dem Fahrer lästigen Kleinkram ab. Hinten im Laderaum ist mit 503 Litern Volumen genug, um selbst üppiges Reisegepäck problemlos zu verstauen.

Das Fahrwerk passt. Souverän bügelt die Federung Unebenheiten in der Straße weg und der Mazda hält stur geradeaus. Ab und an allerdings poltert die Hinterachse mittlerweile unwillig, wenn es auf der Straße doch zu ruppig wird. Seitenwind dagegen beeindruckt den hoch gebauten SUV nur mäßig. Dank Allradantrieb gibt es auch keine Traktionsprobleme. Soviel zur Autobahn. Auf der Landstraße folgt der Mazda willig und präzise den Anweisungen, die ihm der Fahrer übers Lenkrad gibt. Sicher: Die Lenkung könnte etwas direkter und weniger leichtgängig sein - aber er ist nun mal kein Sportwagen.

Wirkliche Kritik gibt es allenfalls an Kleinigkeiten. An der Heckklappe zum Beispiel, die nicht hoch genug aufschwingt, damit auch größere Zeitgenossen ohne Kopfkontakt darunter schlüpfen können. Oder der Geräuschpegel im Innenraum: So richtig laut wird es zwar nie - aber bei hohen Geschwindigkeiten wird es doch gelegentlich etwas plärrig. Bei einer Reisegeschwindigkeit von 160 km/h dagegen: kein Problem. Oder der Fernlichtassistent: So richtig verlassen mag man sich bald nicht mehr darauf. Nicht immer erkennen die Sensoren rechtzeitig, dass Gegenverkehr kommt, immer wieder kassiert man deswegen ein empörtes Aufblenden voraus. Nervig ist auch die Verzögerung, mit der sich das Fernlicht aktiviert, wenn man es am Lenkrad einschaltet: Dann muss sich die Sensorik offensichtlich erst einmal sammeln. Für gelegentliches Abenteurer-Feeling sorgt das Navigationssystem. So manche Wegweisung ist, nun ja, eher etwas ungewöhnlich. Bei einer Fahrt quer durch den Schwarzwald etwa ging es Dutzende Kilometer über enge Neben-Nebenstraßen, entlang an Bachläufen, Wiesen, Holzeinschlägen und durch verkehrsberuhigte Neubaugebiete. Aber: Die Tour war interessant. Und am Ende sind wir immer angekommen.

So gut der CX-5 einen über lange Strecken bringt, so agil kann er in der Stadt sein. Mit 4,56 Metern Länge ist er genauso lang wie ein VW Golf Variant und nur ein paar Zentimeter breiter. Das reicht noch für die üblichen Dimensionen von Parkhaus-Stellplätzen. Der Wendekreis von 11,7 Metern ist dabei gerade noch innenstadtkompatibel. Praktisch wäre eine elektrisch öffnende Heckklappe - aber nun gut. Immerhin ist die Ladekante relativ niedrig und man muss die Einkaufstüten und Getränkekästen nicht erst über eine Bordwand hieven. Über den Filzboden, mit dem der Kofferraum ausgekleidet ist, kann man sich freuen oder daran verzweifeln. Er ist robust genug, um auch heftiges Hin- und Herrutschen der Ladung klaglos zu überstehen - aber man hat auch seine heilige Mühe, Sand, Tannennadeln oder Gräser wieder herauszuzupfen.

Der kultivierte Skyactiv-Motor unter der Fronthaube des knapp 35.000 Euro teuren Testwagens passt mit seinen 129 kW/175 PS und einem maximalen Drehmoment von 420 Nm sehr gut zu dem voll beladen immerhin bis zu 2,1 Tonnen schweren CX-5. 8,8 Sekunden braucht er offiziell von 0 auf Tempo 100, bei 207 km/h ist Schluss. Schneller muss ein SUV auch nicht sein. Und man fühlt sich zu keiner Zeit untermotorisiert. Wer es lieber etwas preiswerter hätte: Mit Frontantrieb und 165-PS-Benzinmotor ist der CX-5 schon ab 23.890 Euro zu haben.

Dass da ein Diesel arbeitet, merkt man akustisch und an den Vibrationen nur kurz gleich nach einem Kaltstart. Ist der Motor erst mal warm gelaufen, hält er sich die meiste Zeit angenehm im Hintergrund. Die 6-stufige Wandlerautomatik kommt zwar an ein modernes DSG-Getriebe nicht heran, geht aber in Ordnung. Sie bremst die Kraft des Motors etwas aus und schaltet doch deutlich spürbar zwischen den Stufen - aber alles bleibt im grünen Bereich. Sehr akzeptabel auch der Verbrauch: Statt der offiziell avisierten 5,5 Liter Durchschnittsverbrauch lag der reale Durst auch nach 30.000 Kilometern noch im Schnitt bei 6,5 Litern - die meisten Konkurrenten brauchen bei vergleichbarer Leistung mehr.

Auch von der Qualität her hat sich der Mazda CX-5 nach den ersten 30.000 Kilometern bestens geschlagen. Werkstatt? Fehlanzeige. Lediglich die Reifendruckanzeige zickte ein paar Tage herum und zeigte permanent Unterdruck an, egal, wie sehr man die Reifen aufpustete. Laut Werkstatt war ein falsch eingestellter Parameter in der Elektronik der Grund für das Generve - mit ein paar Mausklicks zu beheben. Übermäßige Abnutzungsspuren trüben ebenfalls noch nicht den guten Eindruck - allenfalls ein paar Spuren von vorbeigeschrammten Schuhsohlen haben sich mittlerweile in den Hartplastikverkleidungen der Seitentüren verewigt. So ganz spurlos gehen 30.000 Kilometer denn auch an einem Mazda nicht vorbei.

Quelle: Autoplenum, 2013-08-10

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