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Testbericht

Wolfgang Gomoll / Stefan Grundhoff, 18. Oktober 2018
So ganz überraschend kann einen diese Nachricht nicht. Die Konzeptstudie des elektrischen Mission E Cross Turismo wird Realität. Das Serienauto dürfte spätestens Ende 2020 auf die Straße rollen.

Nachdem Porsche verkündet hat, dass der Taycan als Konkurrent für das Model S von Tesla preislich zwischen Cayenne und Panamera positioniert wird und somit bei unter 90.000 Euro starten wird, geben die Zuffenhausener nunmehr grünes Licht für das Elektromodell Nummer zwei. Die Studie des elektrischen Mission E Cross Turismo feierte seine Premiere auf dem Genfer Autosalon im Frühjahr. In rund zwei Jahren dürfte der 600 PS starke Elektro-SUV serienfertig sein. Für die Produktion des Fahrzeugs baut der Sportwagenhersteller 300 zusätzliche Arbeitsplätze am Stammsitz Zuffenhausen auf. Der viertürige Cross Turismo ist technisch eng mit dem Taycan verwandt und verfügt über ein Schnellladenetz inklusiv 800-Volt-Architektur. Bis 2022 investiert Porsche in die hauseigene Elektromobilität mehr als sechs Milliarden Euro.

\"Der Mission E Cross Turismo steht auf der J1-Plattform, also könnten wir schnell reagieren\", erklärt Stefan Weckbach und legt damit bereits die Parameter für das Elektromobil fest. Die Batterie befindet sich im Unterboden und das hilft beim Schwerpunkt, der tiefer liegt als beim 911er und eine fast paritätische Achslastverteilung erzeugt. Beides unabdingbare Zutaten für agile Fahrzeuge. Dass auch dieser Mission E-Abkömmling gut im Saft steht, wird einem beim ersten Kickdown bewusst. Ruckzuck fliegt die Nadel auf die 100 km/h-Marke, und zwar so schnell, dass die geleitschutzgebenden US-Cops verdutzt die Augenbrauen hochziehen. Mindestens 441 kW / 600 PS wird der Porsche Crossover haben und ist in weniger als 3,5 Sekunden von null auf hundert. Der Saft soll mehr als 500 Kilometer reichen, was darauf schließen lässt, dass die Akkus, in denen Pouchzellen stecken, eine Kapazität von mindestens 90 Kilowattstunden haben. \"Wir haben die höchsten Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Batterie gestellt\", sagt Porsche-Entwickler Stefan Weckbach.

Vor allem soll der Porsche auch mehrere Vollgas-Arien überstehen, ohne, dass es dem Antriebsstrang zu heiß wird und das Fahrzeug die Räder von sich streckt. \"Wir haben dafür sehr komplexe Kühlkreisläufe ersonnen\", erklärt der Baureihenleiter. Die Standfestigkeit wird durchaus auf die Probe gestellt, auch wenn wir bei den Fahrten nicht alles aus dem Cross Turismo rausholen. Das Fahrwerk basiert auf dem des Panamera, ist auf das höhere Gewicht angepasst und zeigt, dass das Mantra \"Der E-Turismo ist ein Porsche, nur mit einem anderen Antriebsstrang\" keine leeren Worte sind. Wie der Mission E wird der SUV alles bekommen, was die Modelle mit einem konventionellen Antrieb schnell macht - angefangen von der Hinterachslenkung bis hin zu der präzisen Lenkung und einer gut dosierbaren, standfesten Bremse.

Innen bietet der Cross Turismo mehr Platz als der Mission E und die Instrumente geben schon einen sehr konkreten Ausblick auf das Serienmodell. \"Von der Hardware sind wir da schon ziemlich nah an der Serie, bei der Software beziehungsweise der grafischen Bedienoberfläche sind es etwa 80 Prozent\", sagt Gantimur Meissner, der die Gestaltung der Bedienoberfläche verantwortet. Also wird es im Mission E Cross Turismo einen gekrümmten Bildschirm geben, auf dem die bekannten Porsche Rundinstrumente animiert werden. Allerdings entfällt der zentrale analoge Drehzahlmesser und in das Armaturenbrett sind zwei 10,9 Zoll Bildschirme integriert, von denen einer ganz auf den Beifahrer zugeschnitten ist. Der kann sich Filme anschauen oder die Navigation bearbeiten und die App quasi dem Fahrer übergeben. Der kann sich seinen Bildschirm, wie beim Smartphone ganz nach Gusto zusammenstellen und die Bedienung funktioniert hauptsächlich per Spracheingabe. \"Es ergibt keinen Sinn, Apple zu kopieren. Wir schauen uns genau an, welche Funktionen zielführend sind\", sagt Meissner und verweist auf die spezifischen Anforderungen in einem Auto. Damit die Ablenkung möglichst gering ist, sind zum Beispiel die Schrift und die Bedienelemente größer.

Die Fahrmodi orientieren sich ebenfalls an denen der Verbrenner: \"Normal\", \"Sport\", \"Sport Plus\", \"Individual\" und \"Range\". Bei Letzterem ist der Name Programm und alles wird dem Energiesparen untergeordnet, wenn nötig auch die Leistung der Klimaanlage. Beim Losfahren ist standardmäßig \"Normal\" eingestellt, dann kann der Mission E Cross Turismo bei Bedarf auch segeln, also im Leerlauf dahinrollen. Eventuell kommt noch ein Offroad-Modus dazu. Beim Stromtanken fällt übrigens der Vorhang: Denn der Deckel springt nicht auf, wie das normalerweise üblich ist, sondern fährt surrend nach oben und verschwindet unter dem Kotflügel. Doch das wird sicher nicht das einzige Gadget bleiben, wenn der Mission E Cross Turismo in Serie geht. Doch davon ist, wie gesagt, auszugehen, die Frage lautet eher: Wie geht es weiter? Porsche betont immer wieder, die Elektromobilitäts-Modellpalette genauso aufzuziehen, wie die aktuelle mit Verbrennungsmotoren. Das bedeutet, dass auf der skalierbaren J1-Plattform auch verschiedene Derivate mit unterschiedlichen Batteriegrößen und Antriebssträngen möglich sind. Bei den beiden Elektromodelle Taycan und dem Serienmodell des noch namenlosen Cross Turismo wird es nicht bleiben. Schließlich gibt es auch einige Diesellücken zu schließen.

Quelle: Autoplenum, 2018-10-18

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