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Testbericht

Stefan Grundhoff, 10. Oktober 2011
Opel holt eines seiner besten Pferde frisch gestärkt aus dem Stall: der neue Zafira soll Druck machen auf die unüberschaubare Schar der Familienvans. In seinem Fokus: die Hauptkonkurrenten Touran, Sharan und Galaxy.

Der Säbelzahn hat es in die Großserie geschafft. Nach dem Ampera ist der Zafira das zweite Modell mit dem neuen Opel-Markengesicht. Doch der neue Raumgleiter hat nicht nur optisch jede Menge Biss. Mit einer Gesamtlänge von 4,66 Metern will er zwischen den Welten räubern und dabei die Hauptkonkurrenten VW Touran, Sharan und Ford Galaxy unter Beschuss nehmen. Und das Ganze mit bekannten Stärken und neuen Qualitäten. Insbesondere bei der Variabilität hat der Familienvan mit dem Blitz-Logo deutlich zulegen können. Dabei ist es mit fünf bis sieben Sitzplätzen allein heute längst nicht mehr getan. So bietet der Zafira, der in seiner dritten Generation den überflüssigen Namensannex „Tourer“ trägt, in der zweiten Reihe eine gemütliche Sesselatmosphäre. „Unsere Lounge-Sitze für die zweite Reihe bietet kein anderer“, erklärt Andreas Häfele, Produktverantwortlicher des Zafira. Leider ist diese nur im Topmodell serienmäßig.

Im Normalzustand haben auf der Zafira-Rücksitzbank drei Personen Platz. Da die meisten Kunden zwei Kinder haben, kann der mittlere Sitz beim Lounge-Paket mit drei Handgriffen zur üppigen Mittelarmlehne werden. „Unsere Außensitze lassen sich 28 Zentimeter in der Länge verschieben“, zeigt Häfele mit einem Griff unter die Sitzfläche, „die Sitze gleiten zudem fünf Zentimeter in Richtung Fahrzeugmitte und ermöglichen so eine größere Schulterfreiheit. Bequemer geht es nicht.“

Wem die vier Einzelsitze im Alltagsbetrieb nicht reichen, kann die Mittelarmlehne kurzerhand wieder zum vollwertigen Sitz zurückbauen. In Reihe drei gibt es zwei weitere Sitze, in denen selbst mittelgroße Erwachsene ihren Platz finden - Kletterpartie inbegriffen. Das Ladevolumen des Familienvans liegt je nach Sitzkonfiguration zwischen 152 und 1.860 Litern. Die maximale Zuladung; 702 kg. Angenehm ist dabei die ebene Ladefläche die entsteht, wenn die Sitze zusammenklappen. Gepatzt haben die Opel-Ingenieure hingegen bei der Kofferraumklappe. Diese lässt sich nicht einmal gegen Aufpreis elektrisch bedienen. Über dieses Komfortmerkmal verfügen die meisten Konkurrenten wie auch der Konzernbruder Insignia Sports Tourer. So angenehm man in der zweiten Reihe des Zafira auch sitzt, so wenige Komfortfunktionen stehen den dortigen Insassen zur Verfügung. Beheizte Sitze, eine getrennte Klimaregelung, DVD-Entertainment oder eine 220-Volt-Stromanschluss – der Zafira bietet nichts von alledem. Darüber können auch die Lounge-Sessel nicht hinwegtäuschen.

Auch bei der Serienausstattung gibt es zahlreiche Lücken. Elektrische Fensterheber hinten oder eine Klimaautomatik gibt es ebenso wie sieben Sitzplätze erst bei den Modellen Sport oder Innovation ab Werk. Dafür kann die Sicherheitsausstattung des Familien-Zafira überzeugen. ESP, zahlreiche Airbags und ABS gibt es serienmäßig. Auf Wunsch lässt sich der Opel mit Details wie Einparkautomatik, Abstandstempomat sowie Assistenten für Verkehrszeichenerkennung, Spurhalten und Totwinkel ausstatten.

Das Leistungsspektrum von 115 bis 165 PS aus drei Dieseln, drei Benzinern und einem Erdgasmodell werden die meisten Kunden zufrieden stellen. Besonders die beiden größeren Dieselvarianten mit 130 und 165 PS dürften sich der größten Beliebtheit erfreuen. Besonders der 121 KW / 165 PS starke Zweiliter-Diesel des Zafira 2.0 CDTI bietet seinem Fahrer gute Fahrleistungen bei geringem Verbrauch. So soll sich der 1,7 Tonnen schwere Fronttriebler mit 5,2 Litern Diesel auf 100 Kilometern zufrieden geben. Start-Stopp-Automatik ist Serie. 0 auf 100 km/h schafft der Rüsselsheimer in 9,8 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 208 km/h. Ein Doppelkupplungs-Getriebe ist nicht im Programm; die optionale Getriebeautomatik erhöht den Reisekomfort; steigert den Verbrauch jedoch auf sechs Liter. Wer sparsamer unterwegs sein will, sollte sich für den 130-PS-Diesel entscheiden. Der schafft immerhin noch 193 km/h und gibt sich mit 4,5 Litern Diesel auf 100 Kilometern zufrieden.

Technisch ist der 4,66 Meter lange Zafira mit den Opel-Modellen Insignia und Astra verwandt. Vom größeren Insignia stammen große Teile der Vorderachse. Hinten muss es der Astra tun. Daher ist der Zafira auch nicht mit einem optionalen Allradantrieb zu bekommen. „Dafür ist die Nachfrage bei uns einfach zu klein“, räumt Andreas Häfele wohl wissend ein, dass die Konkurrenz hier gerade im Alpenraum zahlreiche Kunden abgreifen kann. Das Fahrwerk ist neben der Variabilität eine der Stärken des Zafira. Der Federungskomfort ist ordentlich und mit der 980 Euro teuren elektronischen Dämpfereinstellung kann der Fahrer zwischen drei unterschiedlichen Modi wählen. Die Lenkung ist präzise, könnte jedoch etwas mehr Rückmeldung von der Fahrbahn liefern.

Preislich geht es beim Opel Zafira 1.8 bei 22.950 Euro los. Jedoch dürfte sich kaum jemand für das wenig attraktive Basistriebwerk mit 115 PS und manueller Fünfgang-Schaltung interessieren. Überhaupt bieten die beiden unteren Ausstattungsvarianten Selection und Edition kaum mehr als automobile Hausmannskost. So sollte es zumindest der Zafira Sport oder besser gleich der Zafira Innovation sein. Da ein leistungsstarker Benziner fehlt, empfiehlt sich der 140 PS starke Opel Zafira 1.4 Turbo Sport für 28.250 Euro. Beim Diesel empfehlen sich die beiden stärkeren Versionen mit 130 und 165 PS, die als Innovation mindestens 31.150 bzw. 33.505 Euro kosten. Dann gibt es serienmäßig das kleine Navigationssystem, Komfortsitze, Xenonlicht, sieben Sitze sowie Regensensor und abblendbare Rückspiegel. Doch selbst beim Topmodell kosten eine geregelte Gepäckaufbewahrung durch Cargo- und Organizer-Paket 345 Euro, Einparkhilfe und Sitzheizung 690 Euro und eine Bluetooth-Schnittstelle 300 Euro.

Quelle: Autoplenum, 2011-10-10

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