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Testbericht

Benjamin Bessinger/SP-X, 25. Februar 2010

Rüsselsheim/SP-X – Nächste Woche beim Genfer Autosalon ist er auf Hochglanz poliert, dreht sich im Rampenlicht und wird umlagert von den Fotografen. Doch noch trägt der neue Opel Meriva das Tarnkleid aller Prototypen: Eine schwarz-weiß karierte Folie, dicke Plastikplanken und jede Menge Klebeband sichern ihm jenes Inkognito, dass die Entwickler für den letzten Feinschliff brauchen.

Denn auch wenn im Werk Saragossa neben dem aktuellen Meriva bereits seit über einem Jahr der neue produziert wird, bald die ersten 1.000 Vorserienfahrzeuge auf der Straße sind und im Juni zu Preisen ab etwa 15.500 Euro die Kundenauslieferung beginnt, haben Chefentwickler Helmut Ruff und seine Kollegen noch eine lange Aufgabenliste: Fast bis zum letzten Tag der endgültigen Produktionsfreigabe nach Ostern sind sie auf Testfahrt, um auch noch an den kleinsten Stellschrauben zu drehen. „Schließlich haben wir einen Ruf zu verteidigen“, sagt Ruff: „Der aktuelle Meriva war in sechs von sieben Jahren Europameister in seinem Segment und hat sich über eine Million Mal verkauft, das ist für uns ein riesiger Ansporn.“

Mit dem Vorgänger hat der Neuling allerdings nicht viel mehr als den Namen gemein – und sein flexibles Sitzsystem, bei dem mit wenigen Handgriffen der Mittelplatz im Fond verschwindet, so dass man plötzlich Bein- und Schulterfreiheit genießt wie in der Oberklasse. Alles andere ist neu: Das Design, das jetzt von Insignia und Astra inspiriert ist, die Türen, die sich nun gegenläufig öffnen wie sonst nur bei einem Rolls-Royce und vor allem das Format, das in jeder Dimension spürbar zugelegt hat.

„Der Meriva ist jetzt kein großer Bruder des Corsa mehr, sondern ein kleiner Zafira“, rückt Ruff die Verwandtschaftsverhältnisse zurecht und erklärt damit den erhöhten Testaufwand: „Fahrwerk, Bremsen, Lenkung – all das mussten wir auf die neuen Größenverhältnisse abstimmen.“ Dabei wollten die Hessen nicht nur den Status quo wahren, sondern das gewachsene Auto sollte auch besser Fahren: Nicht mehr nervös und angestrengt wie ein Kleinwagen, sondern gelassen und gediegen möchte der Meriva die Straße unter die Räder nehmen.

Das ist dem Team um Helmut Ruff offenbar gut gelungen. Bei den letzten Testfahrten zumindest macht der Prototyp bereits einen sehr soliden und entspannten Eindruck: Die breite Spur und das komfortabel abgestimmte Fahrwerk bügeln auch schlechte Straßen glatt, und abgesehen von den wie immer bei solchen Prototypen zum Teil noch handgeschnitzten und deshalb klappernden Konsolen herrscht eine Bord die vornehme Ruhe einer Oberklasselimousine: „Auch in Dämpfung und Isolierung haben wir viel Material und Mühe investiert“, sagt Ruff, während er die Ohren spitzt und einem leisen Knistern nachlauscht. Einzig die Lenkung könnte auf den engen Bergsträßchen im Taunus ein wenig direkter sein und mehr Rückmeldung geben. Diese Kritik ist Ruff nicht neu. Doch sei der Meriva ja vor allem ein Familienauto, das zumeist in der Stadt bewegt werde. „Da wollten wir es den Kunden beim Rangieren und Parken so leicht wie möglich machen.“

Während Platz und Plattform gewachsen sind, folgten die Entwickler unter der Haube dem aktuellen Trend zum Downsizing und haben die Motoren geschrumpft. Die drei Diesel mit 1,3-Litern und 55 kW/75 PS sowie 1,7 Litern und 92 kW/125 PS oder 107 kW/145 PS kennt man schon. Doch die 1,4 Liter-Benziner sind neu an Bord: Sie kommen als Sauger auf 66 kW/90 PS und mit Turbo auf 88 kW/120 PS oder 103 kW/140 PS und sind dank des kleineren Hubraums und der Aufladung teilweise über einen Liter sparsamer als früher. Obwohl der neue Meriva deutlich gewachsen ist und auch ein paar Kilo zugelegt hat, ist er deshalb das effizientere Auto. Und obwohl das den Entwicklern ein wenig Spielraum auch für unvernünftige Lösungen gelassen hätte, haben sie die bisherige OPC-Variante aus dem Programm gestrichen. Der hat zwar bei den Testfahrten immer Spaß gemacht, ist aber bei den Kunden nie so recht angekommen, muss Ruff einräumen: „Deshalb konzentrieren wir uns künftig auf das Wesentliche.“ Benjamin Bessinger/SP-X

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Rüsselsheim/SP-X – Nächste Woche beim Genfer Autosalon ist er auf Hochglanz poliert, dreht sich im Rampenlicht und wird umlagert von den Fotografen. Doch noch trägt der neue Opel Meriva das Tarnkleid aller Prototypen.

Fazit
Rüsselsheim/SP-X – Nächste Woche beim Genfer Autosalon ist er auf Hochglanz poliert, dreht sich im Rampenlicht und wird umlagert von den Fotografen. Doch noch trägt der neue Opel Meriva das Tarnkleid aller Prototypen.

Quelle: Autoplenum, 2010-02-25

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