BMW C 600 Sport und C 650 GT - Neuanfang auf zwei Rädern (Kurzfassung)
Testbericht
P-X/Madrid. In Südeuropa gehören sie in jeden Großstadtdschungel: Maxi-Scooter mit breiter Verkleidung, weicher Sitzbank und ausreichend Dampf unter der Plastikverkleidung. Vor allem Suzuki Burgmann 650 (10.290 Euro), Yamaha TMax (10.995 Euro) und Honda SW-T 600 (9.255 Euro) dominieren die Straßen. Das soll sich bald ändern. BMW bringt nun gleich zwei Luxus-Roller auf den Markt, die eine Brücke schlagen sollen zwischen dem Fahrspaß eines Motorrades und dem Komfort eines Maxi-Rollers. Der C 600 Sport kostet 11.100 Euro, der C 650 GT kommt auf mindestens 11.450 Euro.
Die beiden Varianten, die in Berlin gebaut werden, unterscheiden sich außer bei der Ausstattung noch bei Gewicht („GT“ plus 12 Kilogramm) und Optik. Die „GT“-Variante bietet unter anderem eine weichere Fahrwerksabstimmung und Sitzbank, ein größeres Windschild, einen 60 Liter fassenden Stauraum, eine andere Front, in die Außenspiegel integrierte Blinker und breitere Fußstützen.
Vor allem in den traditionellen Motorradmärkten Italien, Spanien und Frankreich sind die sogenannten Maxi-Scooter sehr beliebt. Sie gelten dort eher als tägliches Fortbewegungsmittel und nicht wie bei uns als Freizeitgerät. Die üppige Verkleidung schützt vor Wind und Wetter, die breite Sitzbank lädt zur bequemen Fahrt ein und der kräftige Motor braucht keine Ampelstarts zu fürchten. Dafür sorgt der neuentwickelte 647 ccm große Zweizylindermotor mit 44 kW/60 PS und 66 Newtonmeter Drehmoment, der für eine bequeme Handhabung mit einem CVT-Getriebe gekoppelt ist. Der Verbrauch von rund fünf Liter auf 100 Kilometer ist akzeptabel. Aus dem Stand beschleunigt der Twin mit brummigem Unterton den Zweisitzer wie an einem Gummi gezogen in 7,1 Sekunden auf 100 km/h und hängt konstant eng am Gas – trotz des hohen Leergewichts von 249 Kilogramm.
Außerhalb jeder Geschwindigkeitsbegrenzung sind beide Luxus-Roller für 175 km/h gut. Sauber abgestimmt zeigen sich, neben dem Fahrwerk, auch die beiden vorderen Scheibenbremsen (inklusiv serienmäßigem ABS), die eine sanfte Stop-and-go-Fahrt ermöglichen. Bei höheren Geschwindigkeiten bleibt ein nervöses Pendeln aus, die Maschinen ziehen stur ihre Bahn.
Es sind aber neben dem durchzugsstarken Motor eher die kleinen Dinge, die den BMW-Roller interessant machen: Das beleuchtete (!) Staufach unter der weichen und bequemen Sitzbank bietet beim „Sport“ eine Ausziehtasche, sodass zwei Integralhelme Platz haben, die Spoilerscheibe ist in drei Stufen verstellbar, beim „GT“ sogar stufenlos elektrisch. Neben der Griffheizung bietet BMW im „Highline-Paket“ auch einen Sitzbankheizung für Fahrer und Sozius an. Das Armaturenbrett beherbergt außer dem analogen Tacho auch den digitalen Drehzahlmesser, Kilometerzähler und Bordinfos wie Temperatur, Durchschnittsverbrauch, Uhrzeit und Reifendruck. Vor bösen Umfallern schützt die automatische Parkbremse, die beim Ausklappen des Seitenständers aktiviert wird. Optional ist unter anderem LED-Tagfahrlicht erhältlich.
Der Markt der Luxus-Roller mit großvolumigem Motor wächst. An dem Geschäft will auch BMW teilhaben und präsentiert gleich zwei neue Maxi-Scooter.
Der Markt der Luxus-Roller mit großvolumigem Motor wächst. An dem Geschäft will auch BMW teilhaben und präsentiert gleich zwei neue Maxi-Scooter.




























