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Testbericht

Benjamin Bessinger/SP-X, 20. April 2010

Neue Technologien verpackt Mercedes zur Automesse in Peking in einer sehenswerten Karosserie. Der CLS Shooting Brake, eine Weiterentwicklung der Pariser Studie von 2008, bietet neben sparsamen Motoren einen Einblick in kommenden Lichttechnologien und einen Ausblick auf das Design des neuen CLS.

Mit dem CLS hat Mercedes vor sieben Jahren einen guten Riecher bewiesen. Damals waren die Schwaben die ersten, die ein viertüriges Coupé gebaut und damit einer ganz neuen Klasse den Weg gewiesen haben. Das wollen sie jetzt offenbar wiederholen und bereiten gerade viel mehr als die turnusgemäße Neuauflage des Viertürers vor. Zwar wird der ganz wie geplant im Oktober auf dem Pariser Salon stehen und Ende des Jahres seinen Einstand geben. Doch die eigentliche Überraschung kommt ein oder zwei Jahre später mit einer weiteren Karosserievariante: dem Shooting Break. Praktischer als ein Coupé und sportlicher als ein Kombi stößt der elegante Lademeister in die selbe Nische, die Mercedes mit der R-Klasse verfehlt hat und BMW mit dem Fünfer GT noch immer umkreist.

Weil der Weg in neue Nischen steinig ist und die Kunden sich mit solchen Ideen erst langsam anfreunden müssen, pflegt Mercedes bei diesem Thema einen überraschend offenen Stil: Schon vor 18 Monaten hat Designchef Gordon Wagener auf dem Pariser Salon 2008 mit der Studie „Concept Faszination“, nicht nur sich selbst in seiner neuen Rolle und das Gesicht der neuen E-Klasse in Szene gesetzt, sondern zum ersten Mal mit der Idee der sportlichen Kombi-Kehrseite geliebäugelt. Und jetzt zur Messe in Peking spinnt er den Faden mit dem „Concept Shooting Break“ wieder ein Stückchen weiter.

„Von vorn entspricht dieses Auto ziemlich genau dem kommenden CLS“, hört man bei Mercedes mit Blick auf die weiche Nase des Shooting Brakes, die stark konturierte Motorhaube, den großen Kühlergrill und die weit ausgestellten Kotflügel an der von markanten Sicken durchzogenen Flanke. Und auch die vier rahmenlosen Türen sowie das Heck mit der sehr schräg stehenden und eher eng geschnittenen Klappe sollte man sich genau anschauen, raten die Entwickler: „Ein, zwei Jahre noch, dann sieht man auch das auf der Straße.“
Während sich außen bis auf den seidenmatten Lack und die aufwändig gefrästen 20-Zoll-Felgen nicht mehr viel ändern wird, muss Gordon Wagener den Innenraum wohl noch ein bisschen abspecken. Selbst wenn auch der Shooting Break ein reiner Viersitzer sein soll, wird es wohl bei einem Zielpreis von rund 60 000 Euro kaum für derart edle Schalensessel und ganz so viel Lack und Leder reichen. Und auch der Holzboden sowie die seitlichen Staufächer für Laptops und Golfbälle im Stauraum haben in der Serie wohl keine Zukunft.

Dafür jedoch ist die Studie für Peking zugleich die Premierenbühne für eine Reihe neuer Technologien: Nicht nur der 225 kW/306 PS starke V6 unter der Haube ist der Vorbote einer neuen Generation von Sechs- und Achtzylindern, mit denen Mercedes dank weiterentwickelter Direkteinspritzung, Stopp-Start-Automatik und bedarfsgerecht gesteuerter Nebenaggregate wieder zur Konkurrenz aufschließen und die Verbräuche dramatisch senken will. Sondern vor allem in der Kategorie „Licht und Sicht“ legen die Schwaben nach.

Den stechenden Blick verdankt die Studie deshalb dem ersten Voll-LED-Scheinwerfer von Mercedes, der mit dem CLS in Serie geht. Zwar haben Konkurrenten wie Audi und Lexus schon länger die Glühwendel von Halogen- oder Xenonstrahlern durch Licht-Emittierende-Dioden (LED) ersetzt, muss Entwickler Uwe Kostanzer einräumen. Doch kein anderer Hersteller bietet so ein dynamisches System wie Mercedes, sagt der Ingenieur. Denn die insgesamt über 70 Leuchtpunkte des CLS wechseln nicht nur automatisch zwischen Abbiege-, Kurven-, Nebel-, Landstraßen- oder Autobahnlicht. Anders als die Konkurrenz können sie auch zwischen Abblend- und Fernlicht umschalten und so noch mehr Sicht und Sicherheit bieten.
Eher dem Komfort dient dagegen das beinahe magische Glasdach der Studie: Weil winzige Metallpartikel zwischen den einzelnen Scheiben mit elektrischen Impulsen fast wie die Lamellen einer Jalousie gedreht werden können, lässt sich der Himmel hier auf Knopfdruck verdunkeln. Zwar sieht man in jeder Schaltposition glasklar nach draußen. Doch werden Licht und Wärme bei abgedunkelter Scheibe wirkungsvoller ausgesperrt als mit den üblichen Rollos, die sonst unter Glasdächern montiert sind. „Diese Technologie hat gleich zwei Vorteile“, sagt Entwickler Renz. „Zum einen steigert sie natürlich den Wohlfühlfaktor, weil niemand mehr unter dem Glasdach schwitzen muss. Zum anderen allerdings dient sie auch der Effizienz. Denn wenn die Klimaanlage weniger kühlen muss, braucht sie auch nicht so viel Energie.“

Ganz neu ist die Technik für Mercedes freilich nicht. Immerhin gibt es im Maybach schon seit vielen Jahren ein Glasdach von der Größe einer Schreibtischplatte, das sich auf Knopfdruck eintrüben kann. Allerdings wird die Scheibe dann so milchig, dass man nicht mehr hinaussehen kann. Außerdem kostet die Technologie so viel wie ein Kleinwagen und wäre nach Einschätzung von Bereichsleiter Andreas Zygan selbst in der S-Klasse kaum mehr zu verkaufen. Deshalb verspricht er einen sehr viel bürgerlichen Preis, „damit alle Kunden in diesen Genuss kommen können.“

Zwar ist auch das große Glasdach der Studie fest für den neuen Shooting Break eingeplant – und mit ihm die „Magic Sky Control“-Technik. Doch weil der sportliche Kombi noch ein wenig Zeit braucht, gebührt die Ehre der Premiere einem anderen Modell: Angeblich schon nächstes Frühjahr kann man im neuen SLK auf Knopfdruck die Sonne auf- oder untergehen lassen. SP-X/ Benjamin Bessinger

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SP-X/Stuttgart. Neue Technologien verpackt Mercedes zur Automesse in Peking in einer sehenswerten Karosserie. Der CLS Shooting Brake, eine Weiterentwicklung der Pariser Studie von 2008, bietet neben sparsamen Motoren einen Einblick in kommenden Lichttechnologien und einen Ausblick auf das Design des neuen CLS.

Fazit
SP-X/Stuttgart. Neue Technologien verpackt Mercedes zur Automesse in Peking in einer sehenswerten Karosserie. Der CLS Shooting Brake, eine Weiterentwicklung der Pariser Studie von 2008, bietet neben sparsamen Motoren einen Einblick in kommenden Lichttechnologien und einen Ausblick auf das Design des neuen CLS.

Quelle: Autoplenum, 2010-04-20

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