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Testbericht

Sebastian Viehmann / Stefan Grundhoff, 16. März 2011
Der Winter ist vorbei, der Mazda CX-7 hat stressige Monate hinter sich. Nun geht der Langzeittest in die letzte Phase. 40.000 Kilometer hat der Japaner auf der Uhr. Bisher zeigt er keinerlei Mucken.

Der auslaufende Winter war so recht nach dem Geschmack des Mazda CX-7 2.2 CD. Hier durfte er zeigen, was er kann. Hohe Bodenfreiheit, strapazierfähiger Innenraum, Allradantrieb – wenn es draußen ungemütlich wird, zeigt der Mazda echter Nehmer-Qualitäten. Doch der Winter brachte im harten Alltagsgebrauch auch ein paar Schwächen des 4,70 Meter langen CX-7 zutage. Der Kraftfluss zur Hinterachse dürfte auf glatter Fahrbahn nicht nur bei dynamischer Fahrt gerne etwas schneller vonstatten gehen. Im Normalbetrieb wird der Mazda nahezu ausschließlich über die Vorderachse angetrieben. Verliert diese auf glattem Untergrund die Haftung, werden bis zu 50 Prozent der Motorleistung an die Hinterachse gebracht, und es geht auch auf Eis und Schnee eindrucksvoll aufwärts. Überhaupt ist das Fahrwerk neben dem kraftvollen Dieselmotor die große Stärke des Mazda CX-7. Die präzise Lenkung hat von ihrem fahrdynamischen Reiz nichts verloren und die straffe Fahrwerksabstimmung gehört zu den besten in der SUV-Mittelklasse. Selbst auf langen Autobahnpassagen ist der CX-7 nicht zu hart. Trotzdem macht die Kurvenhatz auf bergigen Panoramastraßen ungemein Spaß. Kaum Nicken und Wanken, angenehm dynamisch lässt sich der 1,8 Tonnen schwere CX-7 selbst im Grenzbereich bewegen.

Der 2,2 Liter große Commonrail-Diesel hängt nach einer spürbaren Anfahrschwäche bissig am Gas und das maximale Drehmoment von 400 Nm macht es einem in den unteren beiden Gängen schon einmal schwer, mit dem Schalten nachzukommen. Der Spurt 0 auf 100 km/h ist mit 11,3 Sekunden dagegen vergleichsweise träge. Bei der Höchstgeschwindigkeit durchbricht der Japaner mit Anlauf knapp die 200er-Marke. Mehr ist aus den 127 KW / 173 PS auch nach knapp 40.000 Kilometern nicht herauszuholen. Dafür lässt sich der CX-7 auch aus dem Drehzahlkeller kraftvoll herausbeschleunigen. Die Handschaltung unterstreicht den sportlichen Fahreindruck. Eine optionale Getriebeautomatik würde allerdings noch besser zum Japaner passen. Die kommt jedoch erst mit der kommenden Motor-Getriebe-Kombination ab 2012.

Die neue Motorengeneration kommt für die Abgasreinigung auch ohne den AdBlue-Zusatz aus, den der CX-7 2.2 CD noch benötigt. Das kleine Zusatzdisplay in den Instrumenten ist aber das einzige, was auf den Saubermann-Diesel unter der Motorhaube hinweist. Der Zusatz AdBlue senkt die Stickoxid-Emissionen deutlich ab und sorgt für die Euro5-Schadstoffeinstufung des Vierzylinder-Diesels. Der Inhalt des kleinen Harnstofftanks reicht für 20.000 Kilometer. So wird der Zusatztank unter der Abdeckung des nach wie vor 455 bis 1.348 Liter großen Laderaums allein im Rahmen der Wartungsarbeiten nachgefüllt. Im Dauertest liegt der Durchschnittsverbrauch des Mazda CX-7 2.2 CD mit 8,4 Litern auf einem akzeptablen Wert, der nicht einmal einen Liter über der Werksangabe liegt. Wenn man es betont langsam angehen lässt, ist auch die 7 vor dem Komma kein Problem.

Die Sitzverstellung kann auch nach rund einem Jahr dauerhafter Nutzung immer noch nicht überzeugen. Vorne gibt es für groß gewachsene Insassen zu wenig Beinauflage. Die einstufige Sitzheizung ist nur beim Start kraftvoll. Nach einer kurzen Phase des Einheizens schaltet sie sich selbstständig zurück. Darauf würde man gerne selbst Einfluss nehmen. Auf den hinten Sitzplätzen gibt es eine sinnvolle Sitzheizung nicht einmal gegen Aufpreis. Dabei ist die lederne Sitzfläche genauso kalt wie vorn. Verbesserungswürdig sind auch die hinteren Kopfstützen. Sie sind zu klein und selbst im komplett ausgezogenen Zustand zu kurz.

Überhaupt ist es der Innenraum, der auf der einen Seite gefällt und sich auf der anderen Seite so manchen Lapsus erlaubt. Die tiefrot illuminierten Rundinstrumente unterstreichen den sportlichen Charme CX-7. Doch die Lenkradbedienung von Telefon, Navigations- und Soundsystem ist alles andere als überzeugend. Das Navigationssystem mit seinem winzigen Bildschirm animiert einen unvermittelt dazu, sich zusätzlich für eine Nachrüstlösung zu entscheiden. Darüber täuscht auch der geringe Aufpreis von 720 Euro nicht hinweg. Die Zielführung ist zufriedenstellend, die Bedienung keinesfalls – so werden zum Beispiel Straßennamen bei der Suche nicht immer komplett ausgeschrieben, und für neue Ziele in derselben Stadt muss man jedesmal die Stadt neu eingeben.

Bei der Verarbeitungsqualität zeigt der Mazda bislang keinerlei Schwächen, mit einer einzigen Ausnahme: Die Griffmulde des Kofferraums löst sich manchmal und muss mit einem beherzten Klopfen wieder hineingedrückt werden. Für Überraschung sorgte vor einigen Monaten ein Marderschaden, vor dem freilich kein Auto gefeit ist. Zum Glück tobte sich der Nager nur an der leckeren Verkleidung der Motorhaube aus, Kabel und Schläuche wurden nicht beschädigt. Der Basispreis für den Mazda CX-7 Center-Line liegt bei 30.590 Euro. Deutlich mehr bietet der komplett ausgestattete CX-7 2.2 CD Exclusive-Line für 35.990 Euro an. Dann sind unter anderem beheizbare und elektrische Ledersitze, 19-Zöller, Keyless-Go, Xenonlicht, Spurwechselassistent und Klimaautomatik serienmäßig. Bleiben noch 580 Euro für den Metallic-Lack und 850 Euro für das elektrische Glasschiebedach – ebenfalls durchaus empfehlenswert.

Quelle: Autoplenum, 2011-03-16

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