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Testbericht

Peter Maahn/SP-X, 21. Februar 2014

Seine bekanntesten Schöpfungen sind der Audi TT, der erste "VW New Beetle" oder der heute noch begehrte Audi A 2. Doch seit nunmehr nahezu acht Jahren wird der deutsche Stardesigner Peter Schreyer in koreanischen Won bezahlt, ist einer der Präsidenten von Hyundai und hat das Erscheinungsbild der Marke völlig umgekrempelt. Ob sein neuestes Werk irgendwann einmal einen Platz in der automobilen Ruhmeshalle finden wird, muss die Nachwelt entscheiden. Auf jeden Fall aber wird der Hyundai Intrado einer der Hingucker des Genfer Salons.

Kein Serienauto natürlich, dazu ist die markant gestylte Studie eines Brennstoffzellen-Autos viel zu futuristisch. Die Koreaner sehen ihr Denkmodell als sogenannten Crossover, also eine Mischung aus urigem SUV, elegantem Familienkombi und praktischem Stadtflitzer. Mögliche Gegner könnten die B-Klasse von Mercedes  oder auch der BMW 2er Active Tourer werden. Der rund vier Meter lange Viertürer mit dem langen Radstand macht viel her: Schmale Fensterflächen an den Seiten, riesige Radhäusern und ein durchaus gewagtes Heck, an dessen Rändern sich Leuchtenbänder bis weit nach unten schwingen. Die Frontpartie ist da deutlich moderater ausgefallen, wird von schmalen Scheinwerfern und einem sehr dünnlippigen Stoßfänger unter dem Grill geprägt. Auffallend aber die senkrechten Lufteinlässe, die ein wenig an den Opel Ampera erinnern.

„Der Intrado zeigt, wie weit wir nach vorne denken“, sagt Peter Schreyer über den ersten Hyundai, der unter seiner Verantwortung entstand, denn bisher kümmerte sich der Bayer vor allem um das Design der Schwestermarke Kia. Sein Design-Kollege Thomas Bürkle, ein ehemaliger BMW-Mann, ergänzt: „Das Motto hieß vor allem, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren“. Als Beispiel nennt er die Position des Fahrersitzes, der recht weit nach hinten gerückt wurde und zudem Abstand zur Tür hält. Das soll für ein gutes Raumgefühl und perfekte Übersicht sorgen. TFT-Anzeigen im Analog-Look sind im ansonsten sehr luftig gestalteten Armaturenbrett direkt im Blickfeld der Fahrers. In der Mitte ein quergelegter Bildschirm in I-Pad-Größe für Navi, Entertainment und sonstige Infos.

In Summe also alles auf der Höhe der Zeit, aber eben nicht besonders ungewöhnlich. Das wirklich Bemerkenswerte am Intrado ist seine Leichtigkeit. Das ganze Auto ist um einen Rohrrahmen herum gebaut, der aus einer Mischung aus Karbon und extrem leichten, aber widerstandsfähigem Stahl besteht. „Schließlich sind wir der einzige Autohersteller, der ein eigenes Stahlwerk hat“, sagt Peter Schreyer mit einem Lächeln. Wieviel genau der Intrado auf die Waage bringen wird, verraten die Koreaner derzeit noch nicht.

Dafür ist der Leichtbau allgegenwärtig, wenn auch erst beim genauen Hinschauen zu er-kennen. Der Rohrrahmen ist an vielen Stellen des Innenraums unverkleidet, also nicht unter Kunststoff versteckt. „So werden die Insassen und die Technik zu einer Einheit“, erläutert Bürkle. Freier Blick aufs Karbon und Alu statt samtweicher Plüsch oder teures Leder - Hyundai als Trendsetter?

Nicht ganz: Auch im Elektro-BMW i3 sind Teile des Innenlebens sichtbar. Und auch der BMW verzichtet auf die B-Säule und hat nach außen aufschwingende Seitentüren. Aber: Beim E-Bayern ist nach rund 150 Kilometer Fahrt das Aufladen der Batterie fällig. Der  Hyundai hat sein eigenes Kraftwerk an Bord. Die mit Wasserstoff gespeiste Brennstoffzelle liefert den nötigen Strom für die Akkus. Wenn man denn eine der seltenen Wasserstoff-Zapfsäulen findet, ist der Tank nach gut zwei Minuten wieder randvoll und reicht dann für weitere 600 Kilometer sauberer Energie.

Das deutsche Duo Schreyer/Bürkle mag über die Zukunftschancen ihres  Messestars nicht spekulieren. Doch für Schreyer ist der Intrado ist ein Meilenstein für Hyundai. „Seine nüchterne und trotzdem emotionale Form wird Vorbild für kommende Serienmodelle unserer Marke“

Nur ein schönes Auto gestalten, das reicht für einen Autodesigner heute nicht. Man muss die Idee dahinter auch erklären können. Im Falle von Hyundai geht es um jede Menge Technik, aber auch um ein Markengesicht – einer der Zukunft.

Fazit
Nur ein schönes Auto gestalten, das reicht für einen Autodesigner heute nicht. Man muss die Idee dahinter auch erklären können. Im Falle von Hyundai geht es um jede Menge Technik, aber auch um ein Markengesicht – einer der Zukunft.

Quelle: Autoplenum, 2014-02-21

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