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Testbericht

Benjamin Bessinger/SP-X, 7. April 2011

Knapp 7.000 Euro für ein Elektroauto plus 45 Euro Batteriemiete pro Monat? Angesichts der Preise für die wenigen aktuellen E-Fahrzeuge mutet das märchenhaft an. Und doch wird es ab März 2012 Realität bei Renault. 6.990 Euro plus den Obolus für den Akku rufen die Franzosen für den Twizy auf, der damit zum mit Abstand preiswertesten Elektroauto auf vier Rädern und Straßenzulassung wird.
Der Twizy ist allerdings kein vollwertiges Fahrzeug, eher eine Mischung aus Motorroller und Auto. Der Zweisitzer ist ein reines Stadtauto und als solches sogar billiger und sportlicher als ein Smart. Und mehr Spaß macht er auch.
Die Maße des kleinen Renault lassen einen zunächst erschrecken: Der Twizy ist nicht einmal 1,20 Meter breit und nur 2,32 Meter lang. Logisch, dass die Insassen hier nicht nebeneinander sitzen, sondern hintereinander Platz nehmen. Die Sitze bieten zwar nicht viel Seitenhalt, sind aber bequem und verfügen sogar über Sicherheitsgurte. Die Windschutzscheibe geht unmittelbar ins Dach über und läuft dann hinter dem zweiten Sitz aus. Optional bietet Renault sogar nach oben aufschwingende Türen, wobei die obere Hälfte immer offen bleibt.
Das hört sich alles ein wenig wacklig und unsicher an, muss es aber nicht sein. Denn der Twizy ist auf einem stabilen Leiterrahmen aufgebaut und es gibt sogar einen Airbag im Lenkrad. Auf ABS oder gar ESP muss man allerdings verzichten.
Rund 450 Kilo wiegt der Zweisitzer, der den Elektromotor an der Hinterachse trägt. Ein Lithium-Ionen-Akku sorgt für eine Reichweite von mindestens 100 Kilometern, danach ist eine Tankpause an der Steckdose angezeigt, die 3,5 Stunden dauert.
Da der Twizy auf 5 PS und 45 km/h beschränkt ist, darf man schon mit 16 Jahren und einem Führerschein der Klasse S vorne einsteigen. Es wird allerdings auch eine „erwachsene“ Version geben. Der Twizy 80 hat schon 20 PS, ist bis zu 80 km/h schnell, wird aber wohl um die 9.000 Euro kosten.
In der Praxis fährt sich dieses Gerät überraschend sicher. Handlich ist der Zweisitzer mit einem Wendekreis von unter sieben Metern sowieso. Und der 57 Newtonmeter Drehmoment entwickelnde Motor macht den Twizy geradezu zum City-Sportler.
Auf dem abgesperrten Testgelände macht der Kleine also richtig Spaß. Im Alltag dürfte das aber ehrlicherweise nicht ganz so sein. Denn ohne wasserdichte Karoserie, ohne Heizung und angesichts der schier erdrückenden Karosserie-Übermacht um einen herum, wird das Konzept zumindest außerhalb des Sommers schnell an Reiz verlieren: Der Twizy entlarvt sich hier als Schönwettergerät.
Vor diesem Hintergrund stehen hinter Produktions- und Absatzzahlen noch große Fragezeichen. Als Zweit- oder eher noch als Drittwagen könnte man den Twizy an gut situierte Familien oder Großstadtpärchen verkaufen. Auch im Leihgeschäft, im Carsharing oder als Freizeitfahrzeug im Feriendomizil dürfte der kleine Franzose reüssieren.
Hinter dem Erfolg des Twizy stehen also noch einige Fragezeichen. Bei Renault ist man sich selbst noch nicht so sicher. „Wir sind gespannt, wie der Twizy ankommen wird“, sagt selbst der Designer des Concept Cars, Axel Breun. Großer Optimismus hört sich irgendwie anders an.

Die neue Elektromobilität treibt Blüten. Im nächsten Jahr will Renault ein Fahrzeug auf den Markt bringen, dass irgendwo zwischen Roller und Kleinstwagen angesiedelt ist. Der Preis ist sensationell, die Fahrt selbst macht Spaß – aber es gibt auch einige Einschränkungen.

Fazit
Die neue Elektromobilität treibt Blüten. Im nächsten Jahr will Renault ein Fahrzeug auf den Markt bringen, dass irgendwo zwischen Roller und Kleinstwagen angesiedelt ist. Der Preis ist sensationell, die Fahrt selbst macht Spaß – aber es gibt auch einige Einschränkungen.

Quelle: Autoplenum, 2011-04-07

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