Mercedes-Benz M-Klasse - Knausriger Klettermaxe (Kurzfassung)
Allradantrieb, mehr als zwei Tonnen Gewicht und eine hohe Karosserie, die sich energisch in den Wind stemmt – nicht gerade Zutaten für ein Spritsparmodell. Trotzdem wartet die neue Generation der Mercedes M-Klasse mit Verbrauchswerten auf Limousinen-Niveau auf.
Den Minus-Rekord beim Verbrauch setzt der erstmals in dem großen Offroader angebotene Vierzylinderdiesel. Bei einer Motorleistung von 150 kW/204 PS und einem Leergewicht von satten 2.150 Kilogramm begnügt er sich mit einem Normverbrauch von 6 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern. Wer sich für 119 Euro Aufpreis den um 23 auf 93 Liter vergrößerten Tank einbauen lässt, kommt so mit einem Zapfsäulenbesuch mehr als 1.500 Kilometer weit.
Auch die anderen Motoren zeigen sich relativ sparsam. Um bis zu 28 Prozent soll ihr Verbrauch gegenüber den Triebwerken des Vorgängers gesunken sein. Der Sechszylinder-Diesel mit 190 kW//258 PS verbraucht laut Datenblatt 6,8 Liter, der 225 kW/306 PS starke Sechszylinderbenziner benötigt 8,5 Liter. Der relativ geringe Verbrauch ist neben Verbesserungen bei der Aerodynamik der Karosserie das Resultat von akribischem Feinschliff. So wurde das Schaltprogramm der Siebengangautomatik ebenso optimiert wie nahezu alle Nebenaggregate. Nicht zuletzt leistet das Start-Stopp-System seinen Betrag zur Verbrauchsreduzierung.
Doch Sparen ist nicht alles, auch beim Fahrverhalten wurde nachgelegt. So gibt es eine aktive Wankbewegungsunterbindung, die Neigung der Karosserie zum Kurvenaußenrand nahezu vollständig verhindert. Allerdings kostet das ACS stolze 3.689 Euro Aufpreis. Eine Luftfederung gibt es für 2.023 Euro, das On-/Offroad-Paket, das unter anderem Unterfahrschutz, Geländereduzierung und verschiedene Fahrprogramme für unterschiedliches Terrain umfasst, wird für 2.261 Euro angeboten.
Äußerlich setzt die neue Generation auf die von den Vorgängern bekannten, wuchtigen Proportionen. Allerdings sind die Formen flüssiger geworden, die Frontpartie runder und dynamischer, die Seitenlinie stämmig und selbstbewusster. Auch der Innenraum kommt aufpoliert daher. Zum Marktstart gibt es zudem eine besonders sportlich gestaltetes Sondermodell: Die „Edition 1“ kommt mit Karosserie- und Innenraumelementen im AMG-Stil daher und kostet happige 11.000 Euro Aufpreis gegenüber den Standard-Varianten.
Ein Sonderangebot war die M-Klasse aber noch nie. In der neuen Generation gilt dementsprechend: Wer sparsam fahren will, muss erst einmal kräftig investieren. Mindestens 54.987 Euro werden für das Einstiegsmodell ML 250 fällig. Der V6-Diesel kostet ab 58.726 Euro, für den V6-Benziner werden 56.763 Euro fällig.
Große SUV gelten bei Umweltschützern als Prototyp des Spritschluckers. Mit der neuen, deutlich sparsameren M-Klasse will Mercedes den Vorwurf nun widerlegen. Und auch in anderer Hinsicht hat sich bei der dritten Generation einiges getan.
Quelle: Autoplenum, 2011-08-30
auto-reporter.net, 2011-11-29
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