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Testbericht

10. Juli 2009
Tarragona (Spanien), 10. Juli 2009 - Seat feiert dieses Jahr den fünfundzwanzigsten Geburtstag des Ibiza. Seit 1996 bieten die Spanier von ihrem Kleinwagen jeweils auch eine Sportversion namens Cupra (Cup Racing) an. Nun steht die neueste Generation des Ibiza Cupra in den Startlöchern. Was der kleine Super-Seat alles kann, haben wir ausprobiert - in der limitierten "Bocanegra"-Edition. Selbe Leistung, weniger Hubraum Wie der Vorgänger wird auch der neue Cupra von einem 180 PS starken Aggregat angetrieben. Allerdings stehen dafür nicht mehr 1,8 Liter Hubraum bereit, jetzt reichen für dieselbe Leistung 1,4 Liter aus - Stichwort Downsizing. Aus dem von Volkswagen bekannten 1.4-TSI-Direkteinspritzer mit ursprünglich 170 PS holen die Spanier nun weitere zehn Pferdestärken heraus. Dank zweistufiger Aufladung, mittels eines Kompressors für niedrige und eines Turboladers ab 3.500 Umdrehungen, erzeugt das Triebwerk im Ibiza Cupra ein maximales Drehmoment von 250 Newtonmeter. Guter Sound und ordentlich Power Die mehr als anständigen Leistungsdaten setzt der kleine Spanier auch dementsprechend auf die Straße. Gibt man dem stärksten Ibiza die Sporen, bietet er als Gegenleistung guten Sound und ordentlich Power. Gediegenes Cruisen, Beschleunigung mit Gasfuß oder kleine Zwischenspurts - der Cupra erledigt alles bestens. 7,2 Sekunden für den Spurt auf Tempo 100 sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h können sich für einen Kleinwagen sehen lassen. Als Durchschnittsverbrauch auf 100 Kilometer gibt der Hersteller 6,4 Liter an, die bei dynamischer Fahrweise jedoch nicht ansatzweise zu erreichen sind.

Ausschließlich mit DSG Der Ibiza Cupra ist ausschließlich mit dem siebenstufigen DSG erhältlich, für das der VW-Konzern zu Recht Lob einheimst. Kleinwagen werden künftig immer häufiger in den Genuss dieses Doppelkupplungsgetriebes kommen. In Stufe "D" wird der Cupra eher besonnen bewegt. Legt der Fahrer den Schalthebel auf "S", dann wird der Motor bis in den roten Bereich hochgetrieben und die Geräuschkulisse wirkt angestrengt. Nerven kann vor allem, dass sich die Automatik hier immer wieder weigert hochzuschalten, auch wenn der Fahrer das Tempo nicht weiter erhöht. Im dritten oder vierten Gang bei 5.000 Umdrehungen und laut aufheulendem Motor kommt man sich dann vor wie in der zweiten Fahrstunde. Kompromiss aus Dynamik und Fahrkomfort Die Karosserie des Ibiza Cupra wurde gegenüber der Sport-Variante um zehn Millimeter abgesenkt. Das Sportfahrwerk stellt einen Kompromiss aus Dynamik und Fahrkomfort dar. Im Vergleich zum wegen seiner harten Abstimmung kritisierten Vorgänger wurde beim neuen Modell nun die Alltagstauglichkeit stärker berücksichtigt. Serienmäßig verfügt der Sport-Ibiza über die elektronische Differenzialsperre XDS. Erkennt diese, dass das kurveninnere Rad der angetriebenen Vorderachse zu sehr entlastet wird, baut das XDS an diesem Rad gezielt einen Bremsdruck auf, um wieder die optimale Traktion herzustellen. Damit will Seat das für Fronttriebler typische Untersteuern kompensieren. Ganz gelingt das jedoch nicht: Bei schneller Kurvenfahrt ist ein Schieben über die Vorderräder weder von XDS noch vom serienmäßigen ESP zu verhindern. Das mit perforiertem Leder bezogene dicke Volant liegt nicht nur bestens in der Hand, die sehr direkt arbeitende Lenkung ist dem Flitzer auch mehr als angemessen. Nicht aufdringlich Äußerlich tritt der nur als Dreitürer erhältliche Ibiza Cupra dynamisch, aber nicht zu aufdringlich auf. Im Vergleich zum Standard-Ibiza gibt es einen neu gestalteten Frontstoßfänger mit Spoiler und größeren Lufteinlässen in Wabenoptik. Die Scheinwerfer sind in schwarze Verblendungen integriert, auch die Gehäuse der Außenspiegel sind schwarz lackiert. Der Heckstoßfänger ist durch einen Diffusor und ein mittig platziertes, trapezförmiges Endrohr charakterisiert. Dieses entpuppt sich bei genauerem Hinsehen jedoch als Mogelpackung: In der Endrohr-Blende stecken zwei herkömmliche Auspuffrohre. 17-Zoll-Aluräder sorgen für einen standesgemäßen Auftritt.

Limitierter Bocanegra mit schwarzer Front Wer es etwas exklusiver haben will, für den bietet Seat den auf 1.000 Exemplare pro Jahr limitierten Bocanegra an. Aufgrund seiner schwarz lackierten Front erinnert der Bocanegra (auf Deutsch: schwarze Schnauze) an den Seat 1200 Sport. Dieses Coupé war 1975 das erste vom spanischen Hersteller komplett selbst entwickelte Fahrzeug. Den Bocanegra gibt es nicht nur als Cupra, sondern alternativ auch als 150 PS starke FR-Version. Aufgewertetes Interieur Etwas Hand angelegt wurde zudem im Innenraum des Cupra. Sportsitze bieten besten Seitenhalt, die Polster sind rautenförmig abgesteppt und mit einem Cupra- beziehungsweise Bocanegra-Schriftzug bestickt. Dazu gibt es ein unten abgeflachtes Drei-Speichen-Sportlenkrad und Alupedale. Schwarz-glänzende Verblendungen an der Instrumententafel und der Mittelkonsole unterstreichen den sportlichen Charakter. Denoch hätten wir uns zusätzlich noch einige Aluminium-Applikationen am Armaturenbrett gewünscht. Diese ließen den Cupra innen hochwertiger erscheinen. Ab sofort bestellbar Der Seat Ibiza Cupra ist ab sofort bestellbar und rollt noch im Juli 2009 zu den Händlern. Der Einstiegspreis liegt bei 23.190 Euro. Der limitierte Bocanegra kostet 810 Euro mehr und kommt im September nach Deutschland. Und was verlangt die Konkurrenz? Der ebenfalls 180 PS starke Fiat Grande Punto Abarth esseesse ist ab 22.600 zu haben, für den Clio Renault Sport mit 201 PS werden mindestens 22.500 Euro fällig. Opel will für den Corsa OPC mit 192 PS im günstigsten Fall 23.100 Euro.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:7
Getriebe:DSG-Doppelkupplungsgetriebe
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor mit Direkteinspritzung, Turbolader, Kompressor und Ladeluftkühler
Hubraum:1.390
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:132 kW (180 PS) bei UPM
Drehmoment:250 Nm bei 2.000 bis 4.500 UPM
Preis
Neupreis: 24.000 € (Stand: Juli 2009)
Fazit
Auch die Neuauflage des Ibiza Cupra bleibt ein sportlicher Flitzer, der Fahrspaß vermittelt. Gleichzeitig unterstreicht der Seat, was der für 2010 erwartete VW Polo GTI alles können, aber auch, was er noch verbessern muss: Das 180-PS-Triebwerk weiß zu überzeugen, das serienmäßige Siebengang-DSG könnte gerade im oberen Drehzahlbereich noch ein bisschen harmonischer arbeiten. Das nun komfortabler ausgelegte Fahrwerk kostet Kurvendynamik. Gut dagegen gefällt uns der eher dezent-sportliche Auftritt des Cupra, auch in Sachen Verbrauch und CO2-Ausstoß liefert der Spanier gute Werte. Preislich bewegt sich der Ibiza Cupra allerdings jetzt schon an der Spitze der Konkurrenz.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2009-07-10

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