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Testbericht

Stefan Grundhoff, 27. Januar 2015
Ford Fiesta und VW Polo wurden jüngst überarbeitet und der Opel Corsa präsentiert sich komplett neu. Das setzt insbesondere den Kia Rio unter Druck. Doch die Modellpflege des sehenswerten Koraners ist als Antwort dünner als erwartet.

Die Neuauflage des Kia Rio sorgte vor Jahren für viel Aufsehen. Schmuckes Design aus der Hand des deutschen Kreativchefs Peter Schreyer und zahlreiche Komfortdetails aus höheren Klassen ließen den Rio zu einer echten Alternative zu den etablierten Kleinwagenanbietern aus Europa werden. Doch die Konkurrenz verstärkte den Druck und so muss sich auch der koreanische Markenbestseller frisch machen für kommenden Aufgaben. Weltweit ist der Kia Rio mit einer halben Million verkaufter Fahrzeuge das erfolgreichste Konzernmodell. Jeder sechste Kia der weltweit im vergangenen Jahr verkauft wurde, trug das Rio-Signet am Heck. In Deutschland langte es mit 7.000 verkauften Einheiten nur zu einem Platz in der zweiten Reihe und selbst in der hauseigenen Palette war er nach Ceed, Sportage und Picanto nur die Nummer vier.

Das dürfte sich nach der jüngsten Modellpflege kaum ändern, denn unverändert gehört der Kia Rio zu den sehenswertesten Modellen im hart umkämpften B-Klasse-Segment um die Vier-Meter-Marke. Doch während die Konkurrenz längst flächendeckend auf effiziente Turbotriebwerke, moderne Getriebekombinationen und Assistenzsysteme umgestellt hat, bleibt der Kleinwagen aus dem koreanischen Sohari hier vergleichsweise blass.

Bestes Beispiel ist das fair gepreiste Basismodell des Kia Rio 1.2, der bei knapp 11.000 Euro startet und in der empfehlenswerten mittleren Ausstattungsvariante Edition 7 mindestens 13.390 Euro kostet. Angetrieben wird der 4,05 Meter lange Koreaner von einem 1,2 Liter großen Saugmotor mit vier Zylindern und 62 kW / 84 PS. Angesichts des Gewichts von knapp 1,2 Tonnen allemal ausreichend als Einstiegsvariante, geht es locker am Gas hängend durch den städtischen Alltag oder über Landstraßen in der Umgebung. Das Fahrwerk mit McPherson-Federbeinen vorn und einer Verbundlenkerachse hinten ist betont komfortabel abgestimmt, wobei es in schneller gefahrenen Kurven etwas mehr Rückmeldung von der Fahrbahn geben dürfte. Das liegt an der Abstimmung an sich; aber auch an der Lenkung, die nur eine mäßige Rückmeldung gibt.

Angesichts von 121 Nm maximalem Drehmoment bei 4.000 U/min geht aus niedrigen Drehzahlen nur wenig; doch Leistung ist ausreichend vorhanden. Auch mittleren Geschwindigkeiten geht in Sachen Beschleunigung jedoch nicht viel und es muss eifrig zurückgeschaltet werden. Wenn es öfter auf Überlandfahrten oder die Autobahn geht, sollten es daher die leistungsstärkere Versionen sein, denn bei höheren Tempi tut sich das Basismodell schwer. Der Grund liegt an der Kombination aus kleinem Hubraum, fehlender Aufladung und einem Fünfganggetriebe, das zwar leichtgängig, jedoch unpräzise arbeitet und bei höheren Geschwindigkeiten ein allzu hohes Geräuschniveau in den Innenraum bringt. So liegt die Höchstgeschwindigkeit bei mäßigen 166 km/h und auch der Spurt 0 auf Tempo 100 in 13,4 Sekunden ist träge. Immerhin ist der Kia Rio 1.2 mit einem Normverbrauch von 4,7 Litern zeitgemäß sparsam unterwegs. Mit einem Tankvolumen von 43 Litern sind bei zurückhaltender Gangart 800 Kilometer oder mehr ohne Tankstopp drin.

Der bereits gefällige Innenraum und das gute Platzangebot wurden zum neuen Modelljahr nochmals verbessert. Schalter, Bedieneinheiten und die für groß gewachsene Fahrer etwas zu hohe Sitzposition gefallen. Das Ladevolumen liegt mit 288 bis 923 Litern auf Klassenniveau. Am auffälligsten ist das neue Bildschirmnavigationssystem, das für günstige 590 Euro jedoch nur in der höchsten Ausstattungsversion Spirit zu bekommen ist. Diese Version bietet zudem Klimaautomatik, Sitz- und Lenkradheizung, Parksensoren, Regen- / Lichtsensor, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und LED-Tagfahrlicht. Während die Konkurrenz jedoch sinnvolle Sicherheitsdetails wie LED- oder Xenonlicht, City-Notbremsassistent oder Totwinkelwarner im Programm hat, bietet der Koreaner nichts dergleichen. Bleibt neben Design, günstigem Preis und guten Platzangebot der letzte Joker des Kia Rio 1.2: wie alle Modelle lockt auch er mit einer siebenjährigen Hersteller- und Mobilitätsgarantie sowie sieben Jahren Navigationsdatenupdates. Da hat die europäische Konkurrenz nichts Vergleichbares zu bieten.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2015-01-27

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