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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 7. Oktober 2012
Bisher war der Kia Optima Hybrid nur in Korea und den USA erhältlich. Jetzt wagen die Koreaner mit der elektrischen Mittelklasse-Limousine den Sprung über den Atlantik.

Manchmal tragen auch Autos eine schwere Bürde. Der Kia Optima Hybrid hat so eine Vorreiterrolle. Die elektrifizierte Mittelklasse-Limousine hat jetzt schon Technologien der kommenden Kia-Hybrid-Modelle. Der Aufbau des Parallel-Hybrids ist für Kenner der E-Szene nicht wirklich überraschend: Zwischen Motor und Sechsgang-Automatik steckt ein 30-kW-Elektromotor. Durch die hydraulische Kupplung kann der Verbrenner vom Antriebsstrang getrennt werden und die E-Maschine übernimmt den Vortrieb. Die Systemleistung aus Zwei-Liter-Benziner und E-Motor beträgt 190 PS. Das reicht für 192 km/h Spitze und für 9,4 Sekunden von null auf 100 km/h.

Große elektrische Reichweitensprünge sind zwar nicht drin, aber das System funktioniert. Beim Anfahren ist der elektrische Antrieb auf sich alleine gestellt, eher nach einigen Metern ihm der Verbrenner ihm helfend zur Seite springt. Wer es flott angehen lassen will, freut sich über die Boost-Funktion. Die haucht dem 1,7-Tonnen-Auto etwas Temperament ein. Das genaue Gegenteil ist der Eco-Modus. Drückt man den grünen Knopf am Lenkrad, ist Sparen die oberste Maxime. Dann wird früher hochgeschalten, das Gaspedal reagiert weniger direkt und der Motor bremst weniger, wenn man vom Gas geht, um die Rekuperation zu unterstützen und den Vorwärtstrieb nicht einzudämmen. Damit die Akkus auch immer genug Kraft haben, erfüllt der Starter auch die Funktion des Generators und lädt die Batterie bei Bedarf.

Auf der Straße liefert der elektrifizierte Optima eine harmonische Vorstellung ab. Beim Segeln oder wenn es bergab geht, wird der Verbrenner zuverlässig abgekoppelt und bei Bedarf unmerklich wieder zugeschaltet. Bei sehr geringer Beschleunigung, versucht der E-Motor die Geschwindigkeit so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Das zahlt sich vor allem auf ebenen Autobahnetappen aus. Der Energiefluss und der Fahrmodus werden im zentralen Display zwischen den beiden Rundinstrumenten angezeigt. Sind die kleinen Balken verschwunden, ist auch der Benzinmotor abgeschaltet. Der Drehzahlmesser spielt da nur eine Nebenrolle und ist auch kaum als solcher zu erkennen. Wie bei Hybriden üblich, verfehlt auch der Optima mit einem Durchschnittsverbrauch von 7,7 Liter pro 100 Kilometer das angestrebte Ziel von 5,4 l/100 km. Doch angesichts der kupierten Strecke mit einigen Beschleunigungsphasen geht der Wert in Ordnung.

Komfort ist die große Stärke des 4,84 Meter langen Optima. Das Fahrwerk wurde für den europäischen Markt straffer abgestimmt und die elektrische Lenkung direkter eingestellt. Das macht aus dem Koreaner zwar keinen Kurvenkünstler, aber er lässt sich auch in engen Kehren einigermaßen behände bewegen. Die sportlichere Einstellung geht nicht auf Kosten des Federungskomforts: Bodenwellen und andere Unebenheiten steckt der Koreaner lässig weg. Platz ist im Dreier-Konkurrent mehr als genug. Die Bein-, Kopf- und vor allem die Kniefreiheit im Fond hat das Niveau der nächsthöheren Klasse. Lediglich das Kofferraumvolumen wird durch die Lithium-Ionen-Batterie, die sich hinter den nicht umlegbaren Rückenlehnen befindet, auf 381 Liter minimiert.

Bei dem getesteten Fahrzeug stand es um die Verarbeitungsqualität nicht zum Besten. Scharfkantige Plastikkanten an der seitlichen Armaturenbrettverkleidung und eine abstehende Tür-Gummidichtung passen nicht in das positive Gesamtbild. Bei der Ausstattung lassen sich die Asiaten nicht lumpen. Für 29.990 Euro bekommt man eine Zwei-Zonen-Klimaanlage, ein Audiosystem mit sechs Lautsprechern, beheizbare Außenspiegel und einen Fahrersitz mit elektrischer Lendenwirbelstütze. Für 6.000 Euro mehr hat man den Optima fast vollständig ausgestattet. Dann sind sogar die hinteren Sitze und das Lenkrad beheizt. Die Tatsache das Kia auch auf die Batterie sieben Jahre Garantie gibt, ist ein weiteres Plus. Trotzdem wird die Hybrid-Variante in Deutschland nur eine Nebenrolle spielen. Kia rechnet mit 250 verkauften Exemplaren pro Jahr.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2012-10-07

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