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Testbericht

automobil-magazin.de, 10. November 2015

Der neue Kia Optima ist ein Fahrzeug für kluge Köpfe: Mittelklasse zum Golf-Preis. Mit reichlich Platz, als Limousine oder demnächst als Kombi, Plug-in-Hybrid oder mit 245 PS.

Geräumiger
Hauptargumente pro Optima? Der großzügige Fond, der tiefe Kofferraum und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Das war in der dritten Generation des Optima nicht anders und so bleibt das im neuen Modell. Den größten Schritt nach vorne macht die vierte Auflage dabei beim Fahrwerk und im Innenraum. Im Gegensatz zum Kofferraum, der lediglich von 505 auf 510 Liter zulegt, wächst der Raum hinter den Vordersitzen um 2,5 Zentimeter. Im nun 4,86 Meter langen und 1,86 Meter breiten Optima sitzt man daher noch bequemer. Auch vorne. Die neuen Vordersitze, deren Stoff- oder Lederbezüge in Naturtönen von Beige bis Schwarz gehalten sind, bieten eine kommodere Polsterung, da der Sitzschaum nicht in einem Stück geformt ist, sondern aus zusammengesetzten Schaumpartien: in der Sitzfläche weich und an den Sitzflanken härter für verbesserten Seitenhalt.

Leiser
Die Gründe, warum man im Innenraum gleich auf den ersten Kilometern spürt, dass es im neuen Kia Optima ruhiger voran geht, sind vielfältig. Bei höherem Tempo sorgen der gründlicher verkleidete Unterboden und die neue Windschutzscheibeneinpassung, die dem Wind weniger Angriffsfläche bietet, für mehr Ruhe. Auch eine verbesserte Dämmung des Armaturenbretts sowie die Tatsache, dass an den Rändern des Motorraums nun mehr Platz für breitere Dichtungen bleibt, spielen der Laufruhe zu. Wie auch die stiller gemachten Triebwerke.

Zwei + neue Motoren
Vorerst kommen alte Bekannte zum Einsatz. Der 2,0 Liter-Vierzylinder-Benziner, der auf Euro 6 umgestellt wurde und jetzt 163 PS leistet, und der erstarkte 1,7 Liter-Turbodiesel. Dessen Leistung steigt zwar nur unwesentlich von 136 auf 141 PS, aber es fühlt sich trotzdem kräftiger an. Nicht etwa, weil das volle Drehmoment minimal von 325 auf 340 Newtonmeter steigt, sondern weil es schon ab 1.750 und nicht erst ab 2.000 Umdrehungen zur Verfügung steht. Im Testwagen wird die Kraft statt mit dem serienmäßigen Sechsgang-Schaltgetriebe oder der Sechsstufen-Automatik vom neuen Siebenstufen-Direktschaltgetriebe, das nur für den Diesel lieferbar ist, übertragen.

Wenig Durst
Zwar hört man dem 1,7 Liter-Diesel die verbesserte Dämmung an, aber ein Vierzylinderdiesel ist, egal was man auch anstellt, nun mal nicht für die super Laufkultur erschaffen. Darauf richtet sich das neue DSG, das nach dem ersten Eindruck das hohe Drehmoment gut verdaut, ein. Indem es den Diesel weise vor den höheren Drehzahlen fern hält. Die 11 Sekunden von 0 auf 100 km/h wirken auf dem Datenblatt verhalten. Damit hat man allerdings die Rechnung ohne den kräftigen Durchzug des Selbstzünders gemacht. Der zieht aus niedrigen und mittleren Drehzahlen gut durch, läuft 203 km/h und verbraucht mit 4,2 bis 4,4 l/100 km in der Werksangabe wenig. Wohl auch im richtigen Leben. Nach knapp 100 Kilometern Strecke im neuen Optima 1.7 Diesel hat sich der Zeiger der Tankanzeige noch nicht bewegt.

Induktives Laden
Viel bewegt hat sich dagegen bei der Bedienfreundlichkeit und der Ausstattung des Optima, der weiterhin in drei Ausstattungslinien (Edition 7, Vision, Spirit) und in zwei preislich attraktiven Varianten für Gewerbekunden angeboten wird (Business und Business Supreme). Die Schalter in der tiefen Gegend der Mittelkonsole wurden reduziert. Der neue Navi-Touchscreen bildet das Bedienzentrum. Dieser wird ab Werk im 7-Zoll-Format geliefert und ist als optionaler 8-Zöller samt dem im Optima neuen Hörgenuss von Harman Kardon (10 Lautsprecher, externe Endstufe, 590 Watt) eine gut gemeinte Empfehlung wert. Bedienen geschieht zumeist intuitiv: Die Direkttaste für die Kartendarstellung ist schnell gefunden, die Lautstärke der Navi ist genauso flott verstellt wie die Zielführung gelöscht …Ganz neu ist das geniale, von teureren Fahrzeugen bekannte 360 Grad-Rundumsichtsystem, das mit vier Kameras eindrucksvoll eine Darstellung aus der Vogelperspektive auf den Monitor zaubert sowie auch die induktive Ladestation direkt vor dem Schalt- oder Automatikwahlhebel für das kabellose Laden von Smartphones.

Verbessertes Fahrwerk
Das Fahrwerk hat im Vergleich zum etwas holzig abrollenden Vormodell spürbar an Souveränität und Komfort gewonnen. Wegen der um 50 Prozent verwindungssteiferen Karosserie, vergrößerten Fahrwerkskomponenten, geglückter Feder- und Dämpferabstimmung und der neuen elektrischen Servolenkung, die direkter und sensibler arbeitet, ohne dass die „Sport“-Stellung des von Sachs zugelieferten adaptiven Fahrwerks zugeschaltet werden muss. Die Bremse fühlt sich massiv verzögert sehr verbindlich an. Breitreifen in 16 bis 18 Zoll sorgen bessere Straßenlage. Wenn die droht verloren zu gehen, sichern die Gegenlenkunterstützung, der Spurhaltehelfer, der Notbremsassistent und im letzten Moment sieben statt bisher sechs Airbags – vermutlich so effektiv, dass der neue Kia Optima fünf Sterne im Euro NCAP-Crashtest zugeteilt bekommt. Nach dem ersten kurzen Test und Beschnuppern gibt es in Kias Limousine wenig zu beklagen: Das große Panorama-Glasdach trägt nach Innen auf und kappt den Raum über dem Kopf. Die Kunststoffqualität der Schaltwippen hinter dem Multifunktions-Lenkrad, die sich dank ihrer Rillen ganz gut an die Finger schmiegen, könnte getrost weniger dünnwandig-günstig ausfallen – allerdings geht man an die im schaltfaul fahrbaren Diesel selten ran.

Einstiegspreis: ab 24.990 Euro
Stichwort günstig. Der Preis des Optima Edition 7 ist der alte: 24.990 Euro. Und das, obwohl eine Menge mehr Features an Bord und die Fortschritte deutlich sind. Für den Optima 1.7 CRDi Vision berechnet Kia 29.990 Euro. Der neue Optima kommt Anfang 2016 auf den Markt. Der Optima Plug-in-Hybrid und der GT mit dem 245 PS starken 2,0 Liter-Turbo-Direkteinspritzer folgen. Die für viele wohl interessanteste Optima Variante wird im Herbst 2016 präsentiert: der Kombi.
(Lothar Erfert)


Testwertung
4.0 von 5

Quelle: automobilmagazin, 2015-11-10

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