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Testbericht

Stefan Grundhoff, 6. Juni 2013
Wer in Korea an Kia denkt, dem kommen nicht nur Kompaktklassemodelle und SUVs in den Sinn. Aushängeschild auf dem heimischen Markt ist der K9, die koreanische S-Klasse.

Korea ist ein Limousinenland. Da macht Kia, mit einem Marktanteil von 31 Prozent hinter seinem Mutterkonzern Hyundai auf Platz zwei liegend, keine Ausnahme. Der europäische Kia Optima heißt hier K5 und rangiert in der Mittelklasse. Damit nicht genug. Über ihm rangiert mit dem K7 eine Oberklasselimousine, die erfolgreich gegen BMW 5er und Mercedes E-Klasse antritt. Noch mehr Luxus bietet der K9, der als Quoris bald auch in die USA segelt und so dem K7 nachfolgt. Der große K9 ist das wohl sehenswerteste Modell der Kia-Modellpalette. Mit seinem europäischen Design, allem nur erdenklichen Komfort und einer Länge von 5,10 Metern muss sich der Koreaner hinter der europäischen Konkurrenz kaum verstecken. Die Linienführung aus der Hand des deutschen Chefdesigners Peter Schreyer mit sehenswerten Formen, markantem Tigernasen-Kühlergrill und einer Hightech-Ausstattung mit zahlreichen Sicherheitsdetails wie Head-Up-Display, Spurhalte- und Totwinkelassistent, Kameraaugen rundum sowie LED-Scheinwerfern kann sich sehen und fahren lassen.

Der Kia K9 sorgt selbst in der turbulenten Millionenstadt Seoul für Aufsehen. Als die schwarze Luxuslimousine in der Innenstadt abgestellt wird, kommt der Inhaber mit stechendem Schritt aus dem Szene-Café "Da". "Klasse. Der neue K9", ruft er in den Laden zurück und geht um den ausladenden Mercedes-S-Klasse-Konkurrenten herum. Gegenüber blicken zu abendlicher Stunde die Gäste des Familien-Restaurants auf den Luxusschlitten und auch der Besitzer des GS-25-Shops schaut sich die Limousine interessiert an. Die Platzverhältnisse im Innern der Luxuslimousine sind nicht nur Dank des 3,05 Meter langen Radstands opulent. Hinten gibt es Lümmelsitze mit Liegefunktion und wenn es im Stau von Seoul einmal zu langweilig wird, sorgen ein WLan-Hotspot und zwei Bildschirme für beste Unterhaltung während das Lexicon-Soundsystem resonanzstark untermalt. Wenig standesgemäß lassen sich die Rollos an den Seitenfenstern ebenso manuell bedienen wie die Kopfstützen. Für Distanz zur Umgebung sorgen jedoch der nach vorne gefahrene Beifahrersitz und die abgedunkelten Scheiben. Aktentasche und Mantel finden sauber gefaltet derweil im 455 Liter großen Gepäckabteil Platz, das sich elektrisch öffnen und schließen lässt.

Angetrieben wird der 1,9 Tonnen schwere Kia K9 von einem 3,3 Liter großen Sechszylinder mit Direkteinspritzung, der 221 kW / 300 PS und 355 Nm bei 4.500 U/min leistet. Am Steuer zeigt sich der K9 wie eine lässige Sänfte, die gerne etwas mehr Dampf vertragen könnte. Für Tempo 240 und 0 auf Tempo 100 in 7,3 Sekunden reicht es trotzdem. Genug, um auf den Stadtautobahnen von Seoul zu glänzen, wo keines schneller als Tempo 100 rollen darf. Die Lenkung ist indirekt und auch bei der entkoppelten Automatik und den vier Fahrmodi merkt man, dass der K9 in erster Linie als Chauffeurlimousine gedacht ist. "Nachdem wir den K7 als Cadenza in die USA bringen, wird unser Topmodell ab 2014 als Quoris auch auf anderen Märkten angeboten", erläutert Tae Hyun Oh, Executive Vice President von Kia, "die USA werden hier den Anfang machen." Wie es sich für eine Limousine dieser Klasse gehört wird der Asiate via Achtgang-Automatik über die Hinterachse angetrieben. Den ordentlichen Fahrleistungen steht ein Normverbrauch von 10,4 Litern Normalbenzin auf 100 Kilometern gegenüber. Das Tankvolumen: gerade einmal 75 Liter.

Spektakulär ist dabei besonders der K9-Preis. Das allemal gut ausgestattete Basismodell kostet gerade einmal 52 Millionen Won. Mit Komplettausstattung liegt die Präsidentenlimousine inklusiv Luftfederung, Fond-Entertainment und vier klimatisierten Einzelsitzen bei unter 100 Millionen Won - umgerechnet weniger als 70.000 Euro. Der Fahrer blickt derweil auf komplett animierte Instrumente und ein wenig hochwertiges Lenkrad mit zahlreichen Bedienelementen, die auch von einer Kamera stammen könnten. Das Navigationssystem ärgert mit träger Rechenleistung und mäßiger Bedienbarkeit; doch immerhin warnt der Routenassistent in Echtzeit vor Staus, Radarfallen und den in Korea allzu beliebten Temposchwellen. Das würde man sich auch für eine Europaversion wünschen, die mittelfristig wohl kommen dürfte. Schließlich hat sich Kia für die nächsten Jahre viel vorgenommen. Da käme aus Aushängeschild für die Marke gerade Recht.

Quelle: Autoplenum, 2013-06-06

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