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Testbericht

Sebastian Viehmann, 8. September 2011
Mit dem GT will Kia in ein neues Segment aufsteigen. Der Gran Turismo mit seinen eleganten Portaltüren wird über die Hinterräder angetrieben – und hat durchaus Chancen auf Serienfertigung.

„Wir überlegen uns gerade, welches Segment wir neu erobern“, sagt Kia-Präsident Hyoung-Keun Lee. Das ist keine leere Drohung, sondern eine Kampfansage nach Wolfsburg. Der kleine Rio nimmt den Polo aufs Korn, der neue Cee’d ab 2012 wieder den Golf und der Sportage den Tiguan – und das nicht nur in Deutschland, wo Kia vom VW-Marktanteil natürlich nur träumen kann. Auf internationaler Ebene avancieren die Koreaner zum großen Gegner des Volkswagen-Konzerns.

Kein Wunder also, dass einem beim Anblick des Kia GT sofort der Audi A5 Sportback in den Sinn kommt. Die Koreaner haben ihre Studie bereits am Vorabend der IAA präsentiert. Der 4,7 Meter lange Gran Turismo hat eine hohe, sanft ansteigende Hüftlinie und ein ebenfalls hohes Heck. Die Felgen kommen im Propeller-Design daher, LED-Scheinwerfer krönen die breite Front. Vorn an den Seiten hat die viertürige Sportlimousine große stilisierte Lufteinlässe. Der Kühlergrill zeigt Kias neue, etwas eigenwillige Designsprache – er ist wie zu einem Kussmund gespitzt. Kleine Kameras ersetzen die Außenspiegel und wirken wie Antennen oder Staurohre an einem Kampfjet. Am Heck verläuft ein breites Leuchtenband quer über den Kofferraumdeckel, die Unterseite ist mit Diffusoren bestückt.

Die Idee für ein großes Fahrzeug mit Hinterradantrieb hat Kia schon seit einigen Jahren. Die Inspiration für ihre Studie holten sich die Designer bei klassischen Gran Turismos der 70er Jahre. „Das waren luxuriöse, elegante Fahrzeuge, in denen die Passagiere stilvoll, entspannt und mit hoher Geschwindigkeit von Paris nach Südfrankreich fegen konnten“, sagt Gregory Guillaume, Designchef von Kia Motors Europe. „Wir wollten ein ähnlich anmutiges, sportliches und selbstbewusstes Auto kreieren, jedoch ohne aggressive oder überhebliche Züge“, ergänzt Guillaume.

Für die Koreaner ist der Wagen aber nicht nur wegen der GT-Klasse eine Premiere, sondern auch wegen der dazu passenden Antriebsart. Die Studie wird über die Hinterräder angetrieben. Das gibt es im Hyundai/Kia-Konzern immerhin schon beim Hyundai Genesis Coupé. „Bei einem Heckantrieb-Layout sind ganz andere Proportionen möglich als bei einem Fahrzeug mit Frontantrieb“, sagt Kia-Chefdesigner Peter Schreyer. „Das klassische Konzept einer leistungsstarken Limousine mit Frontmotor und Heckantrieb ist nicht nur für koreanische Kunden reizvoll, sondern auch für europäische und amerikanische“, meint der Designer, der Kia mit seinen Kreationen der letzten Jahre zu einer auch optisch attraktiven Marke gemacht hat.

Die Portaltüren des GT öffnen gegenläufig und schwenken ganz leicht nach oben, die Passagiere nehmen auf vier Einzelsitzen Platz. Die elegant geformten Sitze sind an geschwungenen Stützen befestigt, so dass sie fast im Innenraum zu schweben scheinen. Das gesamte Interieur ist mit rostbraunem Leder ausgekleidet. Die warme Färbung wird bei Lichteinfall noch durch die golden getönten Scheiben verstärkt. Das Cockpit ist mit einer gläsernen Instrumenteneinheit bestückt. Sie besteht aus drei Schichten organischer Leuchtdioden und ersetzt eine Reihe herkömmlicher Schalter. Das unten abgeflachte Lederlenkrad hat drei Speichen.

Unten an der Mittelkonsole befindet sich der Startknopf, den die Designer zusammen mit dem drehbaren Wahlhebel für das Automatikgetriebe zu einer Einheit verschmolzen haben. An den Türen finden sich kleine dünne LED-Bildschirme, auf ihnen sieht der Fahrer als Außenspiegel-Ersatz das Bild der Kameras.

Der Motor des Kia GT unterstreicht den sportlichen Anspruch der Studie. Der 3,3 Liter große V6 Turbo-Benziner mit Direkteinspritzung leistet 395 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 534 Newtonmetern. Die Kraft wird mit einer Achtstufen-Automatik übertragen. „Es wäre ein Traum, den GT in die Serienproduktion zu bringen“, sagt Peter Schreyer. Bei den Ambitionen der Koreaner ist es keineswegs ausgeschlossen, dass Kia den Wagen irgendwann tatsächlich auf die Straße bringt.

Quelle: Autoplenum, 2011-09-08

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