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Testbericht

Stefan Grundhoff, 6. April 2010
In Europa spielen sich mit VW Scirocco oder Hyundai Genesis wieder sportliche Mittelklasse-Coupés in den Vordergrund. Kia bringt jetzt den sehenswerten Forte Koup – zunächst nur in den USA.

Dieser kleine Sportler würde sich auch bei der deutschen Kundschaft großer Beliebtheit erfreuen. Egal ob der Hotelportier an New Yorks Madison Avenue oder die deutschen Urlauber an der Straßenkreuzung Richtung Meat Packing District - der neue Kia Forte Koup ist im Gegensatz zur müden Limousine ein echter Hingucker. Die Front ist hungrig, die Scheinwerfer strahlen Dynamik aus und die leicht aufgeblasenen Backen der Kotflügel machen in dieser kompakten Coupéklasse mächtig Eindruck. Von hinten erinnert der Kia mit dem verwegenen Namen leicht an das klassenhöhere Coupé des Renault Laguna. Für ein Sportcoupé wie den Forte Koup ist ein 16-Zoll-Radsatz nicht nur nach europäischen Maßstäben zu wenig. Die 17 Zoll des Topmodells Koup 2,4 müssen es schon sein – mindestens.

Das Design stimmt und der Preis ist eine Kampfansage an die internationale Automobilindustrie. Die koreanische Sportlichkeit für 2+2 gibt es bereits ab 16.595 Dollar zu kaufen. Der Kunde hat die Wahl zwischen zwei Vierzylinder-Triebwerken mit 2.0 und 2.4 Litern Hubraum. Die Leistung der beiden Volumenmotoren liegt mit 156 bzw. 173 PS eng beieinander. Ein sportlicher Turbo wäre ideal, aber der kleinere der beiden Motoren ist für den 4,48 Meter langen Forte Koup allemal ausreichend. Zwar muss sich der Fahrer hier mit einer wenig zeitgemäßen manuellen Fünfgangschaltung oder einer trägen Viergang-Automatik auseinandersetzen, doch wo bekommt man in unseren Breiten ein Fahrzeug in dieser Klasse zu diesem Paket?

Der Preis macht die Musik, aber nicht die ganze Melodie. Doch der Forte Koup passt. Der Mittelklassewagen ist kompakt genug, schnittig gezeichnet und sollte insbesondere bei der jüngeren Kundschaft prächtig ankommen. Das Zielpublikum wird auch im Innenraum deutlich. Vorne gibt es ordentliche Sportsitze mit etwas zu wenig Bein- und Schulterauflage sowie ein übersichtliches Cockpit. Und selbst im Fond können Erwachsene bis 1,70 Meter locker sitzen. Der Kofferraum fasst 356 Liter. Durch den Radstand von 2,64 Meter und die nach vorne klappenden Vordersitze wird der Einstieg ins Heckabteil jedoch zur Kletterpartie. Davon abgesehen blickt man über die ein oder andere preiswerte Materialanmutung hinweg und auch ein Bedienmodul für das illuminierte Boxensystem stört nicht weiter.

Schließlich kommt auch das Fahrvergnügen nicht zu kurz. Denn wenn 156 PS auf ein Leergewicht von kaum mehr als 1,2 Tonnen treffen, lässt sich durchaus Sportlichkeit herauskitzeln. Wäre da nur nicht der nervige Vorderradantrieb mit seinen spürbaren Antriebskräften. Für ein sportliches Coupé gibt es abgesehen von einem im Winter erlebenswerten Allradantrieb nur eine Möglichkeit zur Kraftübertragung: an der Hinterachse. Hier patzt der Kia. Doch zum Kurvenräuber und Spaßmacher taugt der schnittige Koreaner schon wegen seiner vergleichsweise weichen Fahrwerksabstimmung und dem trägen Automatikgetriebe nicht. Immerhin schafft der Fronttriebler 180 km/h Spitze und einen Spurt 0 auf 100 km/h in gut zehn Sekunden. Der Verbrauch der 156-PS-Version liegt zwischen 7,0 und 9,5 Litern Normalbenzin auf 100 Kilometer. So sind mit dem 52 Liter fassenden Kraftstofftank Touren von 600 Kilometern allemal drin. Der 173 PS starke Forte Koup verbraucht kaum mehr. Hier macht sicher gerade bei höheren Geschwindigkeiten das serienmäßige Sechsgang-Getriebe bemerkbar, die auch dem kleinen Motor gut stehen würde.

In dieser Klasse bietet der Kia Forte Koup ein sehenswertes Angebot zu einem spektakulären Preis. Bereits das Basismodell 2.0 EX bietet für unter 17.000 Dollar (rund 12.500 Euro) ein unschlagbares Angebot. Wer mehr will: selbst der stärkere Forte Koup 2.4 kostet nicht einmal 18.000 Dollar. Neben ordentlichen Fahrleistungen und solider Technik garantiert der Forte Koup einen coolen Auftritt und holt so das letzte aus dem sonst wenig emotionalen Kia Forte heraus. Für den Knallerpreis gibt es unter anderem sechs Airbags, ESP, ABS, Soundsystem, beheizte Spiegel, Klimaautomatik, Tempomat oder umklappbare Rücksitze. Schön, wenn dieses „Koup“ doch seinen Weg nach Europa finden würde. Der würde nicht nur Druck auf Scirocco, Genesis oder das bald folgende Astra Coupé machen, sondern auch prächtig ins Kia-Portfolio passen. Nur Mut!

Quelle: Autoplenum, 2010-04-06

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