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Testbericht

15. Dezember 2004
Königswinter, 15. Dezember 2004 – Früher wollte ich immer einen Ford Mustang haben. Ich weiß auch nicht, warum – die Form gefiel mir und Achtzylinder-Motoren fand ich schon als kleiner Junge genauso faszinierend wie mein Vater. Doch ich begnügte mich damit, bei diversen Reisen in die USA Fünfliter-V8-Mustangs als gar nicht mal teure Leihwagen zu nehmen. Mit der blubbernden Maschine durchs Death Valley – ein unvergessliches Vergnügen.

Mustang V8 unter der Haube Nun bin ich endlich wieder in den Genuss eines Mustang V8 gekommen. Der steckt nämlich unter der Haube unseres Testwagens MG ZT-T 260 V8. Kompliment an Rover zu diesem Deal mit Ford USA. Und das Beste: Dieser MG wird in absoluter Kleinserie vorwiegend von Hand produziert, es wird nur ein paar hundert Exemplare geben. Denn dem ZT-T wurde nicht nur diese Wahnsinns-Maschine implantiert, sondern er wurde auch noch von Front- auf Heckantrieb umkonstruiert – mit allem, was dazu gehört: vom Umbau der Heizungs- und Klimaanlage bis zum Sperrdifferenzial. Ich frage mich allerdings, wie sich das rechnen kann, denn mit 46.950 Euro ist der ZT-T 260 V8 nach dem VW Passat W8 Variant für 43.725 Euro der preiswerteste Achtzylinder-Kombi in Deutschland.

Phänomenales Blubbern Der dumpf blubbernde V8 ist kein übermäßiger Sprinter, aber ein echter Dampfhammer, der von unten heraus begierig am Ball bleibt. Den besten Sound bekommt man beim niedertourigen Hochbeschleunigen ab 2.000 U/min. Das ist wirklich phänomenal. Doch: Um auf der Autobahn über 220 km/h zu erreichen, braucht es schon eine längere freie Strecke.

Rallye-Feeling Das Fahrwerk ist hart, gelegentlich wird man durchgeschüttelt. Aber der MG ist komfortabel genug, um längere Strecken in Angriff zu nehmen. Querrillen werden ziemlich gut weggebügelt. Die Lenkung ist direkt, das höhenverstellbare, dicke Ledervolant liegt super zur Hand. Obwohl das Gestühl auf den ersten Blick etwas klein erscheint, sitzt man auch als Großer recht perfekt und kann den Fahrersitz schön tief einstellen. So ergibt sich ein klasse Rallye-Feeling.

Ursprüngliches Fahrerlebnis Die Schaltung hat relativ lange Wege und die Gänge wollen mit Nachdruck eingelegt werden, was ich aber nicht als Schwierigkeit, sondern als sportliche Herausforderung ansehe. Auch die Kupplung muss mit langem Bein kräftig durchgetreten werden – all das ergibt ein sehr ursprüngliches, unverfälschtes Fahrerlebnis. Mit ausgeschalteter Traktionskontrolle kann man übrigens gefühlvolle Powerslides hinlegen, was ich auf einem regennassen Parkplatz mit großer Lust ausprobiert habe.

Nicht gerade leise Doch eines bleibt im Vordergrund: der Motorsound. Er macht süchtig. Von außen hört man den V8 sofort, und auch innen ist die für Europa modifizierte Mustang-Maschine stets präsent. Dem einen oder anderen wird das zu laut sein – da stellt sich doch die Frage, wie deutsche Behörden so etwas überhaupt zulassen konnten. Doch wir meinen gehört zu haben, dass dieser Akt in einem europäischen Land erwirkt wurde, in dem man bei Überschreiten des Grenzwerts von 72 Dezibel schon mal ein Auge zudrückt. (ph)
Technische Daten
Antrieb:Heckantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Getriebe
Motor Bauart:V-Motor
Hubraum:4.601
Anzahl Zylinder:8
Leistung:191 kW (260 PS) bei UPM
Drehmoment:410 Nm bei 4.000 UPM
Preis
Neupreis: 46.950 € (Stand: Dezember 2004)
Fazit
Die Anschaffung eines Porsche 911 als Zweitwagen zum MG ZT-T 260 V8 erübrigt sich – der hat auch keinen besseren Sound. MG Rover bietet hier ein vergleichsweise preiswertes Automobil an, das in exklusiver Kleinserie gefertigt wird und gut ausgestattet ist.

Ein großer Vorteil: Einerseits ist der MG ZT-T 260 V8 dezent genug, um damit beim Geschäftspartner vorzufahren, ohne Neid aufkommen zu lassen. Andererseits kommt dank der unverfälschten Sportlichkeit eine gehörige Portion Fahrspaß auf.

Der MG als Kombi ist zwar kein Weltmeister in der Raumökonomie, aber er bietet doch eine Menge Platz für Hobby und Beruf. (ph)

Quelle: auto-news, 2004-12-15

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