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Testbericht

8. Dezember 2003
Abstatt, 8. Dezember 2003 - Ein Diesel in einem Kleinwagen? Auf den ersten Blick klingt das wenig sinnvoll. Kleinwagen sind Autos für die Stadt und werden meist nicht für hohe Kilometerleistungen gekauft. Diese sind aber gerade die Stärke der Selbstzünder. Dennoch gehört ein Diesel zu jeder vollständigen Kleinwagen-Palette. Nun ergänzt auch Hyundai den Getz um eine solche Variante. Wir haben den 1.5 CRDi für Sie gefahren, um herauszufinden, ob sich der Kleine lohnt.

Viertes Aggregat Neben den bekannten drei Benzinern mit 1,1, 1,3 und 1,6 Litern Hubraum gibt es nun also auch ein Modell mit Selbstzünder. Äußerlich unterscheidet er sich durch den serienmäßigen Dachspoiler und die Scheibenbremsen an den sonst trommelgebremsten Hinterrädern. Unter der Motorhaube des 3,81 Meter langen Getz 1.5 CRDi arbeitet ein von den Koreanern selbst entwickelter 1,5-Liter-Diesel mit 82 PS.

Diesel vom Accent her bekannt Das Aggregat ist von den größeren Hyundai-Modellen Matrix und Accent her bekannt. Für den Einsatz im Getz wurde die Common-Rail-Einspritzung angepasst. Doch allzu kultiviert klingt das Aggregat nicht: Man braucht den Motor nur anzulassen, und weiß sofort, dass man in einem Dieselfahrzeug sitzt: Die Maschine klingt rustikal und knurrig, wie Diesel eben früher klangen. Der Dieselsound ist außen wie innen gleich deutlich. Im Leerlauf lässt sich auch ein leichtes Zittern am Lenkrad erspüren.

Drei Zylinder bringen 191 Newtonmeter Doch vom Klang abgesehen fährt sich der Diesel gut. Mit 82 PS gehört er ja auch zu den stärkeren Kleinwagen-Dieseln - die meisten Konkurrenten haben nur 70 bis 75 PS. Der Dreizylinder im Getz verfügt dazu über ein recht üppiges Drehmoment von 191 Newtonmetern bei 2.000 U/min. Hochdrehen lässt sich der Motor ohne Murren bis zu dieseltypisch niedrigen 4.500 U/min. Der Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 dauert 13,9 Sekunden - ein eher mittelmäßiger Wert. Der Toyota Yaris D-4D etwa braucht mit seinen 75 PS nur 12,6 Sekunden. Dennoch wirkt der Getz mit diesem Motor spritzig und jung. Den Kraftstoffverbrauch gibt Hyundai mit 4,8 Litern auf 100 Kilometern an. Der Motor erfüllt nicht die Euro-4-Schadstoffnorm, doch das ist auch bei der Konkurrenz noch selten der Fall. Eine Ausnahme macht der 1,4-Liter-TDI im VW Polo.

Umfangreiche Ausstattung Die Ausstattung ist für die Klasse recht umfangreich. Neben den erwähnten Scheibenbremsen gehören dazu unter anderem Seitenairbags, Nebelscheinwerfer, Zentralverriegelung ohne Fernbedienung, elektrisch bedienbare Außenspiegel und elektrische Fensterheber vorne. Ein ESP ist für den Getz nicht verfügbar. Um ein Audio-System zu bekommen, muss man auf Fremdhersteller ausweichen.

Ab 12.890 Euro Den Getz Diesel gibt es ausschließlich in der Topausstattung GLS als Drei- und Fünftürer. Mit drei Türen kostet er 12.890 Euro. Damit ist er 1.440 Euro teurer als der ebenfalls 82 PS starke 1,3-Liter-Benziner, der rund zwei Sekunden schneller auf Tempo 100 kommt, aber laut Hyundai 6,2 Liter Normalbenzin braucht.

Teurer bei Versicherung und Steuer Betrachtet man nur Sprit- und Anschaffungspreis, so hätte sich der Diesel nach 63.000 Kilometern rentiert. Bei Versicherung und Steuer ist der Diesel aber teurer: Der Benziner ist in Haftpflichtklasse 13 eingestuft, der Diesel in Klasse 17, und bei Teilkasko und Vollkasko liegt der Diesel ebenfalls höher. Für den Benziner zahlt man ab 2004 rund 88 Euro an den Finanzminister, beim Diesel aber 232 Euro. So ist anzunehmen, dass sich der Diesel erst bei hohen Laufleistungen rentiert. (sl)
Technische Daten
Motor Bauart:Dreizylinder-Reihen-Dieselmotor, Common-Rail-Einspr., 12 Ventile
Hubraum:1.493
Leistung:60 kW (82 PS) bei UPM
Drehmoment:191 Nm bei 2.000 UPM
Preis
Neupreis: 12.890 € (Stand: November 2003)
Fazit
Der Diesel im Getz ist flink, hört sich aber eher an wie ein traditioneller Altherrendiesel. Zum frischen, jungen Image, das Hyundai dem Getz geben möchte, passt das nicht recht. Ansonsten ist der Diesel gelungen. Auch der Preis ist günstig, wenn man die recht großzügige Ausstattung bedenkt.

Es bleibt zweifelhaft, ob sich ein Diesel in einem Kleinwagen wie dem Getz bei typischen Laufleistungen ökonomisch rechnet. Aber Diesel fahren bedeutet ja nicht nur Geld sparen: Das hohe Drehmoment und die gestiegene Laufkultur der Selbstzünder hat so manchen Benzin-Jünger von einst überzeugt. Und so wird sicher auch der Getz Diesel seine Kunden finden. (sl)

Quelle: auto-news, 2003-12-08

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