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Testbericht

Stefan Grundhoff, 31. August 2010
Der Ford Mondeo ist eines der besten Autos der Mittelklasse und viel zu wenig Autofahrer sind sich dessen bewusst. Zu sehr steht der Kölner im Schatten von VW Passat und Opel Insignia. Jetzt gibt es eine dezente Modellpflege.

Der kraftvolle Ford Mondeo 2.2 TDCi mit seinen 175 PS war eines der interessantesten Langstreckenautos der Mittelklasse. Im neuen Modelljahr gibt es optische Modifikationen und eine Leistungsspritze auf 147 KW / 200 PS. Damit steht der Fronttriebler noch besser im Futter, als er es ohnehin schon tat. Als geräumiger Kombi schafft er den Spurt 0 auf 100 km/h Dank 400 Nm Drehmoment in 8,3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei knapp 225 km/h. Trotzdem soll sich der stärkste Diesel-Mondeo mit sechs Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern zufrieden geben. Über eine Automatikversion würden sich dabei nicht nur Vielfahrer freuen. Doch das Doppelkupplungsgetriebe mit Namen Powershift bleibt allein den schwächeren Diesel-Versionen mit 140 und 163 PS sowie den Top-Benzinern mit 203 und 240 PS vorbehalten. Der neue 200-PS-Diesel ist eine ideale Besetzung für den alles andere als kleinen Mondeo. Ab 2.000 Touren geht es kraftvoll, aber nicht bissig zu Sache. Dabei ist der Euro-5-Vierzylinder kein Leisetreter, klingt jedoch alles andere als aufdringlich und macht im Mondeo durchweg eine sehr überzeugende Figur.

Optisch hat sich am 4,83 Meter langen Ford Mondeo Turnier des Modelljahres 2011 wenig getan. Auch die Kölner präsentieren die Fahrzeugfront ihres Aushängeschildes mittlerweile mit LED-Tagfahrlicht. Zudem gibt es leichte Nachschärfungen von Motorhaube und Front. Auch die Rückleuchten arbeiten nunmehr in zeitgemäßer LED-Technik. Der Innenraum wurde ebenfalls nur leicht angefasst. So gibt es kaum nennenswerte Modifikationen an Mittelkonsole und am Instrumentenbrett. Das optionale Bildschirmnavigationssystem wurde mit der Modellpflege nicht überarbeitet. Es gehört in Bedienung, Routenführung und Darstellung nicht zu den besten auf dem Markt. Die Spracheingabe wird schnell zum ungewollten Slapstick, ehe man das Ziel letztlich doch manuell einstellt. Die Sitze des Ford Mondeo haben vorne und hinten einen ordentlichen Langstreckenkomfort, könnten jedoch vorn mehr Oberschenkelauflage und verstellbare Seitenwangen vertragen. Der Laderaum hat beim Fünftürer eine Größe von 540 bis 1.460 Liter. Der Turnier schluckt bei hoch geklappter Rückbank sogar 554 bis 1.700 Liter. Was fehlt ist zumindest bei den höherwertigen Modellen eine elektrische Heckklappe.

Die größten Stärken des Ford Mondeo haben mit der Modellpflege wenig zu tun. Denn in Sachen Platzangebot und Fahrwerksabstimmung gehörte der Mondeo bereits bisher zum Besten, was der Markt zu bieten hatte. Wer will, kann die Dämpfer in den drei Programmen Komfort, Normal und Sport justieren. Zwei Programme mit einer spürbaren Spreizung hätten es auch getan. Doch durch nichts lässt sich das ausgewogene Fahrwerk aus der Ruhe bringen. Schnelle Kurven, lange Geradeauspassagen oder enge Kehren – der über 1,6 Tonnen schwere Mondeo 2.2 TDCi Turnier zeigt sich bekannt sattelfest. Unverständlich bleibt, wieso Ford zumindest seine leistungsstärkeren Mondeo-Varianten nicht mit einem optionalen Allradanrieb anbietet. Den haben die direkten Konkurrenten längst im Programm und sorgen damit längst nicht nur im Alpenraum für zusätzliche Zulassungen. Gerade ein Ford Mondeo 2.2 TDCi mit Allradantrieb und automatisiertem Schaltgetriebe wäre für viele potentielle Kunden eine echte Versuchung.

Deutlich zugelegt hat der überarbeitete Ford Mondeo des Modelljahres 2011 im Bereich Fahrerassistenzsysteme. So gibt es nunmehr automatisches Fernlicht, Spurhaltewarnung und einen Müdigkeitswarner, der seine Informationen ebenfalls aus der Frontkamera hinter dem Innenspiegel bezieht. Zusätzlich gibt es bekannte Systeme wie Rückfahrkamera und Totwinkelassistent. Der Basispreis für den gut ausgestatteten Ford Mondeo 2.2 TDCi Titanium Turnier liegt bei 34.600 Euro. Die Schrägheck-Limousine ist 1.000 Euro günstiger. Die viertürige Limousine wird ab sofort nicht mehr auf dem deutschen Markt angeboten. Hier sind nur die fünftürige Fließheck-Limousine und der Kombi namens Turnier zu bekommen. Gut angelegt sind die 820 Euro für das Technologie-Paket, das unter anderem beheizbare Windschutzscheibe sowie verschiedene Fahrer-Assistenzsysteme umfasst. Nur der Abstandstempomat schlägt bei Gefallen noch einmal mit zusätzlich rund 1.000 Euro ins Kontor. Für 1.450 Euro gibt es im Business-Paket das Bildschirm-Navigationssystem.

Quelle: Autoplenum, 2010-08-31

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