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Testbericht

17. Juli 2003
Die 3er-Baureihe von BMW hat für so ziemlich alle Bedürfnisse eine Version im Gepäck: Compact, Coupé, Kombi und Cabrio – es gibt kaum einen Kundenwunsch, den die 3er-Familie nicht erfüllen kann. Für sehr sportlich orientierte Frischluft-Fanatiker hat BMW das M3 Cabriolet im Programm. 

Sportliche Vorstellung
Die krönende Version der 3er-Reihe leistet sagenhafte 343 PS. Zudem ist das Bavarian Open sehr sportlich ausgelegt, bietet eine tolle Optik und eine bemerkenswert hohe Alltagstauglichkeit. Der Münchener Aufschnitt ist jedoch nur einem betuchten Kundenkreis vorbehalten. Der Einstiegspreis von 61.500 Euro dürfte die potenzielle Käuferschicht stark einschränken.  Wir haben uns dem muskulösen Fahrspaß unter freiem Himmel hingegeben und waren begeistert. 

Sportlicher Trimm für den Innenraum
Das Innenraum-Konzept bietet die bekannt tadellose und einfache Bedienbarkeit der Dreier-Familie. Gebürstetes Alu sorgt für zusätzliche sportliche Optik. M3-Embleme und der bis 300 km/h skalierte Tacho versprechen Leistung. Sportlichkeit wird von den hervorragenden Sitzen vorne und dem gut in der Hand liegenden Lederlenkrad geboten. In Zuffenhausen sollte man sich mal anschauen, wie ein PS-Bolide ordentlich bestuhlt wird. 

Teure Sonderausstattung
Unser Testwagen war zudem mit vielfältigen Extras bestückt. Der Grundpreis von 61.250 Euro wuchs somit auf fast 73.000 Euro an. Dafür gibt es ein Autotelefon mit schnurlosem Hörer, ein Navigationssystem, ein Hifi-Lautsprechersystem von Harman/Kardon, einen Sechsfach-CD-Wechsler und vieles mehr. Wer viel will, kann bei BMW auch viel bekommen. 

Drehfreudig und stark
Das trifft eben auch auf die Leistung zu. Seine gigantischen 343 PS schöpft der faszinierende Sechszylinder aus nur 3,2 Litern Hubraum. Das sind übrigens satte 112 PS mehr als beim zivilen Topmodell 330 Ci. Das mit viel Aufwand auf Kraft getrimmte Triebwerk dreht locker bis 8.000 Touren hoch. Die ungezügelte Drehzahlgier sorgt für reichlich Freude. Der Leistungsprotz verführt zur Leistungsshow, die oft prahlerische Züge annehmen kann. 

Bitte mit Feingefühl
Trotz kernigem Klang wirkt der Sechszylinder in keinem Drehzahlbereich angestrengt. Etwas Feingefühl ist zunächst dennoch angemessen. Das betrifft zum einen den Umgang mit der Kupplung, sonst ruckt es beim Anfahren. Zum anderen hat der Drehzahlmesser einen variablen roten Bereich, welcher sich mit steigender Motortemperatur während der Warmlaufphase erweitert. Wer diese Anzeige beachtet, schützt den Motor vor Verschleiß. 

Bissig und direkt
Im Stadtverkehr wird das große Drehzahlband ohnehin kaum benötigt. Selbst beim Ampelsprint fährt er bei mäßiger Beanspruchung allen davon. Auf der Landstraße kann man es dann etwas mehr krachen lassen. Toll ist, wie bissig und direkt er selbst bei niedrigen Drehzahlen am Gas hängt. Die Fahrdynamik-Kontrolle steigert das Sportwagen-Gefühl: Nach Knopfdruck auf die Sport-Taste in der Mittelkonsole wird die geschwindigkeitsabhängig gesteuerte Servolenkung noch direkter und die Gaspedalbewegungen werden schneller umgesetzt. 

Extrem durchzugsstark
Wer vollen Schub auf der Autobahn will, wird gelegentlich im etwas hakeligen Sechsgang-Getriebe rumschalten. In der lang übersetzten letzten Gangstufe wünscht man sich dann und wann stärkeren Durchzug, um den 911ern hinterher zu jagen. Im vierten Gang beschleunigt das M3 Cabrio von 80 auf 120 km/h in nur 5,9 Sekunden. Der 911-er benötigt für diesen Zwischenspurt 6,5 Sekunden. 

Geht laut Tacho bis 270
Die extremen Fahrleistungen dafür sind vorhanden: In lediglich 5,5 Sekunden ist der Spurt auf die Hunderter-Marke zuende. Und das bei einem Leergewicht von immerhin 1.730 Kilogramm. Die Höchstgeschwindigkeit endet bei abgeregelten 250 km/h. Unser Testwagen fuhr laut Tacho sogar 270 km/h – offen versteht sich. 

Wer viel arbeitet, muss auch viel trinken
Das ganze hat auch seinen Preis. Die enorme Kraft verführt zu zügiger Fahrweise. Damit einher geht auch ein hoher Verbrauch. Im Schnitt lag dieser bei 14,6 Litern, selten unter 13, dafür nie über 17 Liter auf 100 Kilometer. Nein, sparsam ist das nicht. Aber angesichts der Leistung ein guter Wert. 

Der besondere Reiz
Nicht nur dreht der Motor sauber und mit Wucht nach oben. Auch sein Klang hat seinen besonderen Reiz. Nun ja, das röhrende und blecherne Scheppern aus der vierflutigen Auspuffanlage klingt für die einen angeberisch, für andere ist es ein Ohrenschmaus. Keine Frage, der markige Klang ist sehr effekthascherisch. Deshalb bekommt der offene Fahrmodus eine besonderen Akustiknote. 

Besonders Alltagstauglich
Gut gelöst ist das Kofferraumkonzept: Das Verdeck faltet sich per Knopfdruck elektrisch in einen Plastikasten in den Kofferraum. Dadurch ist das Gepäckabteil auf 300 Liter Stauvolumen zusammengeschrumpft. Sofern das Cabriolet geschlossen bleibt, kann der Verdeckkasten verkleinert und der Kofferraum auf 400 Liter erweitert werden. Auch sonst ist das M3 Cabrio ein für den Alltag sehr brauchbares Gefährt. Für vier Personen gibt es Sitzplätze und das Verdeck ist gut isoliert und sorgt geschlossen für ein niedriges Geräuschniveau im Innenraum. 

Windstärke nach Wunsch
Wer offen mit dem 310 Euro teuren Windschott fährt, kann die hinteren Plätze nicht nutzen. Wirklich nötig ist das Windschott nicht, da man ohnehin angenehm geschützt ist. Wer möglichst viel Fahrtwind will, kann mit einem Knopfdruck alle vier Seitenfenster gleichzeitig versenken.

Hart, vielleicht sogar zu hart
Einen zwiespältigen Eindruck hat das Fahrwerk hinterlassen. Aufgrund der besonders sportlichen Auslegung bleibt der Komfort ein wenig auf der Strecke. Auf unebenen Landstraßen können die teilweise harten Stöße durchaus nerven. Dafür bietet diese Abstimmung ihre Vorteile bei dynamischer Fahrweise. Sehr zielgenau und präzise lässt der M3 sich um Kurven jagen. Antriebseinflüsse bleiben gering, das Handling ist überragend gut. 

Steif und schwer
Gelungen ist auch die Versteifung der Karosserie. Verwindungstendenzen fallen gering aus. Die dafür nötigen Maßnahmen zur Karosserieverstärkung haben für ein Mehrgewicht gegenüber dem Coupé von 160 Kilogramm gesorgt.

Teure Konkurrenz
Das Mercedes CLK 55 AMG Cabrio kostet 86.300 Euro. Von den Fahrleistungen her liegt er auf ähnlichem Niveau wie der M3. Der Mercedes ist jedoch deutlich stärker auf Komfort ausgelegt und bereits sehr umfangreich ausgestattet. Dennoch ist er immer noch um einiges teurer als der offene M3.  Das gleiche trifft auch auf Porsche zu. Das 84.322 Euro teure 911 Cabrio bietet trotz weniger PS bessere Fahrleistungen. Der Sprint von null auf 100 km/h dauert 5,2 Sekunden. Doch muss der Kunde für einen Porsche ebenfalls deutlich tiefer in die Tasche greifen. Der 911er bietet aber gleichzeitig sportlichere und komfortablere Fahreigenschaften.
 
Technische Daten
Motor Bauart:Sechszylinder-Ottomotor
Hubraum:3.246
Leistung:252 kW (343 PS) bei UPM
Drehmoment:365 Nm bei 4.900 UPM
Preis
Neupreis: 61.250 €

Quelle: auto-news, 2003-07-17

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