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Testbericht

Jürgen Wolff, 24. Januar 2008
Den Corolla selbst hat Toyota erst vor kurzem in Auris umgetauft. Aber als Kompaktvan wollen die Japaner den Namen erhalten: Der Toyota Corolla Verso bekommt jetzt eine leichte Überarbeitung an Optik und Motoren.

Die optischen Retuschen halten sich in sehr dezenten Grenzen - warum auch nicht? Toyota ist in den fünf Jahren seit der Markteinführung der Van-Version des Corolla ganz gut mit ihm gefahren. Allein im vergangenen Jahr wurde er mehr als 19.000 Mal in Deutschland verkauft. Was funktioniert, das sollte man nich unnötig ändern, haben sich die Japaner gedacht - und vor allem an den Optimierungsschrauben gedreht, den Kern aber unangetastet gelassen.

Im südfranzösichen Design-Center ED² von Toyota wurden vor allem Front und Heck leicht modifiziert. Wer genau hinsieht, erkennt die Änderungen an Frontschürze, Kühlergrill und Scheinwerfern - zumindest im direkten Vergleich. Auch die Rückleuchten erhielten eine aufgefrischte Form. Die Veränderungen haben sich auch minimal auf die Dimensionen ausgewirkt. Mit 4370 Millimetern Länge ist der facegeliftete Corolla Verso um einen Zentimeter gewachsen. Die Breite beträgt 1770, die Höhe 1620 Millimeter. Der Luftwiederstandsbeiwert von 0,30 zeigt, dass die Karosserie für einen Van sehr windschlüpfrig geraten ist.

Das und der in dieser Klasse durchaus üppige Radstand von 2750 Millimetern sorgt für einen nicht weniger üppigen Innenraum. Bei zwei Sitzreihen kommt der Laderaum auf 620 Liter. Wer alles wegklappt, was wegzuklappen ist, kommt auf bis zu 1785 Liter Stauraum in einem durchgehend ebenen Laderaum. Der Verso hat zwar (ab der Ausstattungswersion "Luna" serienmäßige) eine komplett versenkbare dritte Sitzreihe - aber selbst Kindern sind diese Notsitze höchstens bis zur nächsten Eisdiele zumutbar. Wer seine Schwiegermutter darauf von München nach Frankfurt kutschiert, kann sich der Enterbung sicher sein. Bequem sind bis zu vier Passagiere unterwegs. Alles andere wird eng.

Der Innenraum ist gewohnt übersichtlich, hochwertig und perfekt in der Verarbeitung. Kritik verdienen allenfalls die Sitze mit ihrer zu kurzen Auflage - einen ordentlichen Seitenhalt bieten sie trotzdem. Im neuen Modelljahr sind auch innen eine Reihe von Ergänzungen und Verbesserungen hinzu gekommen. Dazu gehören modifizierte Armlehnen und neue Bezugsstoffe ebenso wie ein Audiosystem mit einem MP3/WMA-fähigen CD-Player und einem Anschluss für den iPod. Ärgerlich dabei wie bei fast allen anderen, die dem angebissenen Apfel huldigen: Den Anschluss gibt es wohl - aber keine Halterung für das teure Stück, das folglich im Handschuhfach rumrutscht. Eher Mode als Notwendigkeit ist auch das Keycard-Modul für die Zündung: Ob man nun einen Zündschlüssel einsteckt und umdreht oder eine Keycard steckt und den Startknopf drückt - der Unterschied ist allenfalls "stylisch".

Interessanter und hilfreicher dagegen sind die Monitor-Funktionen, die Toyota seinem Corolla Avenso mitgegeben hat - und die man spätestens beim Einparken schätzen lernt. Kameras zeigen nicht nur den Blick nach hinten, sondern in einem dreifach geteilten Bild auf Knopfdruck auch, was im toten Winkel gleich vor dem Wagen los ist. So wird das Einparken zum Kinderspiel. Und weder Blumenkübel noch Anhängerkupplungen werden zur Gefahr. Auch die Motoren hat Toyota noch einmal überarbeitet - vor allem den "kleinen" Diesel mit 2,2 Liter und 100 kW/136 PS. Das Leichtmetallaggregat hat nun serienmäßig endlich ein wartungsfreies Partikelfilter. Da der "große" Diesel mit seinen 130 kW/177 PS für den Corolla Verso eigentlich schon zu viel des Guten ist, dürfte der viel besser passende 136 PS-Nagler denn auch zum Volumenmotor der Baureihe in Europa werden.

Er fährt sich runder, man braucht beim Beschleunigen weniger Fußspitzengefühl und die Fahrleistungen reichen für einen Kompaktvan allemal. 10,2 Sekunden braucht es, um den Verso aus dem Stand auf 100 km/h zu bringen. Die 310 Nm, die zwischen 2000 und 2800 U/min. anliegen, sorgen für flotte Gangart und zügiges Überholen. Auch 195 km/h als Höchstgeschwindigkeit sind völlig ausreichend. Der 177 PS-Diesel ist mit 400 Nm nur 10 km/h schneller und braucht für den Spurt sportliche 9,0 Sekunden.

Fahren läßt es sich mit dem kleinen Diesel bestens. Er läuft rund, nagelt sich im kalten Zustand und im Leerlauf nicht ungebührlich in den Vordergrund und kommt auch aus niedrigen Drehzahlen gut in die Puschen. Den Verbrauch gibt Toyota mit durchschnittlich 6,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer an. Neben den Diesel gibt es im Angebot zwei Benzinmotoren mit 110 und 129 PS. Getrübt wird das positive Fahrgefühl des Diesel nur etwas durch die 6-Gang-Handschaltung. Die Gänge sind zwar gut auf den Motor abgestimmt - das Schalten selbst geschieht aber gelegentlich etwas unpräzise und hakelig.

Das Fahrverhalten ist auch beim neuen Toyota Corolla Verso sicher und problemlos. Das Fahrwerk zeigt sich gewohnt gut abgestimmt, Fahrbahnunebenheiten und Querfugen werden bequem weggebügelt. Der Verso ist ein bequemer und ermüdungsfreier Reisewagen. Wenn der facegeliftete Japaner ab dem 7. Juli bei den Händlern steht, liegt der Preis für den Einstiegs-Diesel in der Basisversion bei 23.000 Euro. Insgesammt beginnen die Preise bei 20.600 Euro für den Verso mit 1.6 VVT-i Benzinmotor. Die Aufpreisliste ist überschaubar und in Pakete geschnürt. Die Top-Ausstattung hört auf die Bezeichnung "Executive" und kostet mit dem 177-Diesel unter der Haube 30.500 Euro.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-24

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