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Testbericht

Sebastian Viehmann, 8. April 2009
Van, SUV, Hightech, sparsame Motoren: Peugeot mixt viele Zutaten zu einem echten Crossover zusammen. Das Ergebnis ist recht schmackhaft - auch wenn den Franzosen manchmal der Gewürz-Streuer ausrutscht.

"Heute zögern die Kunden nicht mehr, im Fahrzeugsegment eine Nummer tieger zu gehen", sagt Peugeots Kommunikationschef Christian Peugeot. Und meint damit den Trend weg von großen schweren Geländewagen hin zu kompakten "Crossover"-Modellen, die von allem ein bisschen bieten. Der Peugeot 3008 ist SUV Light: Robuste Optik, bequemer Einstieg und hohe Sitzposition, aber kein Allradantrieb und damit auch weniger Gewicht und Verbrauch.

Das Cockpit und die riesige Mittelkonsole sind hoch um den Fahrer herum gebaut. Das ist hübsch anzusehen, aber manchmal unpraktisch: Wenn man die Flaschenhalter nutzt, kann man den Ganghebel schlechter erreichen, der wiederum im Weg ist, wenn man das Navigationssystem bedienen will. Besser gefallen da schon die hohe Qualitätsanmutung der Materialien, die gewaltige Ablage in der Mittelkonsole und die bequemen Sitze.

Das Raumangebot ist auf allen Plätzen auch für erwachsene Passagiere gut, und das Panorama-Glasdach (Serie ab Premium-Ausstattung) sorgt für grandiose Ausblicke. Der Kofferraum hat wie der Peugeot 4007 oder Renault Koleos eine horizontal zweigeteilte Heckklappe, deren Unterteil zur Sitzbank taugt. Praktisch: Die Laderaumabdeckung lässt sich zur Aufteilung des Kofferraums in drei verschiedenen Positionen arretieren. Das Gepäckabteil fasst nach VDA-Norm 432 Liter (VW Tiguan: 505 Liter, Ford Kuga: 410 Liter, Renault Koleos: 450 Liter, Nissan Qashqai: 410 Liter). Per Hebelzug klappen die Sitze des 3008 um und schaffen eine ebene Ladefläche für maximal 1241 Liter.

Der Franzose soll auch mit neuen Assistenzsystemen glänzen. Dazu gehört ein Abstandswarner, der laut Peugeot "erzieherische Funktion" hat – und mehr auch nicht. Denn zum echten Komfortgewinn fehlt die Kopplung mit dem Tempomaten, wie es sie bei den Premiummarken gibt (die aber auch deutlich teurer sind). Das ebenfalls optionale Head-Up-Display verursacht Stirnrunzeln, denn die Anzeige wird statt in die Windschutzscheibe in ein elektrisch ausfahrbares Mini-Fenster gespiegelt. Dessen Umrisse stören allerdings beim unbeschränkten Blick nach draußen.

Allradantrieb hat der 3008 nicht im Angebot, dafür ein System namens "Grip Control". Dabei handelt es sich um eine Spezialsoftware für ESP und Antriebsschlupfregelung, die je nach gewähltem Programm (Standard, Schlamm, Sand oder Schnee) mehr oder weniger Schlupf an den Vorderrädern zulässt. Außerdem wird bei Bedarf wie bei einer elektronischen Differenzialsperre das komplette Antriebsmoment nur an das Rad mit der besten Haftung geleitet. "Das System ist ein Plus im Vergleich zu einem normalen Fronttriebler, aber natürlich bietet es nicht die Traktion eines Allradlers", sagt Christophe Chateau von Peugeot. Vierradantrieb im 3008 soll allerdings 2011 kommen – in Verbindung mit einem Diesel-Hybridantrieb, elektrisch angetriebener Hinterachse und einem Durchschnittsverbrauch von nur 4,1 Litern pro 100 Kilometer.

Zunächst startet der 3008 aber mit Zweiliter-Dieselmotoren (110 kW/150 PS oder 120 kW/163 PS) und 1,6-Liter-Benzinern (88 kW/120 PS oder 115 kW / 156 PS). Der zusammen mit BMW entwickelte Benziner ist schon aus Autos wie dem Peugeot 207 bekannt und erweist sich vor allem in der Turbo-Version (156 PS) auch im 3008 als Glücksgriff. Die 240 Newtonmeter Drehmoment liegen bereits sehr früh an und müssen nicht erst durch häufiges Herunterschalten gekitzelt werden. Das Durchzugsvermögen bleibt auch beim Überholen erhalten, und das Sechsgang-Getriebe überzeugt trotz der langen Wege mit einer präzisen Gangführung. Den Durchschnittsverbrauch gibt Peugeot mit 7,4 Litern pro 100 Kilometer an. Das Fahrwerk ist sehr komfortabel und lässt sich mit einer optionalen Wankstabilisierung ausrüsten, die den Wagen in Kurven spürbar aufrechter hält.

Die Preise des 3008 beginnen bei 21.500 Euro (Tendance, 120 PS). Der 156 PS-Benziner ist ab Premium-Ausstattung für 25.650 Euro zu haben, der 150 PS-Diesel ebenfalls erst ab Premium-Paket für 27.550 Euro. An Bord sind unter anderem ESP und 6 Airbags, elektrische Fensterheber, Klimaanlage, elektronische Parkbremse, Kühlfach, Panorama-Glasdach, Tempomat, Nebelscheinwerfer, Licht- und Regensensor sowie CD-Radio. Einen VW Tiguan (1.4 TSI/150 PS) gibt es ab 25.800 Euro, den Ford Kuga (Diesel 136 PS) ab 26.600 Euro, den Renault Koleos (Benziner 171 PS) ab 24.900 Euro und den Nissan Qashqai (Benziner 141 PS) ab 23.240 Euro – alle genannten Modelle haben Frontantrieb, im Gegensatz zum Peugeot gibt es aber Allradantrieb optional.

Der 3008 soll nicht der einzige Raumkreuzer mit Löwenmaul bleiben. Auf der IAA im Herbst will Peugeot ein ganz neues Crossover-Modell als Fünf- und Siebensitzer vorstellen. Manche interpretierten daraus eine Van-Version des 308. "Das Fahrzeug wird völlig anders aussehen als der 308", betont dagegen Christian Peugeot.

Quelle: Autoplenum, 2009-04-08

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