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Testbericht

Stefan Grundhoff, 24. Januar 2008
Mit gerade mal 0,3 Prozent Marktanteil ist das Pick-Up-Segment das kleinste in Deutschland. Nachdem die Asiaten seit Jahren Vorreiter sind, will nun Ford mit dem neuen Ranger ein größeres Stück von Kucken.

Viele Hersteller sind in den vergangenen zwei Jahren mit neuen PickUps gestartet und haben ihre Verkaufszahlen deutlich steigern können. Besonders Nissan Navara und Mitsubishi L200 liegen der Konkurrenz schwer im Magen. Den Markt teilen sich weitgehend die beiden Platzhirsche, der Toyota Hi-Lux sowie die baugleichen Modelle Ford Ranger und Mazda BT-50. Die beiden letzten werden in Thailand produziert. Während Ford in den USA auf eine große Pick-Up-Tradition zurück blickt und mit dem F-150 das meist verkaufte Fahrzeug auf dem nordamerikanischen Kontinent anbietet, hat man sich auf den anderen Weltmärkten notgedrungen mit Mazda zusammen getan.

Als Antwort auf L200 und Navara können die Kölner zwar keinen komplett neuen Lastesel aus dem Ärmel zaubern - aber sie haben den Ranger gründlich überarbeitet. Wichtiger als die kraftvollere Optik ist den puristischen Offroad-Fans der neue Motor. Angetrieben wird die neue Generation des Ford Ranger durch einen frisch entwickelten 2,5-Liter-Duratorq-Diesel mit vier Zylindern und zeitgemäßer Common-Rail-Einspritztechnologie. Mit 105 kW/143 PS bietet das im Leerlauf nach wie vor zu laute Triebwerk jetzt nicht nur deutlich mehr Leistung - es hat auch dank eines reduzierten Kraftstoffverbrauchs in der Wirtschaftlichkeit zugelegt.

Ein Abgasturbolader mit variabler Turbinengeometrie sorgt für ein kraftvolles Drehmoment von 330 Newtonmeter bei 1.800 U/min. Euro-4 gibt es serienmäßig, ein Partikelfilter wird derzeit als Nachrüstlösung entwickelt. "Der Durchschnittsverbrauch des neuen Ranger liegt bei gerade mal 8,9 Litern Diesel auf 100 Kilometer", sagt Jürgen Stackmann, bei Ford zuständig für Marketing und Verkauf. Die Höchstgeschwindigkeit des 1,6 Tonnen schweren Lastesels: knapp 160 km/h. Das Fahrwerk wurde ebenfalls überarbeitet, zeigt sich zumindest nach Pick-Up-Maßstäben auch langstreckentauglich. Ohne Gewicht auf der Ladefläche muss man sich jedoch mit dem nervigen Holpern bei Bodenunebenheiten erst mal anfreunden. Die Vorderachse bekam größer dimensionierte Querlenker und Schraubenfeder-Lagerungen, leider bleibt die Lenkung unpräzise. An der Hinterachse kommen größere Blattfedern und ein Querstabilisator zu Einsatz. Neue Stoßdämpfer, ein überarbeitetes Bremssystem sowie größere Räder in Kombination mit gelände- und straßentauglicher All-Terrain-Bereifung runden das Fahrwerkskonzept ab.

Im Gelände erleichtert eine vergrößerte Bodenfreiheit die Fahrt auch in tiefen Spurrillen. Die vergrößerten Böschungswinkel vorne und hinten ermöglichen das Befahren steiler Auf- und Abstiege. Zudem lässt sich der Allradantrieb während der Fahrt zu- und abschalten.

Der neue Ford Ranger zeigt sich optisch selbstbewusster als zuvor. Durch den neuen Powerdome in der Motorhaube und den massigen Kühlergrill erinnert der asiatische Europäer an den großen US-Bruder F-150. In den zweiteiligen Front-Stoßfänger sind die Nebelscheinwerfer integriert, stark ausgeprägte Radhäuser unterstreichen in der Seitenansicht die kraftvolle Optik.

Der neue Ford Ranger ist in den drei Modellversionen XL, XLT und XLT Limited sowie mit drei Kabinenformen zu bekommen. Im Gegensatz zu seinem Zwillingsbruder Mazda BT-50 gibt es den Ford auch mit der schmalen Einzelkabine. "Die bieten wir jedoch in erster Linie für Firmenkunden an", erläutert Stackmann. Im Kundenmarkt vertreten sind jedoch nur Extra- und Doppelkabine. Mit seinem hochglanzpolierten Sportbügel auf der Ladepritsche, verchromten Einstiegsschwellern und einem ebenfalls chromglänzenden Heckunterfahrschutz sorgt besonders der XLT Limited für einen volumentauglichen Auftritt. Innen verbreiten unter anderem beheizte Ledersitze einen Hauch Luxus.

Wer in einem Pick Up wie dem Ranger unterwegs ist, muss sich mit Kompromissen im Innenraum anfreunden können. Auch wenn das Topmodell auf edel macht: Der Ranger ist ein durch und durch rustikaler Bursche. Daran ändern auch neue, bequemere Sitze mit verbreiterter Lehne, einer strafferen Polsterung und vergrößerten Kopfstützen kaum etwas. Im "Limited" ist der Mittelteil des Armaturenträgers silbermetallicfarben abgesetzt. Instrumente, Luftdüsen, Schalthebel, Fensterheberschalter und Türgriffe sind mit Chrom-Applikationen versehen. Off-Road-Informationen wie Himmelsrichtung, Seitenneigung oder der Steigungswinkel sind nun erstmals auf dem Armaturenträger ablesbar.

Die meisten Kunden nutzen ihren Pick Up auch gewerblich oder in der Freizeit. Eine Tonne Nutzlast sowie drei Tonnen zulässige Anhängelast machen aus dem Ranger ein effektives Nutz- und Arbeitsgerät. Dank der um 60 Millimeter höheren Seitenwände der Ladefläche hat sich das Ladevolumen auf 1.266 Liter vergrößert. Um Gegenstände möglichst einfach transportieren zu können, wurde die Lage der Sicherungspunkte verändert und ein variables Fixiergestell auf der Ladefläche montiert. Beim Händler ist der neue Ford Ranger 2.5 TDCi XL als Einzelkabine mit zwei Türen und zwei Sitzen ab 23.740 Euro zu haben. Serienmäßig sind unter anderem elektrische Fensterheber, CD-Radio und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Der Ranger XLT Limited mit Doppelkabine startet bei 32.606 Euro.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-24

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