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Testbericht

Sebastian Viehmann, 9. Februar 2009
Kia Soul, Opel Meriva oder Nissan Cube bieten viel Platz auf wenig Raum. Citroën kontert mit dem knubbeligen C3 Picasso. Er zeichnet sich aus durch einen variablen Innenraum, sparsame Motoren und gewaltige Fensterflächen.

Wer einen Citroën fährt, muss sich von manchen Dingen verabschieden. Von klassischen Armaturen zum Beispiel – der C3 Picasso zelebriert wie auch der C4 das digitale Mäusekino, das weit vom Fahrer entfernt mittig auf dem Armaturenbrett seine Vorstellung abliefert. Manche Anzeigen sind so winzig, das man sie mit einem raschen Blick kaum entziffern kann, und das ständige Tennis-Spiel zwischen Straße und Tachoanzeige ist man schnell leid.

Eine andere Sache, der man Lebewohl sagen muss, ist die Privatsphäre. Hinter der gigantischen Windschutzscheibe mit den spindeldürren A-Säulen fühlt man sich wie in einem Aquarium. Dabei bringt einem der Scheiben-Overkill beim Rangieren nicht einmal was: Die knubbelige Nase des C3 ist vom Pilotensitz nicht einzusehen. Die andere Seite der Medaille ist die grandiose Aussicht auf die Landschaft, vor allem wenn das gewaltige Panorama-Glasdach (600 Euro Aufpreis) an Bord ist. Auch die Sicht zur Seite, etwa auf Fahrradfahrer an einer Kreuzung, ist gut.

Das Passagierabteil gehört überhaupt zu den größten Stärken des Franzosen. Die Raumausnutzung des kaum mehr als 4 Meter langen Picasso ist beeindruckend, das Platzangebot vorn ist ausgezeichnet und hinten für ein Auto dieser Größe sehr gut. Die im Verhältnis 60/40 geteilte Rücksitzbank lässt sich in der Länge verschieben, um je nach Bedarf mehr Kniefreiheit oder mehr Gepäckraum zu schaffen. Ablagen und Staufächer gibt es reichlich, manche davon leider nur gegen Aufpreis – zum Beispiel Schubladen hinter den Sitzen oder Ablagefächer im Fußraum. Immerhin sind sie im Paket mit Gepäcknetz, Skiklappe, Sonnenrollo und anderen praktischen Dingen für 350 Euro zu haben.

Über die eigenartige, an Holz erinnernde Maserung des Armaturenbretts kann man hinwegsehen und abgesehen von den Mäusekino-Armaturen ist die Bedienung leicht und durchdacht. Etwas fummelig ist allerdings die Bedienung des Tempomaten mit integriertem Geschwindigkeitsbegrenzer geraten – das geht beim Konkurrenten Renault einfacher. Die Sitze sind weich, aber bequem. Der Kofferraum hat einen verstellbaren Boden, und je nach Position der Rücksitze finden 385 bis 500 Liter Platz. Klappt man die Sitze um, stehen bis unters Dach 1506 Liter zur Verfügung.

Der C3 Picasso fährt sich angenehm leicht, wobei die schwammige Lenkung und die manchmal hakelige Fünfgangschaltung den Eindruck etwas trüben. Die Kurvenlage ist nicht gerade straff, aber der C3 wabbelt nicht so durch die Kurven wie die Hochdach-Kombis Citroën Berlingo oder Peugeot Partner. Der Federungskomfort ist gut.

Unter der Haube stehen drei verschiedene Motoren zur Verfügung. Die laufruhigen Benziner stammen aus einer Kooperation des PSA-Konzerns mit BMW. Der 1,4 Liter große Basismotor VTi 95 mit 70 kW/95 PS bringt den 1,3 Tonnen schweren Citroën schon recht ansehnlich in Schwung. Bei drei bis vier Personen plus Gepäck an Bord dürfte man freilich mit dem 1,6-Liter Aggregat VTi 120 und seinen 88 kW/120 PS besser bedient sein. Es beschleunigt das Franzosen-Aquarium in 11,7 Sekunden auf 100 km/h, hängt gut am Gas und macht erst bergauf auf der Autobahn schlapp. Den Durchschnittsverbrauch gibt Citroën mit 6,9 Litern Super auf 100 Kilometern an.

Für Vielfahrer ist der 1,5-Liter Dieselmotor mit 80 kW/109 PS interessant. Die 245 Newtonmeter Drehmoment zerren manchmal etwas ungestüm an den Vorderrädern und sorgen für Antriebseinflüsse in der Lenkung, doch dafür entschädigen der ordentliche Vortrieb und der Durchschnittsverbrauch von 4,9 Litern (Werksangabe). Leider ist auch für den Dieselmotor kein Sechsganggetriebe lieferbar, alle Picassos müssen mit fünf Gängen auskommen.

Die Preise für die französische Kleinfamilienkutsche starten bei 14.900 Euro (95 PS, Basisausstattung Advance). Zum Vergleich: Der Opel Meriva 1.4 (66 kW/90 PS) ist als Sondermodell ab 14.990 Euro zu haben, der Kia Soul 1.6 (93 kW/126 PS) ab 14.980 Euro und der Daihatsu Materia 1.3 (67 kW/91 PS) ab 14.990 Euro. Mit dem empfehlenswerten 120 PS-Benziner an Bord (ab Tendance-Ausstattung) kostet der C3 Picasso mindestens 18.000 Euro, Dieselmodelle sind erst ab 20.000 Euro (Tendance, Exclusive 21.700) zu haben. Das Tendance-Paket umfasst unter anderem Nebelscheinwerfer, Kopfairbags, Klimaanlage, CD-Radio, USB-Anschluss sowie Tempomat mit Geschwindigkeitsgrenzer. ESP ist bei allen Modellen serienmäßig an Bord.

Quelle: Autoplenum, 2009-02-09

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