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Testbericht

Stefan Grundhoff, 24. Januar 2008
Der Buchstabe »S« steht klassenübergreifend für Sportlichkeit. Das ist bei den SUV nicht anders. Basisdiesel und Power-Achtzylinder sind da, nun legt BMW beim X5 einen Nachbrenner mit Doppelaufladung nach.

Der hoch gelobte Register-Diesel mit 210 kW/286 PS hat mittlerweile in weiten Teilen der bayrischen Modellpalette Einzug gehalten. Hatten viele im sportlich positionierten BMW X5 zunächst noch den bulligen Achtzylinderdiesel aus dem 7er erwartet, so dachten die Entwickler schon kurz nach Marktstart in eine andere Richtung: Sie setzten auf die drehmomentstarke Allzweckwaffe, die mit ihren sechs Brennkammern der Konkurrenz viel Kopfzerbrechen bereitet. Musste sich die bekannt dieselfreundliche Crossover-Kundschaft beim X5 bis dato mit dem auch schon alles andere als schwächlichen Einstiegsdiesel zufrieden geben, so hat man nun die Wahl zwischen stark und bärenstark: 235 oder 286 PS. Die merkbaren Unterschiede zwischen den beiden Dreilitertriebwerken halten sich im normalen Fahrbereich allerdings in Grenzen.

Bereits der normale Selbstzünder bietet mit seinen 500 Nm einen eindrucksvollen Vortrieb. Nach einem kleinen Turboloch schiebt er bullig. Das nachgelegte Topmodell katapultiert seine Insassen Dank Doppelturbo nun mit 580 Nm ab 1.750 U/min noch etwas wilder, ohne aber über den brachialen Schub der elitären Achtzylinder zu verfügen. Fahrwerk und Lenkung liefern die gewohnt perfekte BMW-Vorstellung – zumindest wenn man es straff mag. Den Spurt von 0 auf 100 km/h schafft der Allradler in knapp sieben Sekunden. Beim Durchschnittsverbrauch liegen die Brüder X5 3.0d und X5 3.0sd fast auf gleicher Höhe. Doch bei beiden entstammen die offiziell genannten 8,1 bzw. 8,2 Liter Diesel eher dem Reich der automobilen Träume. Real liegt der Durst des neuen Sportlers eher zwischen 10,2 und 10,7 Liter. Aber auch das ist immer noch vertretbar und nur durch die Rückgewinnung der Bremsenergie und die intelligente Steuerung von Nebenaggregaten zu schaffen.

Die echten Unterschiede zeigen sich nur auf der Autobahn - und auch dort erst jenseits der 160er-Marke. Dann macht der 3.0sd seinen Namenszusatz alle Ehre. Trotz seiner mehr als 2,2 Tonnen kennt der immer vernehmbare aber nie nervige Kraftprotz zunächst einmal keine Grenzen. Exzellent auf die bissig-harmonische Sechsgang-Automatik abgestimmt, drücken sich die Zeiger von Tachometer und Drehzahlmesser tief in die rechte Hälfte ihrer Skalen. Schluss ist erst deutlich hinter der 240er Marke. Für einen Sechszylinder-Diesel dieser Dimension ein fast schon beängstigender Wert. Doch das straffe Fahrwerk und die ambitionierten Bremsen lassen einen auf der Autobahn mutig unterwegs sein. Noch besser geht es mit dem optionalen Wankverhinderer "adaptive Drive".

Wie bei den anderen X5 des Modelljahres 2008 gibt es auch bei dem Frischling kleine Veränderungen. Die lange Zeit noch vom alten 7er BMW übernommenen Komfortsitze sind mit neuen, größeren Aktivkopfstützen ausgestattet. Leider sind die Stützen in der zweiten Reihe nach wie vor zu klein und nicht weit genug auszuziehen.

Dass eine Rückfahrkamera eine feine Sache ist, hat sich auch bei BMW herumgesprochen. Doch wer die Kameras der asiatischen Konkurrenz sieht, ist von Bildschirm und Auflösung der süddeutschen Variante bitter enttäuscht. Beim Einlegen des Rückwärtsgangs dauert es zu viel lang, ehe das Bild erscheint. Und das ist unscharf und bei Dunkelheit oder Regen nahezu unbrauchbar. Wer die magischen Augen von Toyota, Audi, Lexus oder Cadillac kennt, der sollte es im X5 bei der normalen Einparkhilfe belassen. Das spart Frust - und den Aufpreis von 420 Euro.

Überhaupt dürfte der kleine Sechszylinder für die allermeisten Kunden mehr als ausreichend sein. Er hängt mit demselben Basistriebwerk eindrucksvoll am Gas und lässt praktisch nie Wünsche nach mehr Leistung aufkommen.

Dazu kommt, dass sich BMW die rund 50 Pferdestärken mehr Leistung mit satten 7.000 Euro Aufpreis bezahlen lässt: Der X5 3.0sd kostet mindestens 59.500 Euro. Die 7.000 Euro kann man sinnvoller beim kleinen Diesel für nette Annehmlichkeiten wie beheizbare Ledersitze, Bildschirmnavigation und Keyless Entry anlegen. Im Vergleich zum schwächeren Diesel bietet der X5 3.0sd serienmäßig außer etwas mehr Kraft zusätzlich nur Sitzmemory, Wurzelholz und Xenonlicht.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-24

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