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Testbericht

Sebastian Viehmann, 22. Juli 2009
Audi erweitert sein A5-Programm mit einer Coupé-Limousine. Schön: Der Wagen bietet die Eleganz des A5 und die Alltagstauglichkeit des A4. Schade: Bei der Ausstattung knausern die Ingolstädter.

Manche Autos sieht man am liebsten von hinten. "Natürlich ist sein Heck die Schokoladenseite", sagt denn auch Audis Chefdesigner Stefan Sielaff über den A5 Sportback und erklärt, woher die Inspiration gekommen sei: Vom Audi 100 S Coupé, der mit seiner eleganten Bogenzeichnung am Heck 1969 bewies, dass ein Audi auch emotional sein konnte. "Diesen ‚Schwib’ haben wir uns vorgenommen und daraus ein eigenständiges Auto gemacht", sagt Sielaff. Die elegant abfallende Dachlinie hat aber auch Nachteile - die Kopffreiheit des 4,7 Meter langen und 1,4 Meter hohen Wagens ist im Fond für große Passagiere nicht sehr üppig. Die rahmenlosen Scheiben unterstreichen den Coupé-Charakter, bei den hinteren Türen lassen sie sich aber nicht vollständig versenken. Die Kofferraumklappe schwingt weit nach oben, dahinter wartet Platz für 480 Liter Gepäck. Wenn man die Rücksitze umklappt, sind es 980 Liter.

Der Basismotor 2.0 TFSI leistet 132 kW/180 PS. Weitere Motorisierungen sind der 2.0 TFSI mit 155 kW/211 PS (42.150 Euro) und der 3.2 FSI quattro mit Siebengang-Automatik (195 kW/265 PS, 47.000 Euro). Die Diesel-Palette reicht vom 2.0 TDI mit 125 kW/170 PS (36.050 Euro) über den 2.7 TDI (140 kW/190 PS, 39.300 Euro) bis zum 3.0 TDI quattro mit Siebengang-Automatik (176 kW/240 PS, 47.950 Euro). Wir haben den Basis-Benziner mit Frontantrieb und Sechsgang-Handschaltung sowie den Dreiliter-Diesel mit Allradantrieb und Automatikgetriebe ausprobiert.

Schon mit 180 PS ist der Wagen ordentlich motorisiert, kommt dank rascher Aufladung gut aus dem Drehzahlkeller. Wenn das adaptive Fahrwerk nicht an Bord ist, ist der Audi eher komfortabel als sportlich abgestimmt. Zumindest auf trockener Straße gibt es keine Traktionsprobleme. Wer viel Wert auf Fahrspaß legt, ist mit Allradantrieb trotzdem besser bedient. Der 1,7 Tonnen schwere 3.0 TDI quattro zirkelt präzise durch die Kurven. Optional gibt es ein Sportdifferenzial für die Hinterachse, das mit Überlagerungsstufen links und rechts fast das ganze Drehmoment an ein einzelnes Rad schicken kann. Damit wird die Spurtreue in schnellen Kurven weiter verbessert. Der kräftige Dreiliter-Diesel eignet sich dank 500 Newtonmetern Drehmoment bei akzeptablem Durchschnittsverbrauch (Werksangabe: 6,6 Liter pro 100 Kilometer) perfekt zum schnellen Reisen für Kilometerfresser. Das optionale "Drive Select"-System stimmt unter anderem die adaptiven Stoßdämpfer, die Gasannahme und die Lenkkräfte je nach gewünschtem Modus (Komfort, Auto, Individual oder Dynamic) auf eher gemütliches oder sportliches Fahren ab.

Der A5 Sportback steht ab Mitte September beim Händler. Die Preise starten bei 33.650 Euro für den 2.0 TFSI (180 PS), das sind 550 Euro mehr als für das Basismodell des A5 Coupé (160 PS). Coupé-Limousinen sind noch dünn gesät auf dem Markt. Den Passat CC 2.0 TSI (200 PS) gibt es ab 33.275 Euro, den Mercedes CLS 300 (231 PS) ab 56.822 Euro. Elegant gestylte Alternativen wären auch der Jaguar XF 3.0 V6 (238 PS) ab 54.800 Euro und demnächst vielleicht der BMW 5er GT.

Zur Serienausstattung des Audi A5 Sportback gehören unter anderem Klimaautomatik, Lederlenkrad, CD-Radio, elektromechanische Parkbremse, sechs Airbags, Nebelscheinwerfer sowie elektrische Außenspiegel und Fensterheber. Diese Ausrüstung bringen bereits viele Mittelklassewagen mit. Zumindest eine elektrische Sitzverstellung würde dem Ingolstädter Komfort-Kreuzer als Serienausstattung gut zu Gesicht stehen. Die Liste der Extras ist dementsprechend lang – Xenon-Scheinwerfer, adaptives Fahrwerk, Abstandstempomat, Navigationssystem oder Sportdifferenzial dürften bei vielen Käufern den Grundpreis kräftig in die Höhe treiben.

In Sachen Verbrauchsreduzierung folgt Audi dem Beispiel von BMW: Alle Vierzylinder-Handschalter sind serienmäßig mit einer Start-Stopp-Automatik ausgerüstet, dazu gibt es ein System zur Bremsenergierückgewinnung bei allen Modellen. Audi hofft, im ersten vollen Verkaufsjahr 2010 weltweit zwischen 40.000 und 50.000 Sportbacks verkaufen zu können. Die A5-Modellpalette ist damit komplett, weitere Karosserievarianten sind nicht geplant. Eine S5-Version des Limousinen-Coupés soll es aber im nächsten Jahr geben, die wahrscheinlich wie im A5 Coupé 353 PS leisten wird. Auch nach unten will Audi die Palette abrunden – mit einem 143 PS-Diesel und ab 2010 mit dem vom normalen A5 bekannten 160 PS-Benziner als neuen Einstiegsmodellen.

Quelle: Autoplenum, 2009-07-22

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