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Testbericht

Michael Specht/SP-X, 26. April 2016

Sein 100-jähriges Bestehen hätte BMW nicht mit besseren Zahlen unterfüttern können. Der Konzern steht so gut da wie nie, schreibt seinen besten Absatz, den höchsten Umsatz und den höchsten Gewinn in seine Bücher. Die Mitarbeiter erhalten zudem den höchsten Bonus in der Geschichte des Unternehmens. Die Bayerischen Motoren Werke blieben zudem auch 2015 die weltweit größte Premium-Automarke, vor Mercedes-Benz und Audi.
 
Ob dies jedoch alles so ungehemmt weiterläuft, bleibt fraglich. Zu viele Hürden stehen nicht nur bei BMW im Weg. Dazu zählen die hohe Staatsverschuldung in vielen Ländern, die Instabilität Europas, das sinkende Wachstum in China und die schlechte Wirtschaftslage einiger Schwellenländer. Gleichzeitig muss BMW sich enormen technischen Herausforderungen stellen – nicht zuletzt wegen immer strengerer gesetzlicher Auflagen – und natürlich in Sachen Digitalisierung, Service, Vernetzung, Nachhaltigkeit und autonomem Fahren auf Kurs bleiben.
 
Ganz oben auf der To-do-Liste steht die Elektrifizierung der Antriebe. „Für nahezu alle BMW-Baureihen sind Plug-in-Hybride vorgesehen“, sagte kürzlich Konzernchef Harald Krüger auf der Jubiläumsveranstaltung „The Next 100 Years“. Noch in diesem Jahr ist der Siebener 740e iPerformance dran, der 40 Kilometer rein elektrisch fahren kann. Die Marke i sieht Krüger als fest etabliert an. Und sie soll weiter ausgebaut werden. Den oft durch die Medien kursierenden i5 in der Größe eines Dreier GT wird es allerdings nicht geben, zumindest nicht mehr in diesem Jahrzehnt. Erst nach 2020 folgt ein völlig neues i Fahrzeug, genannt „BMW i NEXT“. „Es wird alle Zukunftsthemen besetzen“, sagt Krüger, „autonomes Fahren, digitale Vernetzung, intelligenter Leichtbau und die nächste Generation der Elektromobilität.“ Gerechnet werden kann mit einer elektrischen Reichweite von über 500 Kilometern. Auf mindestens die Hälfte dieser Distanz soll schon Ende des Jahres der i3 kommen, weil dessen Zellen-Anzahl um über 50 Prozent erhöht wird. 2017 soll es zusätzlich eine sportlichere Version unter dem Namen i3 S geben. 2018 stellt BMW dem i8 eine Roadster-Variante zu Seite.
 
Neben der Strategie „i Performance“ gibt BMW auch bei „M Performance“ mächtig Gas. Seit 2010 hat sich der Absatz von M und M Performance Modellen vervierfacht. Allein im vergangenen Jahr hat die M GmbH um 40 Prozent zugelegt. „Lücken werden wir konsequent schließen“, sagt Krüger. Derzeit driftet das M2 Coupé punktgenau in die Herzen der Fans. Der M4 GTS, limitiert auf 700 Exemplare, ist ausverkauft. Zudem soll M Performance breiter im Portfolio verankert werden. Dieses Jahr geht der 600 PS starke und 800 Nm hervorbringende M760Li an den Start, womit das M erstmals in der Luxusklasse ankommt. Einen „normalen“ 760-Zwölfzylinder wird es nicht mehr geben. Krüger: „Wir nutzen die Wachstumschancen in den renditestarken Segmenten. Mit der Evolution finanzieren wir in den nächsten Jahren die Revolution.“
 
Geld hierfür soll auch ein Luxusmodell über dem Siebener in die Konzernkasse spülen. Ob es Achter oder Neuner heißen wird, ist offen. Debüt ist nicht vor 2019. Der Erfolg des Daimler-Flaggschiffes Mercedes-Maybach stimmt die Münchener zuversichtlich. Ebenso beschlossen ist der Bau des BMW X7 als Gegenstück zum Mercedes GLS, von dem die Stuttgarter sogar eine Maybach-Version planen.
 
Die Business-Class erhält Anfang 2017 frischen Wind mit der siebten Generation des Fünfers (seit 1972 über 7,5 Millionen Mal gebaut). Limousine G30 und Kombi (Touring) G31 bleiben ihrer Design-Linie treu, sind aber von Grund auf neu konzipiert (Cluster-Architektur). Auf die Mischbauweise mit Karbon analog zum Siebener verzichtet BMW. Der Fünfer soll dennoch rund 100 Kilogramm leichter werden und laut Klaus Fröhlich „zweistellig sparsamer“. BMWs Entwicklungschef verneint für die Baureihe allerdings einen Dreizylinder, verspricht insgesamt aber mehr Agilität und direkteres Handling. Die Aktivlenkung soll nun auch mit xDrive zu haben sein. Autonom einparken wird der weiterhin in Dingolfing gebaute Fünfer ebenso können wie Mercedes E-Klasse.
 
Noch 2017 zeigen werden die Münchener den X3. In den Markt geht der intern genannte G01 Anfang 2018. Er basiert als erstes BMW-SUV auf einem flexiblen Baukastensystem, erhält mehr Variabilität und mehr Radstand und soll als 18d weniger als 120 Gramm CO2 ausstoßen. Die Plug-in-Ausführung wird bereits auf 50 Kilometer elektrische Reichweite und induktives Laden getrimmt. In Sachen Power arbeitet BMW an einem X3 M mit über 420 PS. Er dürfte Ende 2018 kommen, etwa zeitgleich mit dem X4 (G02) und X5. Letzterer erhält ein 48-Volt-Teilbordnetz für seinen aktiven Wankausgleich.
 
So sehr das SUV-Segment auch boomt, die Dreier-Baureihe bleibt BMWs Bestseller und Kernmodell. Dessen Ablösung erfolgt 2018 mit der LimousineG20, die erstmals eine Vierradlenkung sowie aktive Stabilisatoren erhält. Bei Bedienung (Gestensteuerung) und Konnektivität profitiert der Dreier vom Siebener/Fünfer. Auf Limousine folgen die üblichen Derivate Touring, Vierer Coupé, Vierer Cabrio und Vierer Gran Coupé. Diskutiert wird derzeit in München nur noch, ob man sich in nächster Generation vom Dreier GT verabschieden wird.

Fazit
BMW drückt weiter auf Gas. Die Bayern wollen nicht nur ihre Modellpalette massiv ausbauen, sondern beanspruchen auch die Führungsrolle in den oberen Segmenten. Damit soll Geld in Kasse fließen, mit dem die Mobilität von Morgen finanziert werden kann.

Quelle: Autoplenum, 2016-04-26

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