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Testbericht

Stefan Grundhoff, 10. Dezember 2014
Der neue Skoda Superb wird die Mittelklasse durchwirbeln und mindestens so laut wie der VW Passat an das Tor zu Oberklasse hämmern. Die ersten Testfahrten dürften die Konkurrenz schocken.

Den europäischen Volumenmarken wird im nächsten Frühjahr der nächste Schrecken in die Glieder fahren. Dort, wo seit Jahren fast nur noch über riesige Rabatte etwas zu machen war, wird der neue Skoda Superb mehr als nur für Aufsehen sorgen. Der Tscheche glänzt erstmals nicht nur mit grandiosen Platzverhältnissen, pfiffigen Detaillösungen und fairen Preisen, sondern packt ein sehenswertes Design obenauf. Das werden insbesondere Ford Mondeo und Opel Insignia, aber auch Peugeot 508 und Hyundai i40 spüren. Und nach ein paar Kilometern zeigt sich, dass sich selbst Audi A4 / A6 und VW Passat ernsthaft Sorgen um den Konzernemporkömmling machen müssen. Ist dem VW-Konzern das neue Skoda-Aushängeschild zu gut gelungen? Gerade einige Flottenkunden werden die Frage stellen, ob es ein deutlich teurer Audi oder VW sein muss, wenn der Superb seinem Namen alle Ehre macht.

"Wir werden uns bei den Preisen am aktuellen Superb orientieren", leitet Skoda-Vorstandschef Winfried Vahland ein, der aktuell erstmals stolz auf eine Million verkaufte Skodas pro Jahr blicken kann, "es wird bei rund 25.000 Euro losgehen. Wir wollen damit alte Kunden halten und 35 Prozent erobern - gerade auch mit der Limousine." Eine schmerzhafte Backpfeife für die Konkurrenz, denn moderne Turbomotoren, ein üppiges Platzangebot und schmuckes Design zum Zauberpreis machen den Skoda Superb zu mehr als einem Luxus-Dacia, der insbesondere auch Konzernzwilling VW Passat viel Kopfzerbrechen bereiten dürfte. Die schmale Karosse, das zu hohe Kuppeldach und das wenig filigrane Heck hatten die unbestrittenen Qualitäten des Nobel-Tschechen in den bisherigen zwei Generationen noch wohlwollend für die Konkurrenz kaschiert. Mit dem neuen Skoda Superb, der im Mai 2015 zunächst als Limousine auf den Markt kommt, ist es für die Konkurrenz vorbei mit lustig. "Wir sind 20 Millimeter länger geworden und haben deutlich an Breite gewonnen - gerade auch innen", legt Winfried Vahland nach, "zudem haben wir um 75 Kilogramm abgespeckt."

Auch wenn die Karosserie komplett mit verwirrender Schwarz-weiß-Folie überklebt ist, lassen sich deutlich Designeinflüsse der diesjährigen Genfstudie des Skoda Concept C erkennen. Eine flache, sehenswerte Front und ein schickes Heck mit einer nunmehr nur noch einteiligen großen Heckklappe. Die öffnet leider nur gegen Aufpreis elektrisch und gibt auf Knopfdruck oder Tritt unter die Heckschürze den Blick frei auf beachtliche 625 bis 1.760 Liter Laderaum. Wer den Beifahrersitz umklappt, kann bis zu einer Länge von 3,10 Metern Gegenstände durchladen. Da braucht kaum noch einer einen Kombi. Doch der kommt 2015 ebenfalls - auf der Frankfurter IAA im Herbst, während die Superb-Limousine auf dem Genfer Salon Anfang März ihre offizielle Weltpremiere feiert. Wer die Tür öffnet, sieht nur noch teilweise abgeklebte Prototypen-Teile. "Ganz fertig sind wir noch nicht", so Skodas Technikvorstand Dr. Frank Welsch, "doch das meiste steht. Wir sind sechs Monate vor Marktstart ganz zufrieden."

Besonders stimmig wirkt der stärkere der beiden Zweiliter-Diesel mit 140 kW / 190 PS und 400 Nm maximalem Drehmoment. Er läuft in dem Prototypen kraftvoll und zieht durchzugstark von unten heraus. Der Proband ist mit Allradantrieb und einem Doppelkupplungsgetriebe, das noch etwas Feinschliff vertragen kann. "Die 190 PS starke Version ist erst einmal unser Diesel-Topmodell", sagt Skodas Marketingvorstand Werner Eichhorn, "gerade am Anfang könnte das durchaus das Volumenmodell werden." Daneben gibt es fünf weitere Benziner mit 125 bis 280 PS. Die drei Diesel mit 1,6 und 2,0 Litern Hubraum leisten 120, 150 und 190 PS. Ein in dieser Liga allemal standesgemäßer Sechszylinder wurde aufgrund der geringen Stückzahlen des Vorgängers gestrichen. Die sparsamen Dieselversionen kommen mit 3,5 bis 5 Litern Diesel aus. Auch ohne Dämmglas gefallen das geringe Geräuschniveau im Innenraum und die adaptiven Dämpfer, die ebenso wie Lenkung, Motorelektronik und Getriebe über den Fahrprogrammschalter beeinflusst werden. Im Vergleich zum durchaus komfortablen Vorgänger schlägt sich der Superb insbesondere bei kurzen Stößen souveräner als bisher. Die Materialien sind nicht premium, aber wertig während die Sitze vollklimatisiert und gut dimensioniert echten Langstreckenkomfort offerieren. Da müssen sich selbst Audi A6 oder eine Mercedes E-Klasse strecken.

Wie von anderen Modellen bekannt, ist Skoda seiner Linie treu geblieben, pfiffige Alltagslösungen auch im Superb unterzubringen. Alle Türen bekamen große Flaschenhalter bis 1,5 Liter, das Infotainmentsystem des Fahrzeugs lässt sich per App über jedes Smartphone oder Tablet fernbedienen und ein WLan-Hotspot sorgt für Unterhaltungen für die Mitreisenden. Das Tablet lässt sich dabei per Clip am Vordersitz oder hinten in der Mittelkonsole befestigen. In den beiden vorderen Türen sind zudem Regenschirme versteckt, die sich mit einem Griff herausziehen lassen. Nicht nur dabei haben die Skoda-Entwickler einen klasse Job gemacht.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2014-12-10

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