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Testbericht

Stefan Grundhoff, 12. März 2013
Jaguar lässt die Legende eines zweisitzigen Sportsroadsters mit dem F-Type wieder auferstehen. Zwar viel zu spät - aber eben besser spät als nie. Wir waren bei den letzten Erprobungsfahrten mit an Bord.

Drei harte Jahre haben die Entwicklungsingenieure von Jaguar hinter sich. Viel Arbeit, Überstunden ohne Ende und hunderttausende von Testkilometern. Doch selten hat ihnen die Arbeit so viel Spaß gemacht, wie zuletzt. "Ich bin erst gut ein Jahr dabei", erzählt Peter Bingham, Chefingenieur des F-Type, "das meiste war da natürlich schon fertig. Aber es ist noch eine Menge an Detailarbeit zu leisten. Wir sind gerade dabei, die letzten Stellschrauben festzuziehen. Ist ein tolles Auto geworden." Peter Bingham ist ein waschechter Brite, verheiratet. Er liebt seine Frau und die vier Kinder. Doch er ist ein echter Autonarr. Genauso wie seinen Kollegen kommt ihm der F-Type gerade Recht. "Auf so ein Auto haben nicht nur die Jaguar-Fans, sondern auch wir schon viel zu lange gewartet", lacht Peter Bingham als der die Gänge des weißen Jaguar F-Type mit der Hand herunterschaltet, "toller Klang, was?"

Das 495 PS starke Topmodell macht ihm sichtlich Freude. Unter der langen Motorhaube arbeitet ein fünf Liter großer Achtzylinder mit Kompressoraufladung. Per Achtgang-Automatik wird die Leistung an die Hinterachse gebracht. Der Durchzug ist gigantisch. 0 auf Tempo 100 bei kaum mehr als vier Sekunden - dazu 300 km/h Spitze. Klar, dass eine noch stärkere RS-Version wie bei XK und XF nicht allzu lange auf sich warten lassen dürfte. Wem der 99.900 Euro teure Power-Roadster zu viel ist, für den hat Jaguar zwei schwächere Roadsterbrüder im Programm. Die beiden Sechszylinder leisten 340 und 380 PS. Genug Power haben sie Dank Kompressoraufladung ebenfalls. Der kleine Sechszylinder startet bei 73.400 Euro - etwas viel um einen Porsche Boxster wirklich in Bedrängnis zu bringen. Der startet 265 PS stark bei knapp unter 50.000 Euro. Und selbst der 315 PS starke Porsche Boxster S kostet kaum mehr als 60.000 Euro. So setzt Jaguar mit dem neuen F-Type Roadster und dem Ende 2013 folgenden Coupé eher Modelle wie Porsche 911, Mercedes SL oder BMW M3 / M4 unter Druck.

Mittlerweile steht fest, wie der F-Type offiziell aussehen soll. Daher ist der weiße Renner von Peter Bingham auch nicht mehr mit einer Tarnfolie versehen. Offen geht es quer durch Frankreich. Auch der schmucke Innenraum mit den bequemen Sportsitzen und der etwas zu breiten Mittelkonsole ist ohne Einschränkung zu beäugen. Alles fasst sich prima an auch wenn der Haltebügel rechts am Tunnel den Beifahrer allzu sehr einengt. Nichts Neues gibt es in Sachen Navigationssystem. Das Jaguar-System gehört auch im neuen F-Type nach wie vor zu den schwächsten auf dem Markt. Bis zur neuen Generation dürften wohl noch eineinhalb bis zwei Jahre ins Land gehen. Harte Zeiten - gerade in einem neuen völlig neu konstruierten Auto. Dafür weht einem die kühle Morgenluft um die Nase. Es hat gerade einmal vier Grad Celsius.

Nach den langen Autobahnpassagen Richtung Schweiz geht es weiter auf die Landstraße. Die Temperaturen sind weiter kühl, doch die Sonne strahlt in den belederten Innenraum. Peter Bingham schaltet manuell herunter und der Achtzylinder feuert ein sattes Blubbern in den französischen Himmel. Immer wieder war während der Entwicklungszeit die Frage nach einer manuellen Handschaltung für den Jaguar F-Type hochgekommen. "Ein paar Puristen hätten gerne eine", räumt Bingham ein, "aber braucht man die wirklich? Das Automatikgetriebe mit den acht Stufen arbeitet perfekt und wer will, kann manuell schalten." Sag\\\'s und düst den nächsten Hügel mit seinen seichten Kurven hinauf. Am Sommer kann ihm die hungrige Kundschaft folgen.

Quelle: Autoplenum, 2013-03-12

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