Unsere Partnerseiten: 12gebrauchtwagen.de12neuwagen.de
Testbericht

Peter Maahn/SP-X, 29. September 2016

Konkurrenten ähneln sich. Bis auf ein wichtiges Detail.
SP-X/Paris. Käfer gegen Olympia, Golf gegen Kadett, Passat gegen Omega. Volkswagen gegen Opel, über Jahrzehnte hinweg der Klassiker schlechthin. Die Rivalen der Verkaufs-Rennbahn lieferten sich Jahrzehnte immer wieder spannende Duelle um die Gunst der Kunden. Bis Opel schwächelte und den Konkurrenten aus Wolfsburg davonziehen lassen musste. Jetzt steht ein neues Duell ins Haus – sogar eines auf Augenhöhe. Es geht um Elektroautos und deren Reichweite.
 
Paris im Herbst, die größte europäische Autoshow des Jahres kürt ihre Stars. Mit im Rennen zwei Stromer. Der Opel Ampera-e feiert ebenso Premiere wie der VW I.D. Beide haben verblüffende Reichweiten, bevor die Batterie wieder an die Steckdose muss. Über 500 Kilometer sagt Opel, rund 600 Kilometer verheißt VW. Der große Unterschied: Der Opel ist ein Serienmodell, das im Mai nächsten Jahres für rund 34.000 Euro gekauft werden kann. Der VW ist eine Studie, deren Start für das Jahr 2020 geplant ist. Rüsselsheim schlägt Wolfsburg, das gab es lange nicht mehr.
 
Opel-Chef Karl-Thomas Neumann: „Wir haben ein Auto rund um die Batterien gebaut und nicht eine Batterie in ein vorhandenes Modell verpflanzt“, erläutert er und betont: „Der Ampera-e ist kein Spielzeug und nicht nur als Zweitwagen geeignet“. Der Fünfsitzer, gemeinsam mit seinem amerikanischen Schwestermodell Chevrolet Bolt entwickelt, hat als „Tank“ ein Paket von 288 Lithium-Ionen Zellen, das platzsparend im Unterboden des 4,17 Meter langen Ampera-e untergebracht ist. In den Kofferraum passen 381 Liter, mehr als in die meisten heutigen Autos dieser Größe. Der Elektromotor leistet 150 kW/204 PS und glänzt mit einer Durchzugskraft von 360 Newtonmetern.  Der Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 schafft der E-Flitzer in 7,3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 150 km/h begrenzt, der Reichweite wegen.
 
Und die ist beeindruckend: Nach einer Versuchsfahrt von Paris nach London (rund 417 Kilometer ohne die Huckepack-Zugfahrt durch den Ärmelkanal) zeigte der Bordcomputer am Ziel eine Rest-Reichweite von mehr gut 80 Kilometer. Über die genauen Ladezeiten an der Stromzapfsäule mag sich Opel noch nicht äußern. Je nach vorhandener Kapazität der Stromsäule werden es zwischen drei und acht Stunden sein. 30 Minuten am Stecker sollen aber für 150 weitere Kilometer ausreichen.
 
Alles Daten, die der etwas größere Konkurrent in der Nachbarhalle des Pariser Salon noch toppen will. Wenn der VW I.D. (deutsch buchstabiert „Idee“) in etwas mehr als drei Jahren auf den Markt kommt, will er je nach Fahrweise bis zu 600 Kilometer pro Batterieladung schaffen. Er kann an einer Schnellladesäule in einer halben Stunde zu 80 Prozent regeneriert werden, auch kabelloses induktives Laden (wie etwa bei einem Wasserkocher) soll dann möglich sein. Das E-Herz des I.D. ist etwas schwächer als beim Opel. 125 kW/170 PS reichen aber für 160 km/h Spitze und einen Spurt auf 100 km/h in acht Sekunden. „Unsere Zukunft ist elektrisch“, sagte Markenchef Herbert Diess bei der Premiere. Er rechnet mit einem Durchbruch für die Elektromobilität für das Jahr 2020. „Genau dann wollen wie den I.D. auf die Straße bringen.“ Zum Preis eines gut ausgestatteten Golf Diesel übrigens – also für rund 30.000 Euro.
 
Der 4,10 Meter lange I.D. mit hinteren Schiebetüren überrascht durch ein fast puritanisches Innenleben ohne Knöpfe und Schalter. Alles wird per Geste oder Wischen über die zentrale Instrumenteneinheit gesteuert. Ab 2025 soll der VW, der bei den Außenmaßen eines Golfs den Innenraumkomfort eines Passats bietet, sogar fahrerlos unterwegs sein können. Dazu verschwindet das Lenkrad in der Armaturentafel, der I.D. wird zur rollenden Lounge. Mutig, von VW, die anderen Hersteller haben das Jahr 2030 als Starttermin zum sogenannten autonomen Fahren im Visier.
 
Für Elektro-Fans, die nicht auf den I.D. warten können, hält VW eine Zwischenlösung bereit. Die Reichweite des rein elektrischen Golfs wurde um 50 Prozent auf jetzt 300 Kilometer erhöht, lieferbar ist er ab Frühjahr. Also kurz bevor der Opel Ampera-e auf die Straße kommt.

Opel und VW sorgen für die Überraschungen des Pariser Autosalons. Beide zeigen Elektro-Modelle mit einer Reichweite, von der selbst die meisten Eigner heutiger Benziner nur träumen. 500 Kilometer sagt Opel, gut 600 Kilometer nennt VW. Viele Daten der Konkurrenten ähneln sich. Bis auf ein wichtiges Detail.

Fazit
Opel und VW sorgen für die Überraschungen des Pariser Autosalons. Beide zeigen Elektro-Modelle mit einer Reichweite, von der selbst die meisten Eigner heutiger Benziner nur träumen. 500 Kilometer sagt Opel, gut 600 Kilometer nennt VW. Viele Daten der Konkurrenten ähneln sich. Bis auf ein wichtiges Detail.

Quelle: Autoplenum, 2016-09-29

Getestete Modelle
Für diesen Testbericht sind keine passenden Modelle vorhanden.
Ähnliche Testberichte
Autoplenum
3.5 von 5

Autoplenum, 2020-05-14

Test: Opel Grandland X Hybrid4 - Potz-Plug-in-Blitz Test: Opel Grandland X Hybrid4  - Potz-Plug-in-Blitz
Potz-Plug-in-Blitz Test: Opel Grandland X Hybrid4 Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2020-05-06

Gebrauchtwagen-Check: VW Eos - Klappen und KlappernGebrauchtwagen-Check: VW Eos  - Klappen und Klappern
Klappen und Klappern Gebrauchtwagen-Check: VW Eos Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum
4.0 von 5

Autoplenum, 2020-03-16

VW T-Roc Cabrio 1.5 TSI - Schnelle MützeVW T-Roc Cabrio 1.5 TSI - Schnelle Mütze
VW wagt, woran Land Rover, mit dem Evoque Cabrio gescheitert ist, und bringt eine Oben-Ohne-Version des T-Roc auf den...Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2020-02-25

50 Jahre Opel Ascona - Spiel, Satz, Sieg50 Jahre Opel Ascona - Spiel, Satz, Sieg
Spiel, Satz, Sieg 50 Jahre Opel Ascona Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2020-02-20

VW Caddy 2020 - Hoch zu RossVW Caddy 2020 - Hoch zu Ross
Lieferdienste und Handwerker werden sich freuen - und zwar deutlich mehr als über den neuen Golf 8. Volkswagen legt d...Ganzen Testbericht lesen