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Testbericht

25. Februar 2004
Pegnitz, 25. Februar 2003 - Sie brauchen ein geräumiges Fahrzeug und schätzen eine hohe Sitzposition? Minivans riechen Ihnen zu sehr nach bravem Familienauto? Dann gehören Sie wahrscheinlich zur wachsenden Gruppe der Offroader-Kunden. Wenn Sie außerdem ein Auto haben wollen, mit dem man auch in der Stadt noch einen Parkplatz findet, aber fünf Türen brauchen, dann ist die Auswahl gar nicht so groß. Ein Kaufkandidat ist der fünftürige Toyota RAV4.

Kurzer Fünftürer Den RAV4 gibt es in einer dreitürigen und einer fünftürigen Variante. Der Dreitürer ist fast 40 Zentimeter kürzer als der 4,20 Meter lange Fünftürer. Den größeren RAV4 gibt es mit drei verschiedenen Motoren: einem 1,8-Liter-Benziner mit 125 PS, einem 2,0-Liter-Benziner mit 150 PS und einem 2,0-Liter-Diesel mit 116 PS. Während der 1,8-Liter-Einstiegsmotor mit einem Vorderradantrieb kombiniert wird, haben die anderen beiden Versionen einen permanenten Allradantrieb. Wir haben für Sie eine Probefahrt mit dem RAV4 4x4 D-4D gemacht.

Motor: 250 Newtonmeter Drehmoment Der Diesel holt aus zwei Litern Hubraum 116 PS bei 4.000 Touren. Das maximale Drehmoment von 250 Newtonmetern liegt zwischen 1.800 und 3.000 U/min an. Damit beschleunigt das Auto in 12,1 Sekunden auf Tempo 100, ein recht guter Wert.

Dass unter der Motorhaube ein Diesel arbeitet, kann man im Leerlauf zwar hören, das Geräusch ist aber nicht unangenehm. Störender sind die Fahrgeräusche: Sie erreichen ab 3.500 Touren ein lästiges Niveau.

116 PS für einen 1,5-Tonner Beim Dahingleiten auf der Landstraße bei 100 km/h stört das nicht: Hier kann man bei rund 2.300 U/min im fünften Gang fahren. Wenn man von dieser Drehzahl aus hochdreht, kommt man vorwärts, aber vehement kann man den Vortrieb nicht nennen. 116 PS sind eben nicht gerade üppig für einen 1,5-Tonner.

Nur Euro 3 Den Verbrauch gibt Toyota mit 7,1 Litern auf 100 Kilometer an. Wie die meisten Diesel, erreicht der RAV4 D-4D nur Euro 3. Nach Inkrafttreten der strengeren Euro-4-Norm im Jahr 2005 wird sich ein Käufer deshalb mit erhöhten Steuern und niedrigerem Wiederverkaufswert konfrontiert sehen.

Unruhiges Reisen Die Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h erreicht man ohne Probleme. Die Windgeräusche bei Autobahntempo sind nicht so laut, wie man das aufgrund der rund 1,70 Meter hohen Karosserie vielleicht befürchtet. Bei unserer Testfahrt wirkte das Auto allerdings bei höherer Geschwindigkeit etwas unruhig. Auch neigt sich der RAV4 in scharf gefahrenen, engen Kurven spürbar nach außen.

Erfreulich leichtgängige Lenkung Positiv fällt die besonders leichtgängige Lenkung auf. Das Lederlenkrad hat einen sportlichen Touch. Schöner geworden sind die Instrumente: Beim Vorgänger besaßen sie noch einen unansehnlichen gelblichen Hintergrund, nun stehen die schwarzen Ziffern auf Hellgrau. Bei angeschalteten Scheinwerfern hat man gelbe Ziffern und Zeiger.

Kein Raummangel im Fond Wie viel Platz man im Fond hat, haben wir mit einem 1,75 Meter großen Testpassagier ausprobiert. Zuerst stellten wir den Fahrersitz für diese Testperson passend ein, danach setzte sie sich dahinter. Die Rückbank, die sich um 15 Zentimeter längs verschieben lässt, bewegten wir ganz nach hinten. Nun hat der Insasse noch üppige zehn Zentimeter Platz zwischen Knien und Vordersitzlehnen. Auch über dem Kopf bleibt mit sechs Zentimetern noch mehr Raum als nötig. Im Fond wird also wohl kein Passagier an Raummangel leiden. Angenehm auch: Die Sitzposition im Fond ist noch etwas höher als vorne.

Sehr variabler Innenraum Der hintere Teil des Passagierraums ist bemerkenswert variabel. Die Lehnen der Fondsitze lassen sich nicht nur nach vorne klappen, sondern dann auch noch in die Vertikale, was man im Fachjargon "wickeln" nennt. Wie erwähnt, kann man die Sitze auch um 15 Zentimeter nach vorn verschieben. Sogar ausbauen lässt sich die Bank - wie bei einem Van. Doch ob es wirklich sinnvoll ist, dass ein Fünfsitzer eine Rücksitzbank hat, die sich nur im Verhältnis 50 zu 50 geteilt umklappen lässt? Eine asymmetrische Teilung wäre hier praktischer.

Rechts angeschlagene Hecktür Am Heck des RAV4-Fünftürers fällt auf, dass der Offroader keine Heckklappe, sondern eine Hecktür besitzt. Etwas unpraktisch ist, dass sie rechts angeschlagen ist, sodass man in Ländern mit Rechtsverkehr - also auch bei uns - vom Bürgersteig aus nicht so leicht auf das Gepäck zugreifen kann. Will man die Türe ganz öffnen, braucht man nach hinten 1,25 Meter Platz.

Zugänglicher Kofferraum Ansonsten ist der Kofferraum von der zugänglichen Art: Die Ladekante liegt mit 55 Zentimetern sehr niedrig, Transportgut lässt sich einfach hineinschieben, da es keine Ladeschwelle gibt. Bei 101 Zentimetern Breite ist er je nach Position der verschiebbaren Rückbank 80 bis 95 Zentimeter tief. Baut man die Sitze aus, kann man auf einer Länge von 168 Zentimetern durchladen.

Bis 1.150 Liter Stauraum Das Stauvolumen gibt Toyota mit 400 bis 1.150 Litern an. Da bietet sogar ein VW Golf - ebenfalls nach VDA-Norm bei dachhoher Beladung gemessen - mit rund 1.300 Litern mehr, ein Mittelklassekombi typischerweise bis 1.500 Liter, und Minivans sind noch geräumiger. In puncto Ladevolumen kann der RAV4 also nicht überzeugen.

Preis und Ausstattung Und wie steht es beim Preis? Den RAV4-Fünftürer gibt es ab 22.400 Euro. Die Serienausstattung ist vernünftig: Sie umfasst unter anderem Nebelscheinwerfer, elektrische Fensterheber rundum und eine Klimaanlage. Die fünfte Kopfstütze und ESP fehlen aber.

Preisvergleiche Mit welchem Konkurrenten lässt sich der Preis am ehesten vergleichen? Die meisten Offroader sind entweder deutlich länger, haben nur drei Türen oder sind - wie etwa der Mitsubishi Outlander - nicht als Diesel verfügbar. Der rund 25 Zentimeter längere Nissan X-Trail kostet mit 2,2-Liter-Diesel, 136 PS und vergleichbarer Ausstattung 25.320 Euro. Den 20 Zentimeter längeren Land Rover Freelander gibt es als Fünftürer mit einem 2,0-Liter-Diesel erst ab 26.500 Euro - dabei ist die Serienausstattung des Toyota sogar besser. Preislich steht der RAV4-Fünftürer also gut da. (sl)
Technische Daten
Motor Bauart:Vierzylinder-Reihen-Dieselmotor, 16 Ventile, DOHC, Common Rail
Hubraum:1.995
Leistung:85 kW (116 PS) bei UPM
Drehmoment:250 Nm bei 1.800 bis 3.000 UPM
Preis
Neupreis: 22.400 € (Stand: Februar 2004)
Fazit
Eines stimmt: Der RAV4 sieht mehr nach Abenteuer aus als ein Minivan wie etwa der Opel Zafira. Es passt aber lang nicht so viel hinein, was angesichts ähnlicher Karosserieabmessungen verwundert.

Im Vergleich zu einem vorderradgetriebenen Minivan bietet der Allradantrieb des RAV4 mehr Sicherheit durch bessere Traktion. Auf der anderen Seite verbraucht er mehr Sprit. Der Mehrverbrauch hält sich aber in Grenzen: Der RAV4 D-4D benötigt 7,1 Liter, ein vergleichbarer Diesel-Zafira 6,5 Liter. Wie man den Einstiegspreis von 22.400 Euro beurteilt, hängt davon ab, womit man vergleicht: Vergleichbare Offroader sind deutlich teurer, aber Minivans mit Vorderradantrieb und sogar größerem Platzangebot deutlich günstiger. (sl)

Quelle: auto-news, 2004-02-25

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