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Testbericht

Astrid Simons/SP-X, 2. Mai 2011

Mit der ersten Generation des Kia Picanto von 2004 hat die Neuauflage des Kleinstwagens nicht mehr viel gemein. Ab Mitte Mai steht diese zunächst in der fünftürigen Version zu Preisen ab 9.390 Euro bei den deutschen Händlern. Dafür gibt es ein ansprechendes europäisches Design und moderne Motoren, darunter eine umweltfreundliche LPG-Variante, die für den koreanischen City-Flitzer eine neue Ära einläuten.

Drei Motoren bietet Kia für den Picanto an: Einen 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 51 kW/69 PS, einen 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 63 kW/85 PS und erstmals auch eine LPG-Variante des kleineren Aggregats, das sich durch besonders umweltfreundliche Abgaswerte auszeichnet. Alle Aggregate werden mit einer manuellen Fünfgang-Schaltung ausgeliefert. Ab Herbst gibt es dann gegen Aufpreis eine Viergangautomatik.

Mit einem CO2-Ausstoß von 95 g/km will der Flüssiggas-Picanto vor allem Umweltherzen höher schlagen lassen. Mit Start-Stopp-Automatik, die allerdings nur im Paket mit Klimaanlage, Sitzheizung, Dämmerungssensor und Nebelscheinwerfer für 760 Euro Aufpreis und nur für die teuerste Ausstattungsstufe Spirit erhältlich ist, reduziert sich der Ausstoß nochmals um 5 Gramm. Wie immer benötigt das Sparen zunächst eine Investition: 1.300 Euro Aufpreis kostet die LPG-Version des Picanto. Für Käufer, die sich mit der Leistung eines kleinen Benziners zufriedengeben, ist dies eine gute Wahl. Der 1,0-Liter-Motor mit Flüssiggas verfügt zwar über 13 PS mehr als der gleiche Benzinmotor, dieses Plus reguliert allerdings nur den herkömmlichen Leistungsverlust durch den Gasbetrieb.

Der direkte Fahrvergleich macht klar: Ob der Picanto von Gas oder Benzin angetrieben wird, ist in keiner Situation wirklich spürbar. Der kleine Kia zeigt sich im städtischen Verkehr in allen Belangen souverän. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Picanto zudem deutlich leiser geworden. Erst wenn es raus aus der Stadt geht, kommt der 1,0-Liter-Motor mit oder ohne Gas an seine Grenzen. Für eine zügige Fahrt muss immer wieder in den vierten Gang zurückgeschaltet werden. Wer sich in Gelassenheit übt und sein Umweltgewissen rein halten möchte, kann sich damit allerdings arrangieren.

Ausgestattet mit einem 35-Liter-LPG-Tank legt der Picanto gute 450 Kilometer zurück. Für alle Fälle ist ein zehn Liter Benzintank an Bord, der locker noch einmal für 150 Kilometer reicht, falls gerade keine passende Tankstelle in der Nähe ist. Rund 30 Prozent Treibstoffkosten spart der Halter des LPG-Picanto dank der günstigen Flüssiggaspreise im Vergleich zum Benzinantrieb. Für die LPG-Variante gelten übrigens die gleichen sieben Jahre (oder 150.000 Kilometer) Herstellergarantie wie für alle Picanto-Modelle.

Wer es allerdings jederzeit flott und spritzig haben möchte, sollte auf den 1,2-Liter-Benziner zurückgreifen. Für 400 Euro Aufpreis gibt es hier 16 PS mehr, die das Fahrzeug allerdings nicht nur dynamischer, sondern auch weniger sparsam (5,9 Liter/109 g CO) machen.

Für welche Motorisierung man sich letztlich entscheidet: Der Picanto ist nicht wiederzuerkennen. Das Design-Team um den ehemalige VW-Mann Peter Schreyer hat sich mächtig ins Zeug gelegt, so dass der kleine Kia in seiner zweiten Generation endlich auch seinem vielversprechenden Namen gerecht wird. Von optischer Langeweile und Null-Acht-Fünfzehn-Design kann hier keine Rede mehr sein. Der Picanto wirkt in allen Ansichten modern und europäisch. Er folgt damit seinen Marken-Brüdern Sorento, Venga und Sportage, die ebenfalls auf das Konto des erfolgreichen Kia-Designers gehen. Der markante Kühlergrill mit Doppeltrapez, mandelförmige Leuchten und der sehr präsente, tiefgezogene Stoßfänger prägen die Frontpartie. Am Heck dominieren ein Dachspoiler und sehr weit auseinander stehende Leuchten in Bumerang-Form das Bild. Noch einen Tick mehr Sportlichkeit gibt es ab Herbst beim Dreitürer, der zu Preisen ab 8.990 Euro ein Novum ist.

Mit 3,60 Meter ist der neue Picanto 6 Zentimeter länger als sein Vorgänger. Auch der Radstand wurde vergrößert. Über knapp 4 Zentimeter mehr Beinfreiheit können sich Fahrer und Beifahrer daher nun freuen. Verarbeitung und Anmutung der Materialien stimmen. Der Gepäckraum fasst nun 200 statt vormals 157 Liter inklusive Reserveradmulde, in der beim Picanto traditionell einige praktische Ablagefächer eingelassen sind.

Einziger Wermutstropfen beim neuen Picanto ist die merkwürdige Politik der Marketingabteilung. Denn die Einstiegsversion Attract ist alles andere als attraktiv. Ihr mangelt es an allem: Radio, Zentralverriegelung, Klimaanlage und vor allem ESP. Das gibt es selbst in der mittleren Version Vision nur für 450 Euro. Für einen fünftürigen Picanto mit 1,0-Liter-LPG-Motor in der höchsten Ausstattungsversion inkl. Start-Stopp-System und Metalliclackierung kommen schnell mal knapp 15.000 Euro zusammen. Da könnte es mit der Begeisterung für den kleinen Koreaner dann doch schnell wieder vorbei sein.

Er ist komplett neu und kann alles besser: In der zweiten Generation kann der Kia Picanto (fast) restlos überzeugen. Vor allem die Flüssiggas-Variante könnte für manchen Autofahrer interessant sein.

Fazit
Er ist komplett neu und kann alles besser: In der zweiten Generation kann der Kia Picanto (fast) restlos überzeugen. Vor allem die Flüssiggas-Variante könnte für manchen Autofahrer interessant sein.

Quelle: Autoplenum, 2011-05-02

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