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Testbericht

Michael Lennartz, 14. Juni 2016

Bereits mit der 405 kW/550 PS starken R-Version hat Jaguar ein ganz heißes F-Type-Eisen im Feuer. Dennoch schicken die Briten mit der 423 kW/575 PS leistenden SVR-Variante ein noch extremeres Auto ins Rennen.

Schon für das Project 7 aus dem Jahr 2015 hat Jaguar den F-Type in einer limitierten Sonderserie mit 575 PS starkem Kompressor-V8 2015 angeboten. Für den SVR wurde dieser Motor angepasst und mit 20 Newtonmeter mehr Drehmoment versehen, was unterm Strich mächtige 700 Nm bedeutet.

Das erste Jaguar-Produkt aus der Abteilung „Special Vehicle Operations“ ist damit das schnellste Serienfahrzeug der Unternehmensgeschichte. Und der SVR ist der erste Jaguar seit dem, auf 275 Einheiten limitierten Supersportler XJ 220 von 1992, der die magische 200er-Grenze knackt. 200 Miles per hour (mph) schafft das Coupé, was 322 km/h entspricht. Das SVR-Cabriolet muss sich mit maximal 314 km/h begnügen. Den Tempo-100-Sprint erledigen beide Zweisitzer aber unisono in 3,7 Sekunden. 0,4 Sekunden schneller als die R-Variante.

Unter anderem wurden auch Achtgang-Automatik, Fahrwerk und das Allradsystem der SVR-Version neu angepasst und zudem die Aerodynamik in vielen Details verfeinert. Wirkungsvollstes Element ist der Karbon-Heckspoiler. Optional kann dieser auch in einer ausfahrbaren Version bestellt werden, die ab 96 km/h (Cabrio) beziehungsweise 112 km/h (Coupé) automatisch ausfährt. Der in der Praxis zwar selten relevante Nachteil: Die Höchstgeschwindigkeit wird dann bei 300 km/h abgeregelt.

Dank Leichtbau-Maßnahmen – allein die Titan-Auspuffanlage bringt 16 Kilogramm – kann das Gewicht im besten Fall um rund 80 Kilogramm sinken, sofern das Paket mit den Karbon-Keramik-Bremsen und den Leichtmetall-Felgen in mattschwarz (Aufpreis 9.915 Euro) sowie ein aus Kohlefaser gefertigtes Dach für das Coupé (2.546 Euro) geordert werden.

Auch der Sound des V8 wurde in extremer Weise verfeinert. Wer den Jaguar herausfordert, wird mit einem Kreischen beglückt, das fast schon prollig wirken kann. Doch lässt sich der SVR auch leise und unaufgeregt durch kleine Ortschaften pilotieren. Sogar das Fahrwerk bietet gute Alltagseigenschaften, ohne die Bandscheiben der Insassen in Dauerstress zu versetzen.

Doch eigentlich ist der SVR prädestiniert für die Rennstrecke. Der Highend-F-Type lenkt zackig ein, bleibt sauber auf der Ideallinie und am Kurvenende krallt sich die Wildkatze dank des hecklastigen Allradantriebs und Torque-Vectoring mit den Hinterläufen vehement in den Asphalt. Wer allerdings das SVR-Potenzial auslotet, wird Verbräuche weit jenseits der angegebenen 11,3 Liter provozieren. Angesichts der gut 140.000 Euro Kaufpreis dürfte das die Kunden allerdings kaum jucken.

Fazit
Die Special-Vehicle-Operations-Abteilung durfte erstmals Hand an einen Jaguar legen. Mit dem Erstlingswerk der konzerneigenen PS-Spezialisten kommt der schnellste Serien-Jaguar aller Zeiten angeprescht.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-06-14

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