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Testbericht

Sebastian Viehmann, 31. Dezember 2011
Im vierten Teil der Mission Impossible Reihe fährt Tom Cruise ein futuristisches Show Car von BMW. Doch nicht alle Hightech-Gimmicks bleiben reine Kino-Magie - die Ingenieure werkeln an der Serienanwendung.

Eine Autojagd in halsbrecherischem Tempo durch eine indische Mega-City – da gerät selbst Geheimagent Ethan Hunt alias Tom Cruise ins Schwitzen. Im Blockbuster "Mission Impossible 4: Phantom Protokoll" rast Cruise am Steuer eines futuristischen Sportwagens durch die Hafenstadt Mumbai. Nur die Technik des BMW "Vision EfficientDynamics" verhindert, dass der Geheimagent im dichten Verkehrs- und Fußgängergetümmel den Überblick verliert. Eine Kollisionswarnung erspart Ethan Hunt sogar den Crash mit einer Kuh.

Hunts Kopilotin bedient unterdessen das Head-Up-Display, das die ganze Windschutzscheibe einnimmt. Das Navigationssystem von übermorgen lotst die Filmhelden sicher durch den Asphaltdschungel, und Tasten drücken muss man dazu auch nicht mehr – das riesige Display wird durch Gesten gesteuert.

Noch ist ein Head-Up-Display, das die gesamte Windschutzscheibe ausfüllt, reine Kinomagie. Es entstand durch digitale Trickserei. "Auch die Bedienung durch Gesten ist bislang noch Zukunftsmusik", sagt Henning Diederichs, der die Filmemacher zur BMW-Technik ConnectedDrive beraten hat. Doch die Ingenieure aus Bayern arbeiten auch diesseits der Leinwand eifrig an neuen Funktionen für das Head-Up-Display. "An der Gestenbedienung wird geforscht. Die Bewegungen müssen vom Bediener allerdings sehr kurz und prägnant ausgeführt werden. Die ersten Ansätze der Technik haben wir in der Studie Vision ConnectedDrive vorgestellt", berichtet Diederichs.

Wichtig sei dabei, dass der Fahrer die Bedienung ohne Ablenkung und Gefährdung vornehmen könne. "Der iDrive bleibt uns deshalb wohl noch eine ganze Weile erhalten", sagt Diederichs und meint damit den zentralen Drehknopf, mit dem bei BMW das Multimedia- und Navigationssystem bedient wird. Das Head-Up-Display an sich ist aus modernen Autos allerdings nicht mehr wegzudenken. BMW setzt es seit 2004 ein, auch der neue 3er hat es an Bord. Audi baut ebenfalls auf das Head-Up-Display, ebenso wie Peugeot. Der Chevrolet Camaro hat die Anzeige sogar serienmäßig an Bord. Bislang werden die Anzeigen mit einer Spiegel-Apparatur in die Scheibe projiziert. "So fällt es den Augen des Fahrers leichter, sich an die Anzeige anzupassen", erklärt ConnectedDrive-Experte Henning Diederichs.

Eine Weiterentwicklung der Technik ist das sogenannte kontaktanaloge Display. Die Anzeigen erscheinen dann perspektivisch korrekt an dem Ort, auf den sie sich beziehen. Navigationshinweise zum Beispiel werden aus Sicht des Fahrers direkt auf der Straße dargestellt. "Damit setzt man die Information genau dort ins Blickfeld des Fahrers, wo er sie braucht. Er muss keinen Bezug mehr zwischen abstrakter Anzeige und Fahrsituation herstellen", so BMW-Entwickler Bernhard Niedermaier. Die in Fahrsimulatoren getesteten Displays sind viermal so groß wie die, die sich aktuell im Serieneinsatz befinden. Der Anzeigebereich könnte sich bis zum Horizont erstrecken, bislang entstehen sie maximal 2,2 Meter vom Gesicht des Fahrers entfernt.

Auch die Warnung vor der Kuh-Kollision, die in "Mission Impossible 4" für Schmunzler sorgt, ist nicht weit von der Realität entfernt. "Wir arbeiten an der Serienumsetzung", sagt Diederichs. Dazu entwickeln die Ingenieure das Nachtsichtsystem mit Personenerkennung weiter, das bereits im Einsatz ist. "Die Tiererkennung ist der nächste Schritt. Es ist alles eine Frage der Rechenleistung und der Software", so der BMW-Mann. Hersteller wie Audi, Volvo oder Nissan forschen ebenfalls an der Personenerkennung inklusive Kollisionsvermeidung, einige Funktionen sind bereits in Serienfahrzeugen erhältlich.

Die Studie BMW Vision EfficientDynamics, die schon über diverse Automessen tourte, wurde eigens für Hollywood in einer fahrbaren Version gebaut. 2014 soll der Wagen als i8 in Serie gehen – wie viele der neuen Hightech-Spielereien dann schon an Bord sind, bleibt abzuwarten. Auch der neue 1er, der X3 und das 6er Cabrio rasen mit Tom Cruise über die Leinwand, hauchen allerdings mitunter in spektakulären Crashs ihr Leben aus.

Eigentlich wollten die Münchner noch eine weitere Funktion des Vision EfficientDynamics in Szene setzen, doch dafür blieb im Film kein Platz mehr. "Die Mikronavigation hätte Tom Cruise in einem Einkaufszentrum direkt vom Parkplatz in das passende Geschäft führen können", erläutert Henning Diederichs. Nach dem Verlassen des Autos lotst einen das eigene Handy oder ein anderes mobiles Endgerät buchstäblich die letzten Meter bis zum Ziel.

Quelle: Autoplenum, 2011-12-31

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