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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 28. Januar 2013
Citroen will mit dem DS3 Cabrio Mini, Fiat 500 und Co den Rang bei den Frauenherzen ablaufen. Hat der sportliche Franzose das Zeug dazu?

So kann man es auch sehen: \"Der DS 3 ist für uns ein Abenteuer\", sagt PSA-Markenchef Frederic Saint Geours und fügt die Erklärung gleich hinzu: \"Citroen wird durch die DS-Linien nach oben Richtung Premium gezogen.\" Das DS3 Cabrio soll jetzt dafür sorgen, dass die Sogwirkung in die gewinnträchtige Premiumwelt weiter anhält. Dafür nimmt der schmucke Franzose auch Anleihen bei Mini und Co. Das Dach verschwindet nicht komplett im Kofferraum, sondern faltet sich - wie beim Fiat 500 - an den zwei Längsholmen entlang zusammen. Also ist auch das DS3 Cabrio mehr Targa-Aquarium als Cabrio. Wenn man den E-Klassen-ähnlichen Windabweiser an der Stirnseite nicht ausklappt, kommen trotzdem leichte Cabrio-Gefühle auf, da die Luft das Haar durcheinander wirbelt. Lässt man nur eine schiebedachgroße Lücke geöffnet, werden die Windgeräusche jedoch laut. Das sollte einen echten Cabriofahrer nicht schrecken. Geschlossen ist eine Unterhaltung Normal-Lautstärke problemlos möglich, da das Dach aus drei Lagen plus der Innenverkleidung besteht.

Immerhin kann man bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h die Stoffhaube zusammenrollen. Durch die Entscheidung gegen ein konventionelles Cabriodach, können sich die Interessenten an den Konfiguratoren mit Genuss austoben. Schließlich werden 90 Prozent der geschlossenen DS3s zweifarbig geordert. Jetzt gibt es Faltdach noch in drei verschiedenen Farbvarianten obendrauf. Besonders stolz sind die Franzosen auf die 3D-Rückleuchten. Mit Hilfe von Spiegeln entsteht bei den Hecklichtern der Eindruck von visueller Tiefe.

Alles schön und gut. Doch ein Auto, das so sehr die Dynamik-Karte spielt, muss die optische Erscheinung auch in sportlichen Vortrieb umsetzen. Die Voraussetzungen dafür stehen gut. Schließlich wiegt das Cabrio nur 25 Kilogramm mehr als die geschlossene Version. Das Fahrwerk ist dabei straff abgestimmt, was sich bei groben Schlägen nennenswert bemerkbar macht, aber nicht zahnplombenerschütternd ist. Dafür beweist das Citroen DS3 Cabrio in schnellen Kurven echte Dynamik-Gene. Der Franzose lenkt dank der direkten Lenkung gut ein. Selbst wenn es zügig um die Ecken geht, bleibt der Frontriebler sehr lange neutral und schiebt kaum über die Vorderräder. Dazu passt der kräftige Motor, der mit dem 1,3 Tonnen schweren Gefährt nur wenig Mühe hat. Wer will, kann auch dank des maximalen Drehmoments von 240 Newtonmetern entspannt bei niedrigen Drehzahlen cruisen. Der Verbrauch lag aber bei den ersten Testfahrten gut 1,5 Liter über den angegebenen 5,9 Litern/100 km.

Die Sitzposition fällt hinter diesen angenehmen Eindrücken etwas zurück. Das Lenkrad ist in der Längsachse zu kurz verstellbar und die Sitze bieten deutlich zu wenig Seitenhalt. Dazu thront man allzu sehr auf dem Gestühl. Für großgewachsene Personen wird es um den Kopf herum eng. Das Gleiche gilt für die hinteren Passagiere des 3,95 Meter langen Franzosen. Auch wenn die Citroen-Verantwortlichen stolz vom \"einzigen Fünfsitzer in diesem Segment\" schwärmen, spricht die Sitzprobe eine andere Sprache. Hinten finden Erwachsene kaum Platz. Und bei einer Größe von über 1,90 Metern, ist man froh, wenn das Dach eingerollt ist, da man dann entspannt den Kopf aus dem Auto recken kann.

Der Innenraum bietet mit den sportlichen Rundinstrumenten inklusive der überladenen Röhre mit den Digitalanzeigen, die typische DS3-Kost. Schick und leicht verdaulich. Auch die etwas fummlige Radiobedienung mit den Wippen und ein nicht ganz perfekt eingepasster Handschuhfachdeckel trüben den positiven Gesamteindruck nur unwesentlich. Das Interieur ist solide verarbeitet und die Wertigkeit der Materialien erreicht zwar nicht ganz Golf-Niveau, kann sich aber durchaus sehen lassen. Das DS3-Cabrio geht sicher nicht im Einerlei des deutschen Straßenbildes unter. Aber Schönheit hat auch in Frankreich ihren Preis. Damit sind nicht nur die 23.810 Euro gemeint, die das 155 PS starke Top-Modell kostet, sondern auch der 245 Liter große Kofferraum, der nur durch eine sehr enge Luke beladen werden kann. Der berühmte Wasserkasten geht, wenn überhaupt, dann nur quer hinein. Maximal fasst das Gepäckabteil 980 Liter, was jetzt auch keine Beladungsoffenbarung ist. Ab achten März ist der Franzose in Deutschland erhältlich.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2013-01-28

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