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Testbericht

Sebastian Viehmann, 10. April 2012
Einen schwerfälligen Straßenkreuzer nach einer Antilopenart zu benennen - das erfordert schon Selbstbewusstsein. Der Impala gehörte stets zu Chevrolets Kult-Modellen. Jetzt haben die Amerikaner die nächste Generation des Wagens präsentiert.

Der Arm lehnt lässig aus dem Fenster, der mächtige V8-Motor brabbelt unter der Haube entspannt vor sich hin, das Autoradio spielt Chuck Berry. Amerikanische Straßenkreuzer sind zum Cruisen geboren, und der Chevrolet Impala war schon immer einer der Besten in dieser Disziplin.

1958 erschien die Bezeichnung Impala erstmals für das Top-Modell des Bel Air und wurde schließlich zum Flaggschiff aller Chevrolets - ob als Limousine, Coupé oder Cabriolet. Im Film "American Graffitti" wurde ein 58er Modell gleich zur Leinwand-Ikone. Bis heute ist der Impala ein beliebtes Filmrequisit. In der Fantasy-Serie "Supernatural" zum Beispiel fahren die Vampire jagenden Brüder Sam und Dean ein 67er Modell.

Unvergessen ist auch der 59er Impala mit seinen fast waagerecht angeordneten Heckflossen, die an Fledermausflügel erinnern. In den 60er und 70er Jahren war der Impala stets Chevys prestigeträchtiges Fullsize-Modell. Der Wagen konnte in der SS (Super Sport)-Ausführung allerdings auch seine Muskeln spielen lassen. Dieser Nimbus ist dem Impala bis heute geblieben, selbst wenn der Wagen zuletzt eher als unscheinbares Flottenfahrzeug Karriere machte. Immerhin verkaufte sich die Limousine im vergangenen Jahr mehr als 171.000-mal.

Auf der New York Auto Show hat Chevrolet jetzt den neuen Impala präsentiert, der Anfang 2013 auf den nordamerikanischen Markt kommt. Das Flaggschiff der Marke soll in Sachen Komfort, Technik und Sicherheit einen Antilopen-Sprung nach vorne machen. Chevrolets US-Chef Mark Reuss kündigte an, den Wagen sowohl im Flotten- als auch im Privatkundengeschäft in den Markt drücken zu wollen. "Der Wagen sieht teurer aus, als er ist", wird Reuss in der Zeitung "Detroit News" zitiert. Der Impala soll aber mehr kosten als das bisherige Modell, das noch bei unter 26.000 US-Dollar startet. Chevrolet baut den neuen Impala sowohl in Detroit als auch im kanadischen Bundesstaat Ontario.

Das Interieur der 5,1 Meter langen Limousine ist durchaus vielversprechend. Bequeme Sitze, viel Platz und ein großer Touchscreen-Monitor prägen das Cockpit. Der Monitor lässt sich nach oben fahren, dahinter verbirgt sich ein großes Staufach. Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Audio-Streaming und Internetverbindung sind optional an Bord. Ein Abstandsregeltempomat mit automatischer Notbremsfunktion, Spurwechselwarner und Rückfahrkamera gehören zu den weiteren Optionen. Der Impala hat serienmäßig zehn Airbags an Bord. Der Kofferraum fasst 532 Liter.

Der Ami-Kreuzer kommt kraftvoll und bullig daher, das Chevrolet-Markengesicht wird vom breiten Kühlergrill mit verchromten Querstreben und dem "Bowtie"-Logo geprägt. Unterhalb des Stoßfängers gibt es einen zweiten Lufteinlass und schmale LED-Tagfahrleuchten. In der Seitenansicht fällt vor allem die geschwungene Blechfalz auf, die von den hinteren Türen bis zu den Rückleuchten reicht und an den Hüftschwung klassischer Impala-Modelle erinnern soll. An den C-Säulen sind als Markenzeichen kleine Antilopen-Embleme angebracht.

Unter der Haube geht dem Basismodell das Straßenkreuzer-Feeling allerdings verloren. Die Standardmotorisierung ist nämlich ein 2,4 Liter großer Vierzylindermotor mit Direkteinspritzung und 182 PS. Der soll immerhin besonders effizient sein, wobei Chevrolet noch keine Verbrauchsangaben veröffentlicht hat. Beim Sparen hilft das Mikrohybridsystem eAssist, bei dem ein kleiner Elektromotor in bestimmten Fahrsituationen den Verbrennungsmotor unterstützt und als Generator Bremsenergie für die Batterie zurückgewinnt. Das System arbeitet bereits in anderen GM-Modellen wie dem aktuellen Buick LaCrosse.

Neben einem weiteren Vierzylinder mit 195 PS steht als Top-Motorisierung für den neuen Impala ein 3,6 Liter großes V6-Aggregat mit 303 PS zur Verfügung. Alle Motoren werden mit einem Sechsgang-Automatikgetriebe kombiniert. V8-Motoren sind nicht vorgesehen. Schon das Vorgängermodell allerdings musste sich mit sechs Zylindern begnügen. Der Impala kommt in den Ausstattungsversionen LS, LT und LTZ auf den Markt. Nach Europa wird Chevrolets Flaggschiff wahrscheinlich nicht exportiert.

Quelle: Autoplenum, 2012-04-10

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