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Testbericht

Sebastian Viehmann, 22. Juni 2011
Der Cadillac SRX stemmt sich gegen den Trend der rundgelutschten SUVs. Der kantige Allradler bietet viel Komfort und ist gut ausgestattet. Der Haken: Es gibt keinen Dieselmotor.

Ecken und Kanten sind selten geworden in der SUV-Welt. Land Rover hält in dieser Disziplin die Fahne hoch, Mercedes hat immerhin den GLK. Doch auch Cadillac beweist mit dem SRX Mut zur strengen Geometrie. Die Form hat durchaus ihre Vorteile – die Haube mit ihren eckigen Scheinwerfern samt gerader Oberkante zum Beispiel verbessert die Übersicht nach vorn beim Rangieren – aber auch Nachteile: Die dramatisch ansteigende Seitenlinie und die schräg stehende Heckscheibe sorgen für eine schlechte Übersicht nach hinten. Das Formenspiel verbirgt aber unterm Strich geschickt die Größe des 4,85 Meter langen SUV. Er wirkt kompakter, als er tatsächlich ist.

Im Fond allerdings ist das Platzangebot nicht so großzügig, wie man das von einem Oberklasse-SUV erwartet. Vor allem bei der Beinfreiheit dürfte es üppiger zugehen. Der Kofferraum fasst 537 Liter, das ist in etwa der Klassendurchschnitt (BMW X5: 620 Liter; Mercedes ML: 551 Liter; VW Touareg: 493 Liter; Volvo XC90: 483 Liter). Das Interieur des Cadillac wird von seiner leicht V-förmigen Mittelkonsole und einer Flut von Chromzierleisten dominiert. Der Navigationsbildschirm fährt elektrisch aus der Mittelkonsole heraus. Die Anordnung der Schalter ist manchmal etwas verwirrend und die Bedienung daher nicht immer intuitiv, doch die Verarbeitung und Materialauswahl hinterlässt einen hochwertigen Eindruck.

Unter der Haube hat der SRX einen drei Liter großen V6-Benziner mit 268 PS / 197 kW Leistung, gekoppelt mit einer Sechsgang-Automatik. Die fast zwei Tonnen Leergewicht des Wagens können den kräftigen V6-Motor durchaus gebrauchen, der den SRX sanft in 8,4 Sekunden von 0 auf 100 Km/h beschleunigt. Leider gibt es kein harmonisches Zusammenspiel zwischen Motor und Automatikgetriebe. Letzteres muss häufig hektisch hin- und herschalten, um die passenden Drehzahlen zu liefern. Denn erst oberhalb von 5000 Touren steht das maximale Drehmoment (302 Newtonmeter) zur Verfügung. Der Durchschnittsverbrauch des Benziners liegt bei 11,6 Litern pro 100 Kilometer. BMW X5 oder VW Touareg sind mit vergleichbaren Motoren deutlich sparsamer unterwegs.

Überzeugen kann der große Caddy beim Fahrkomfort. Die Lenkung ist etwas indirekt, aber längst nicht so schwammig wie beim Escalade. Der Federungskomfort ist ausgezeichnet und die Straßenlage ohne störende Wankneigung ziemlich straff. Die Entwickler haben sich alle Mühe gegeben, eine europäische Abstimmung hinzubekommen, und es ist ihnen ziemlich gut gelungen.

Der SRX kann zwei Tonnen ziehen und hat eine maximale Zuladung von 564 Kilogramm. Der permanente Allradantrieb arbeitet mit einer Haldex-Kupplung und einem elektronisch gesteuerten Hinterachs-Sperrdifferenzial, das die Antriebskraft noch einmal zwischen den beiden Hinterrädern verteilt. Das System kann bis zu 85 Prozent des jeweiligen Drehmoments an das Rad mit der besten Traktion leiten. So kann der Wagen auch in schnellen Kurven sein stolzes Gewicht geschickt verbergen.

Mit 4,85 Metern Länge spielt der 52.950 Euro teure SRX größenmäßig in der Liga von BMW X5 (ab 54.500 Euro), Mercedes ML (ab 53.074 Euro), Lexus RX (ab 53.030 Euro), VW Touareg (ab 48.150 Euro) oder Volvo XC90 (ab 39.990 Euro). Durch seine extravagante Optik ist der Cadillac außerdem das kantige Gegenstück zum futuristisch gestylten Infiniti FX (ab 57.750 Euro). Beide Marken setzen auf das Konzept eines hohen Einstiegspreises, der allerdings durch eine im Vergleich zu vielen Konkurrenten deutlich bessere Serienausstattung relativiert wird.

So hat der Cadillac SRX im Basismodell Elegance unter anderem elektrisch verstellbare Sitze und Pedale, Tempomat, Einparkhilfe und Rückfahrkamera, eine elektrische Heckklappe, Regensensor, Zweizonen-Klimaautomatik, CD-Radio mit DVD-Spieler, Festplatten-Navigationssystem und Teillederausstattung an Bord. Beim Modell Sport Luxury (54.950 Euro) kommen Dinge wie Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht oder variable Stoßdämpfer hinzu. Zu den wenigen aufpreispflichtigen Extras zählen das Fond-Entertainmentsystem (1953 Euro) oder das elektrische Sonnendach (2030 Euro).

Der größte Haken des luxuriösen Ami-SUV bleibt sein ziemlich durstiger Motor. Da der deutsche Markt für Cadillac nur eine Randerscheinung ist, wird es auf absehbare Zeit wohl keinen Dieselmotor geben – obwohl sich andere Sparten-Hersteller bei diesem Thema mehr Mühe geben. Ssangyong zum Beispiel will mit seinem SUV Korando auch in Europa punkten und hat sich extra dafür von einem österreichischen Motorenbauer einen Selbstzünder anpassen lassen.

Quelle: Autoplenum, 2011-06-22

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