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Testbericht

Joaquim Oliveira, 24. Februar 2013
Der Winter kämpft in den letzten Zügen kraftvoller denn je und das Frühjahr klopft bald an die Tür - hoffentlich. Bei der Suche nach dem richtigen Cabriolet fällt die Wahl leichter denn je - wenn man auf den Taler nicht achten muss. Cooler als im Bentley Continental GT Speed Cabrio geht es nicht.

Braucht man ein Cabriolet mit über 600 PS? Wohl kaum. Muss ein Cabriolet deutlich schneller als 300 km/h sein? Nicht unbedingt. Doch auf Luxus will heutzutage niemand gerne verzichten. Wenn Bentley seinen GT Speed als faszinierend bulliges Luxuscoupé anbietet - wieso sollte dann das Cabriolet außen vor bleiben? Tut es nicht. Mehr Power, mehr Platz, mehr Luxus und mehr Komfort als im Bentley Continental GT Speed Cabrio gibt es derzeit nicht. Und wer lässt sich schon von einem Preis in Höhe von 227.290 Euro die Träume rauben?

Der offene Bentley ist mit seinem aufgeladenen W12-Triebwerk mit sechs Litern Hubraum und 625 PS der schnellste offene Viersitzer auf der Welt. Nicht, dass der 507 PS starke Achtzylinder mit einer Geschwindigkeit von ebenfalls über 300 km/h an ausgemachter Leistungsschwäche leiden würde; doch ein Zwölfzylinder hat einen Vorteile, den insbesondere die erlauchte Kundschaft in den USA und Asien zu schätzen weiß: er hat zwölf Zylinder. Und die gelten nach wie vor als die Krone des Motorenbaus.

Wie luxuriös und sänftengleich man bei aller Kraft des offenen Allradlers unterwegs sein kann, soll eine Langstreckentour von Las Vegas / Nevada nach Phönix / Arizona zeigen. Kein Grund das vollelektrisch bedienbare Cabriodach an diesen Tagen geschlossen zu halten. Doch es dämmt kaum schlechter als die feste Konstruktion des Coupés und ist allemal hochgeschwindigkeitstauglich bis weit über 300 km/h. Ein Nachteil kann das Dach aber nicht überspielen. Das ohnehin gigantische Leergewicht des Briten wird durch das von Zulieferer Edscha entwickelte und produzierte Stoffdach nochmals um 150 Kilogramm auf 2,5 Tonnen gesteigert. Doch da ein Luxuscabrio andere Lieblingsdisziplinen als die Querdynamik hat, fällt das zusätzliche Übergewicht im Alltagsbetrieb und angesichts der gigantischen Motorleistung nur bei engen Kurven ins Gewicht. Das Abspecken um 65 Kilogramm gegenüber dem 575 PS starken Vorgängermodell merkt hingegen ebenso niemand wie die Bodenunebenheiten, die vom einstellbaren Luftfederfahrwerk einfach hinweggezaubert werden.

Auch wenn auf der Zehn-Stunden-Tour durch due USA nicht der Hauch von einem Regentropfen zu sehen war, zeigte der offene Continental GT Speed eindrucksvoll, dass er offen wie geschlossen ein Ganzjahresfahrzeug ist. Denn die Tour war bei kalten minus zwei Grad am Rande des Grand Canyon kaum weniger kommod als bei den warmen 25 Grad Celsius in Phönix. Einmal mit hoch gefahrenen Seitenscheiben, eingeschalteter Sitz-, Nacken- sowie Fahrzeugheizung und einmal komplett oben ohne. Versprochen: beides hat seinen Reiz. Das gilt einmal mehr für den Antrieb, denn die Fahrleistungen rauben einem nicht zuletzt trotz seiner Abmessungen und Gewichte den Atem. Perfekter denn je arbeitet die neue Achtgang-Automatik von ZF mit dem bulligen W12-Triebwerk zusammen. Zwischen 2.000 und 4.000 U/min stehen gigantische 800 Nm Drehmoment zur Verfügung, die keine Fragen offen lassen.

Für den auf 14,9 Liter gesenkten Normverbrauch zeichnet nicht zuletzt der deutlich länger ausgelegte achte Gang verantwortlich, der einen bei minimaler Drehzahl maximal cruisen lässt. Wenn gewünscht ist der 625 PS starke Säusel-Zwölfzylinder auf Pedaldruck zur Stelle und katapultiert einen in den Sitz als gäbe es kein Morgen mehr. 0 auf Tempo 100 in 4,4 Sekunden sind mit diesem offenen Schlachtschiff ähnlich beeindruckend wie die 325 km/h Spitzentempo. Dank des Allradantriebs mit einer Kraftverteilung von 40:60 hat man keinerlei Probleme, die Fahrleistungen auf die Straße zu rammen.

Bei so einem Auto mit einer solch perfekten Ausstattung mit weichstem Leder und edlen Hölzern allenthalben fällt es schwerer denn je, sich an Sachen zu stören oder gar zu stoßen. Da sind neben dem nur 260 Liter kleinen Laderaum und dem deutlich zu hohen Gewicht von 2,5 Tonnen einzelne Bedienelemente, die nicht nur versteckt liegen, sondern sich auch wenig wertig anfühlen. Da sind die Schaltpaddel, die zu weit vom Lenkrad positioniert sind und das zu weiche Bremspedal, das einen allzu sehr vom Bremsvorgang entkoppelt. Doch wer möchte sich beklagen, wenn er reist wie auf einer Wolke und auch dabei auch noch Sonne und Wind im Haar spürt?
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2013-02-24

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