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Testbericht

22. Juni 2009
Haar, 22. Juni 2009 - Und wusch ... und weg: Dieses Auto ist der Hammer. Ich sitze im neuen Audi S5 Cabriolet und mir drückt gerade mächtig die Sitzlehne im Rücken. Dort klebt sie aber nur, weil ich das Gas voll durchtrete, sonst macht sich an dem Halt gebenden Sportsitz nichts negativ bemerkbar. Das griffige Lenkrad in der Hand, versuche ich mein Temperament zu bremsen, um dem S5 die Zügel nicht allzu locker zu lassen. Das fällt mir schwer, denn die 333 PS aus dem Dreiliter-Sechszylinder vor mir drängen mit Macht auf die Straße ... V8 im Vorgänger Bereits der Vorgänger meines Testwagens, der offene S4, hatte mich begeistert. Besonders der Sound des damals 344 PS starken V8 war ein Genuss. Doch wie momentan üblich, ist auch bei Audi Downsizing angesagt. Deshalb haben die Ingolstädter vom Acht- auf einen Sechszylinder runtergefahren, dessen Leistung elf PS weniger beträgt. Dafür gibt es mit 440 stolze 30 Newtonmeter mehr und der von Audi angegebene Durchschnittsverbrauch sinkt von 13,8 auf 9,7 Liter. Die neue S-Maschine kommt neben dem Cabriolet bereits in Limousine und Kombi der A4-Reihe zum Einsatz, das S5 Coupé hat noch einen V8 mit 354 PS hinterm Gittergrill. Nach 15 Sekunden offen Mit und an diesem Auto geht alles schnell. Nur etwa eine Viertel Minute dauert es, bis das Dach offen oder geschlossen ist. Und das funktioniert sogar bis 50 km/h. Dieser Umstand ist sehr beruhigend, denn gerade im Stadtverkehr kann es schnell passieren, dass man das Dach beim Wetterumschwung schließen will und es keine Möglichkeit zum Anhalten gibt. Ist das Stoffverdeck offen, haben im Kofferraum noch 320 Liter Platz. Eine handelsübliche Einkaufs-Klappbox passt gerade so unter den Verdeckkasten, auch einige Sorten von Getränkekisten lassen sich verstauen. Tipp: Beim Samstagseinkauf einfach das Dach geschlossen lassen. Dann wird der Laderaum etwas höher und das Volumen vergrößert sich auf 380 Liter. Damit ist das Cabrio für einen Zwei-Personenhaushalt akzeptabel alltagstauglich unterwegs. Zwei Leute sind es auch, die bequem mitfahren können, wobei die Betonung hier auf "bequem" liegt. Im Fond sind zwar noch zwei Sitze, aber die steile Rückenlehne und mangelnde Kniefreiheit verleiden Erwachsenen längere Strecken. Wer das serienmäßige Windschott unter der Kofferraummatte hervorholt und über die Rücksitze montiert, blockiert die Rückbank ohnehin.

Roots-Gebläse als Kompressor Soweit zu den praktischen Eigenschaften des heißen Ingolstädters, kommen wir zu den S-Genen. Dass die an Bord sind, sieht man bereits von außen, wenngleich wie gehabt nicht vordergründig. Neben martialischeren Schürzen grinst eine Vierrohr-Abgasanlage nach hinten. Und natürlich sind alufarbene Außenspiegel-Schalen montiert, das ist das traditionelle Erkennungszeichen eines S-Audis. An den Vorderkotflügeln gibt es den Schriftzug "V6T" und der verwirrt etwas: Anders als erwartet, steht das "T" nicht für "Turbo", sondern bedeutet Aufladung generell. Im Falle des S5 ist das ein Roots-Gebläse, das per Keilriemen angetrieben wird und damit vom Start weg die Funktion eines Kompressors übernimmt. Als S5-Cabrio-Fahrer sollte man ein paar Eckpunkte dieser Technik stets abrufbereit haben, denn nach dem "T" am Kotflügel wird man oft gefragt. Oder man schwingt sich spontan in den Sportsitz und macht sich blitzschnell aus dem Staub, wenn Nachbarn zu lästige Fragen stellen. Im Idealfall streift die Tachonadel nach 5,6 Sekunden über den Hunderter-Strich, erst bei 250 km/h wird abgeregelt. Optionales Sportdifferenzial Doch richtig heiße Erfahrungen sind die Ausflüge auf eine kurvenreiche Landstraße. Das serienmäßige Sportfahrwerk ermöglicht hohe Kurventempi, auf Wunsch ist auch eine elektronische Dämpferregelung zu haben. Unser Testwagen hat ein 950 Euro teures Sportdifferenzial an Bord. Es verteilt die Antriebkräfte variabel zwischen den Hinterrädern und sorgt so für ein besseres Beschleunigungsverhalten in Kurven.

Audi drive select Noch mehr Spaß haben wir allerdings mit Audi drive select. Diese Setup-Möglichkeit bietet bei unserem Testwagen die vier Modi Comfort, Automatic, Dynamic und Individual. Auf Knopfdruck können wir unseren S5 scharf schalten: Mit "Dynamik" nimmt die Maschine spürbar schneller Gas an, die ohnehin alles andere als indirekte Lenkung wird deutlich direkter, die Gänge des Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes werden höher ausgedreht. Jetzt wird aus dem netten Cruiser ein böser Beißer, der Kurven fressen will, nach Gaspedalbefehlen giert und der König des Asphalts sein möchte. Uns gefällt das kehlige Lastwechsel-Hicksen, das sich zum kernigeren Sound bei höheren Touren mischt. Insgesamt allerdings dürften die Klänge gern noch heiserer sein, zumindest bei diesem Punkt wünschen wir uns den V8-Sound des Vorgängers zurück. Ab 61.400 Euro Schauen wir kurz noch zu ein paar Zahlen: Den von Audi bezifferten Verbrauchswert von 9,7 Liter Superbenzin haben wir nicht geschafft, wir lagen bei unserem straffen Test bei 14,2 Liter. Auch den Einstiegspreis von 61.400 Euro toppt unser Testwagen. Er kostet dank Extras wie Navigation, Einparkhilfen und Lederausstattung etwa 78.300 Euro.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb
Anzahl Gänge:7
Getriebe:DSG
Motor Bauart:V-Ottomotor
Hubraum:2.995
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:6
Leistung:245 kW (333 PS) bei UPM
Drehmoment:440 Nm bei 2.900-5.300 UPM
Preis
Neupreis: 61.400 € (Stand: Juni 2009)
Fazit
Mit dem Audi S5 Cabriolet kommt ein Auto, das sowohl ein eleganter Cruiser für warme Tage als auch ein faszinierender Sportwagen ist. Der Super-Ingolstädter ist wie geschaffen für spontane Kurzreisen mit kleinem Gepäck oder als Zweitwagen im Alltag. Allerdings bleibt das Vergnügen doch einer kleineren Klientel vorbehalten, denn der recht hohe Anschaffungspreis schiebt hohen Verkaufszahlen einen Riegel vor. Also ist und bleibt der S5 das, was auch der S4 bereits war: Ein super-starker Traumwagen, den sein Hang zum Understatement auszeichnet.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2009-06-22

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