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Testbericht

Holger Holzer/SP-X, 15. November 2016

Der beliebteste Neuwagen ist auch der beliebteste Gebrauchtwagen: Wer in Deutschland einen VW Golf VII (ab 2012) aus Vorbesitz kauft hat eine Riesenauswahl. Und selten Grund zur Sorge: Beim TÜV schneidet der Kompaktwagen in der Regel sehr solide ab.

Karosserie und Innenraum: Der Golf hat Gardemaß – 4,28 Meter misst er mittlerweile, bietet problemlos Raum für vier Erwachsene und Gepäck, nimmt auf Kurzstrecke auch mal drei Hinterbänkler mit. Platz nehmen die Insassen auf gut geformten Sitzflächen, die auch auf langen Strecken Komfort bieten. Ergonomisch ist das Modell in der siebenten Generation so gut durchdacht, dass es kaum mehr Optimierungspotenzial gibt. Das gilt auch für die simple und intuitive Bedienung. Besonders punkten kann der Wolfsburger zudem bei Ambiente und Verarbeitungsqualität. Neben dem populären Fünftürer und dem selteneren Dreitürer gibt es auch den Kombi Variant, der die typischen Vorzüge um einen größeren Gepäckraum ergänzt sowie den höheren Sportsvan, der den Golf Plus ersetzt. Das Golf Cabrio ist technisch nicht identisch, basiert wie auch das Coupé Scirocco noch auf dem Vorgängermodell.

Motoren: Zu den Vorzügen des Golf zählt auch das gigantische Angebot an Antriebsvarianten. In Generation sieben kommen als Verbrennungsmotoren durchwegs Turbos mit drei oder vier Zylindern zum Einsatz, sowohl bei den Dieseln als auch bei den Benzinern. Die Hubraumspanne reicht von einem bis zu zwei Litern, das Leistungsband von 66 kW/90 PS bis (seit diesem Herbst) 265 kW/360 PS. Als umweltfreundliche Alternativen gibt es zudem ein Erdgas- und ein Elektromodell sowie den Plug-in-Hybriden GTE. Welchen Motor man wählt, hängt vom eigenen Geschmack ab. Bei den Benzinern macht bereits der 1,2-Liter-TSI mit 77 kW/105 PS (seit 2014: 81 kW/110 PS) eine ordentliche Figur, bei den Dieseln dürften die 77 kW/105 PS des 1,6-Liter-TDI für die meisten Anforderungen ausreichen. Besondern Spaß machen jedoch der bis zu 195 kW/265 PS starke GTI und sein Diesel-Pendant GTD mit 135 kW/184 PS. Die Probleme mit der Steuerkette, die noch beim Golf VI für Ärger sorgten sind übrigens passé: VW hat die anfällige Technik durch den klassischen Zahnriemen ersetzt. Das heißt allerdings auch, dass Gebrauchtwagenkäufer die Wechselintervalle im Blick haben sollten. Ein bald anstehender sollte den Kaufpreis um einige hundert Euro drücken können.  

Ausstattung und Sicherheit: Sieben Airbags und der Schleuderschutz ESP sind natürlich Serie, darüber hinaus stehen zahlreiche Assistenten und Sicherheitstechniken zur Verfügung. Darunter finden sich Posten wie ein Notbrems-Assistent, Spurhaltehelfer, Fernlichtassistent und ein adaptiver Tempomat. Vieles davon wird und wurde nicht nur einzeln, sondern mit Preisvorteil im Paket angeboten. Generell ist die Technik-Optionsliste lang und bietet auch in der Kompaktklasse nicht selbstverständliche Punkte wie adaptive Stoßdämpfer, Bi-Xenon-Kurvenlicht und Ledersitze.

Qualität: Ganz mängelfrei ist auch Deutschlands Bestseller nicht, im Vergleich mit ähnlichen Modellen der Konkurrenz schneidet der Golf aber gut ab. Rost gibt es keinen, auch beim Fahrwerk stellt der TÜV keine auffällige Mängelhäufung fest. Die Vorgänger leisteten sich dort allerdings auch erst im fortgeschrittenen Alter überdurchschnittliche Schwächen. Schlecht schneidet der siebte Golf bei der Hauptuntersuchung lediglich in Sachen Bremsen ab; die Scheiben sind schon nach drei Jahren oft verschlissen. Dazu kommen gelegentliche Lecks in der Kondenswasserleitung der Klimaanlage und knackende Mehrlenkerhinterachsen (nicht bei den Einstiegsmodellen montiert).

Fazit: Der Golf ist nicht umsonst das beliebteste Auto in Deutschland. Ausgewogen, ausgereift und langlebig ist er für Gebrauchtwagenkäufer eine sichere Bank. Von zweifelhaften Autos kann man leicht die Finger lassen, denn das Angebot an guten Modellen ist riesig. Ganz billig ist der Golf VII als Gebrauchter aber noch nicht. Rund 9.000 Euro muss man mindestens investieren.

Rund 40 Jahre hat der VW Golf bereits Zeit zu reifen gehabt. Die hat der Kompakte genutzt – Generation sieben leistet sich auch nach einigen Jahren wenig Schwächen.

Fazit
Rund 40 Jahre hat der VW Golf bereits Zeit zu reifen gehabt. Die hat der Kompakte genutzt – Generation sieben leistet sich auch nach einigen Jahren wenig Schwächen.
Testwertung
5.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-11-15

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