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Testbericht

Sebastian Viehmann, 25. Mai 2010
Die Disco Volante (Fliegende Untertasse) ist vielleicht der schönste Spider, den Alfa je gebaut hat. Die aerodynamische Flunder verlangt ihren Insassen allerdings einiges ab.

Manchmal muss man einfach zugeben, dass kleine drahtige Italiener Vorteile haben. Zum Beispiel dann, wenn man die Disco Volante entern will, jenes berühmte Renngefährt von 1952. Wenn man die winzigen Flügeltürchen geöffnet hat, ist man noch lange nicht drin: Einen Fuß nach dem anderen streckt man vorsichtig hinein, lässt dann den Körper folgen und rutscht ächzend in die winzigen Schalensitze. Der Fußraum der Disco Volante ist so winzig, das einem nach kurzer Zeit die Beine einschlafen.

Aber die rote Flunder war ja auch nicht als komfortables Reisemobil gedacht, sondern als Wettbewerbsfahrzeug. Die Ingenieure nahmen den 1,9-Liter-Motor des Alfa 1900 Sprint und brachten ihn auf 158 PS. Damit rannte die Disco Volante erstaunliche 220 Km/h. Das Chassis des Fahrzeugs besteht aus einem Rohrrahmen, darüber schneiderte der Karosseriebauer Touring das unverwechselbare Ufo-Kleid, das die Räder zur Hälfte verdeckt. Von diesem Wagen entstanden nur zwei Exemplare. Es folgten weitere Varianten mit gewöhnlichen Kotflügeln sowie ein Coupé, das allerdings nur ein aufgesetztes Hardtop hatte.

Sobald der Zweiliter-Vierzylinder der „Disco“ seine Arbeit aufnimmt, bekommen die Füße ihre ganz persönliche Sauna spendiert – der Motor gibt seine Hitze ungefiltert weiter. Ab der Hüfte aufwärts genießt man dagegen Freiluft-Feeling in Reinform, denn die winzige Frontscheibe verläuft bei größeren Passagieren knapp oberhalb der Gürtellinie. Bei den ersten Testfahrten, die Consalvo Sanesi 1952 in Monza unternahm, hatte der Wagen nur vor dem Fahrer eine kleine Scheibe. Überraschend gut ist die Straßenlage der Disco Volante: Die komplex gefederte Starrachse und der niedrige Schwerpunkt lassen die 3,9 Meter lange und kaum 1,1 Meter hohe Italo-Flunder ziemlich stabil auf dem Asphalt kauern. Seitenwind macht dem ultraflachen Flitzer kaum etwas aus.

Zwei Versuchsträger wurden sogar mit Sechszylindermotoren ausgerüstet, die 230 PS leisteten und die Höchstgeschwindigkeit auf 240 Km/h steigerten. 1953 wollte Alfa mit vier Disco Volantes bei der Mille Miglia Erfolge feiern, doch wegen technischer Defekte blieb den Italienern der Sieg verwehrt. Juan Manuel Fangio konnte immerhin eins der Sechszylinder-Coupés auf den zweiten Platz fahren. Selbst wenn die Disco Volante nicht die ganz großen Erfolge heimfuhr, so bleibt doch ihr Design bis heute unvergleichlich. Selbst in der Pininfarina-Studie 2uettottanta, die auf dem Genfer Salon debütierte, kann man einen Hauch Disco Volante erkennen.

Quelle: Autoplenum, 2010-05-25

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