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Testbericht

Sebastian Viehmann, 25. Mai 2010
Hubraum ist durch nichts zu ersetzen? Von wegen. Mit dem 1300 GTA Junior bewies Alfa Romeo, was man alles aus 1,3 Litern herausholen kann. Die eigenen Gehörnerven sollten aber nicht zu empfindlich sein.

Man nehme 165 PS, 8200 Umdrehungen und 780 Kilogramm – fertig ist eine Giftmischung, die sich auf jeder Rennstrecke enormen Respekt verschafft. Der 1300 GTA Junior aus Alfa Romeos historischer Sammlung hat zwar nur 1290 Kubikzentimeterchen Hubraum, doch er schöpft daraus mit geändertem Hub, Doppelzündung und diversen Tuningmaßnahmen alles, was geht. In den 70er Jahren hingen die Alfa-Junioren auf der Piste ihren Gegnern wie eine Klette im Genick.

Alfa-Mechaniker Guido dreht den Motor hoch, bis der Drehzahlmesser fast aus der Fassung springt, und genießt die unbändige Kraft des kleinen Vierzylinders. Er sagt ein paar Worte auf Italienisch, wahrscheinlich so etwas wie „Fantastico“ oder „Bella Macchina“ – man versteht es aber ohnehin nicht, denn das Gebrüll des Reihenvierzylinder ist so laut, dass das Trommelfell um Gnade wimmert. Bei jedem Gaswegnehmen und Schaltvorgang gibt es explosionsartige Geräusche, und der vier Meter lange Flitzer schießt mit einem Affenzahn um jede Kurve. Der niedrige Schwerpunkt und die extrabreite Spur lassen den roten Renner mit der weißen Visconti-Schlange auf der Haube am Asphalt kleben wie Spiderman an der Hauswand.

Die Junior-Modelle zählen zu den berühmtesten Varianten des Giulia Coupés – trotz oder vielleicht sogar gerade wegen ihres kleinen Hubraums. Denn die normalen Coupés wie der 1600 Sprint GT verfügten über Alfas 1,6 Liter Motor. Allen Modellen gemeinsam war die zeitlos schöne und von Bertone gezeichnete Karosserie. 1963 wurde das Coupé zuerst in Arese und dann in Frankfurt präsentiert und erntete genau wie die Giulia Limousine großen Beifall. Es entstand auf einer verkürzten Plattform der Limousine.

Die Sportversion GTA erschien 1965, neben Modifikationen am Motor zeichnete sie sich vor allem durch Leichtbau mit Aluminiumteilen aus. Das Kürzel GTA steht für „Gran Turismo Alleggerita“, im Italienischen heißt „alleggerita“ soviel wie „erleichtert“. Im gleichen Jahr folgte der 1600 Sprint GT Veloce, bei dem zwar auch ein modifizierter Motor, aber keine Leichtbaumaßnahem zum Einsatz kamen.

Damit auch Fahrer mit kleinerem Geldbeutel in den Genuss des Coupés kamen, schickte Alfa ab 1966 den 1300 GT Junior an den Start. Damit umging man hohe Steuern, die gerade in Italien Autos mit größeren Hubräumen teuer im Unterhalt machten. Der Wagen hatte 88 PS und erreichte 175 Km/h, die Kraft wurde natürlich mit fünf knackig abgestimmten Gängen übertragen. 1968 gab es dann auch vom Junior ein GTA-Modell, es brachte ab Werk 96 Pferdchen mit und wog 920 Kilogramm. Viele Rennsportfans nahmen das allerdings nur als Basis für weiteres Feintuning – es kann schließlich niemals zu leicht und schon gar nicht zu schnell sein. Der Junior aus der Alfa-Sammlung ist dafür das beste Beispiel.

Auch nach oben wurde die Coupé-Palette erweitert. Ab 1967 konnten Alfisti den 1750 GT Veloce kaufen, der aus 1779 Kubikzentimetern Hubraum 114 PS holte und den Wagen auf bis zu 187 Km/h brachte. Optisch unterschied er sich vor allem durch die Doppelscheinwerfer von den kleineren Modellen. Die Krönung war schließlich der 2000 GT Veloce mit zwei Litern Hubraum und 131 PS, der von 1971 bis 1976 gebaut wurde. Das Coupé war nicht nur in Europa erfolgreich: Immerhin 5171 von rund 37.000 Exemplaren des 2000 GT wurden nach Nordamerika verschifft und haben als Klassiker dort heute eine große Fangemeinde.

Quelle: Autoplenum, 2010-05-25

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