Skoda Superb Combi Ambition 1.4 TSI
Nach ca. 10.000 km kann ich einen kleinen Rückblick auf mein erstes ohne Probefahrt gekauftes Auto geben.
Nutzerprofil: Familie mit 2 Kindern (1,5 und 10 Jahre)
Durch unseren Kleinen kamen wir recht schnell an das Ende der Transportkapazität unseres Nissan Primera 2.0 SE 5-Türig (sowohl platz-, als auch zuladungsmäßig!) (131 PS, 13 Jahre, alles hat bis zum Verkauf bei 230.000 km immer funktioniert). Also sollte ein großer Kombi für Abhilfe sorgen. In Frage kamen Passat, Mondeo, Superb, Avensis, Mazda 6…
Vom Aussehen kam der Superb Combi gleich auf Platz 1, gefolgt vom Mondeo. Der Facelift-Passat ist gar nicht mein Geschmack, da war das „Chromlätzchen“ schöner. Der Mazda 6 ist schön, aber teuer, der Avensis nach Probefahrt nicht mein Geschmack (es knackte hier und da) und unser Kinderwagen passte nicht längs rein!
Der Superb Combi ist in der Frontansicht ein wenig streng, mit Tendenz zum „bösen Blick“ und das Heck mit der schrägen, abgerundeten Form einfach nur genial schön. Mit der silbernen Reling und der Black-Magic-Perleffektlackierung sieht er schon edel aus. Schön auch, dass alle Passat-Fahrer erst mal gucken, was da an Ihnen vorbeifährt! Denn der Unterschied ist bis auf den Geschmack der Besitzer und den nicht unwesentlichen Preisunterschied zugunsten des Superb gering, denn ich benötige eigentlich keine Fahrassistenzsysteme, wie sie der „neue“ Facelift-Passat gegen Auspreis zu bieten hat nicht.
Der Passat ist mir als Dienstwagen bekannt(2.0 TDI Bluemotion Facelift), so dass ich die Fahrzeuge vergleichen kann.
Bei der Nutzung als Familienkutsche ist für uns 4 mehr als ausreichend Platz vorhanden. Gerade die Kids haben hinten keine Chance die Rückenlehne mit den Füßen dreckig zu machen. Sie kommen einfach nicht ran! Ansonsten sind 3 Kindersitze reine Illusion (Cybex Pallas Fix und Concord Lift) dazwischen kann man sich als schmaler Erwachsener noch reinquetschen, aber bequem ist das nicht!
Das Fahrwerk ist mir eher ein wenig hart (trotz der Basisbereifung 205/55 R16 auf Alus), da bin ich froh nicht die 17“ oder 18“ –Alus drauf zu haben. Stöße sind bei unserer miesen Pflaster-Ortsdurchfahrt schon zu spüren. Ansonsten ist er ein sicherer (leichter)Untersteuerer, der keine Rätsel aufgibt. Auf der Autobahn merkt man erstmal gar nicht, wie schnell man fährt, erst ab > 150 km/h merkt man eine leichte Seitenwindempfindlichkeit (ich bin Combi -Neukunde!).
Viele Ablagen und Fächer erleichtern die Unterbringung von der Sonnenbrille bis zur Trinkflasche. Innenraum und Armaturen sind schick und kühl gestaltet (wir haben die schwarze Armaturentafel mit schwarzer unterer Auskleidung). Alles ist sauber verarbeitet, nur bei den Kunststoffen an den Türen wurde gespart, die sind von Qualitätsanmutung und der Narbung nicht so gelungen, aber immer noch schöner als die graue Ausstattung im Passat Comfortline. Die Bedienung ist superleicht, nur bei der Programmierung der Schlüssel für die Sitz- und Spiegeleinstellung auf meine Frau und mich musste ich in die Bedienungsanleitung schauen. Das Radio Swing ist für meine Frau ausreichend, wenn ich mal allein fahre, für mich ein wenig schwach. Es fehlen Bässe! Mal sehen, ob (wie in den Vorgängerautos) ein kleiner, dezenter Subwoofer Abhilfe schafft.
Der Motor war für mich wegen der fehlenden Probefahrtmöglichkeit (hier hatte kein Händler den kleinen TSI auf dem Hof!) ein spannender Punkt. Aber zum Glück kann ich dem kleinen TSI nur Gutes bisher nachsagen. Er macht den 1,6-Tonner sicher nicht zu einem Sportwagen, aber ist ein leiser, sparsamer und flotter Benziner.
Durch das früh anstehende Drehmoment schiebt er aus allen Gängen ab 1500 Umin leise hoch und man kann im normalen Verkehr immer noch die anderen Verkehrsteilnehmer als Hindernis betrachten. Falls es mal schneller gehen soll, gibt’s da ja noch den Schalthebel! Der Motor ist bei Vollgas in den Gängen 1-4 dann hörbarer, etwas rauer, zieht aber locker auch bis 6000 Umin weiter. Für die Urlaubsfahrt ins Mittelgebirge waren zwei Dinge zu bemerken: man hört den Motor auf Grund der höheren Drehzahl beim Beschleunigen deutlicher und die Motorbremsleistung ist gering. Ab 180 km/h geht es recht langsam Richtung 200 Km/h.
Welchen Sinn (außer bei „engeren“ Überholmanövern) es macht diesen Motor über 4000 Umin zu bewegen, muss jeder selber entscheiden, denn dann stimmt auch wieder „Turbo läuft, Turbo säuft!“.
In unserem Nutzungsprofil stehen viel Landstraße und relativ flüssige Ortsdurchfahrten zu ¾ und ¼ unbeschränkte Autobahn. Als Familienvater kaufe ich lieber den Kindern was zum Spielen, als Blitzbilder zu bezahlen. Also reichen 5 – 10 km/h drüber auch aus. Auf der Autobahn ist bei 150 km/h meist Schluss, da die lieben LKW´s und andere langsamere Pkw´s einen ansonsten zum ständigen Bremsen und Beschleunigen zwingen. Bisher sind wir auf einen Durchschnittsverbrauch von 7,3 l / 100 km gekommen. Die Extreme lagen bei 6,6 l (nur Landstraße, flüssige Ortsdurchfahrten und beschränkte Autobahn) und 8,4 l (nur unbeschränkte Autobahn mit mehr als 150 km/h, 150 kg Gepäck und Winterreifen). Dies finde ich sehr erstaunlich, da der Superb ca. 200 kg mehr wiegt, als der Primera und sich trotzdem angenehmer (weil schaltfauler und leiser) fahren läst. Ich trauere dem Drehvermögen des SR 20 DE, den 6 PS und den 600 cm3 mehr nicht nach. Der Verbrauch des Primera lag bei gleichem Nutzungsprofil bei ca. 8 l.
Für Familien bis 4 Personen eine absolute Kaufempfehlung!