2 Jahre war er Dienstfahrzeug in Salzburg, allerdings nur zu Geschäftsterminen, nicht jedoch zu gesellschaftlichen Anlässen. Und das obwohl er damals das beste Stück war im Hause MB. Mit ihm fuhr Chef schnell mal irgendwohin, und die Betonung liegt auf schnell. Salzburg-München war die bevorzugte Strecke oder auch mal geschwind nach Wien. Er war auch eines der wenigen Fahrzeuge, welches geleast und nicht gekauft war.
Um es gleich zu sagen, er ist einer meiner Lieblinge gewesen, war er doch nicht ganz so protzig wie sein Vorgänger, der als LEO der Panzer in die Geschichte von MB einging.
Fast schon filigran seine Statur, elegant, schnittig und eigentlich formvollendet. Und nur ein wenig größer als eine E-Klasse. Anfänglich mußte man schon genauer hinsehen, um ihn von der E-Klasse zu unterscheiden. Naja, vielleicht etwas übertrieben, zugegeben, aber die Formensprache war schon sehr ähnlich.
trotzdem waren die Platzverhältnisse ausreichend, und man fühlte sich auf Anhieb wohl. Auch seine Bedienung gab keine Rätsel auf, im Gegensatz zum damaligen neuerschienenen 7er BMW. das war auch der Grund,warum es wieder keinen Bayern gab. Denn ohne Erklärung konnte man den großen 7er noch nicht einmal starten.
Im AMG ist quasi alles selbsterklärend und die Bedienung kann ohne großes Studium des Manuals durchgeführt werden.
Selbst das Commandsystem ist kein allzu großes Thema, auch hier findet man sich umgehend zurecht. Nur das Navi fand ich damals schon ziemlich promitiv, denn die Darstellung der Strecke war alles andere als aufregend. Zudem mußte auch noch alles zusätzlich gekauft werden, was nicht zu Deutschland-Österreich oder Schweiz gehörte. O.K. wir brauchten das nicht zwingend, aber sonderlich kundenfreundlich fand ich das nicht.
natürlich ist der 5,5 Liter große V8 eine wahre Freude, vor allem sein wirklich schöner und kräftiger Sound aus den 4 ovalen Endrrohren. Er klingt schon wirklich beeindruckend und macht keinen Hehl daraus, dass die 500 Pferde ziemlich gut genährt sind. Sein Vorwärtsdrang ist exorbitant und fast schon furchteinflößend, denn schließlich bewegt man hier beinahe 2 Tonnen Gewicht über die Straßen. Doch davon ist absolut nicht zu spüren, denn Kraft ist in jeder Lage verfügbar. Auch war unser S55 nicht bei 250 abgeregelt, denn solche Bevormundungen sind gar nicht für meinen Boss. Auch wenn er das Potentuial niemals voll ausschöpfte, hier geht es ums Prinzip!
Ich selbst fuhr mal knapp 280km/h, morgens um 6 Uhr. Doch auch hier heißt es Obacgt geben, denn so ein 40 Tonner auf der linken Spur kann dir sch nell den Spaß verderben.
Doch ich bin ziemlich sicher, das er die 300 Marke überschritten hätte, wenn ich das gewollt hätte und vor allem die Straße freigewesen wäre.
Fahwerkstechnisch geht er trotzdem noch als Komfortkutsche durch, obwohl er naturgemäß deutlich straffer gefedert ist, als ein normaler S 500. Der Kompromiß ist wirklich nicht schlecht gelungen, und man fühlt sich in jeder Situation souverän und sicher.
Die Ausstattung ist soweit komplett, denn mehr braucht man kaum, um sich wohl zu fühlen und auch dementsprechend verwöhnt zu werden. natürlich ist das Leder nicht mit einem Rolls oder Bentley zu vergleichen, doch dafür sind die Sitze schön straff und haben einen sehr guten Sitzkomfort vorzuweisen. Der Preis von ca. 130.000 Euro ist durchaus berechtigt, doch der Wiederverkaufswert sinkt leider ziemlich heftig in den Keller,denn ein AMG will nicht jeder haben, der sich als S-Klassefahrer positioniern will.
Von nicht kommt bekanntlich nichts, und deshalb ist der AMG auch teilweise ein recht durstiger Geselle.Vor allem dann, wenn´s mal wieder pressiert. da laufen dann schon mal gut und gerne 25 Liter veredletes Erdöl durch die Einspritzdüsen. Und langsam ist man eigentlich nie wirklich unterwegs.
Aber was solls? Geld spielt bekanntlich keine Rolex