Hallo alle zusammen,
das war mein erster Erfahrungsbericht, ich habe mir Mühe gegeben! - Irgendwie hat er es letztes mal nicht so richtig angenommen, bzw. die Kategorie war irgendwie seltsam, also hab ich ihn nochmal (jetzt richtig) eingestellt ;)
Ich habe erst seit einem Jahr (2007) meinen Führerschein. Bin jedoch schon etliche zig-tausend Kilometer als Beifahrer mitgefahren. Und ich meine, auch dort sammelt man viel Erfahrung!
Seit März 2007 bin ich im Besitz des schönen C Esprits, er ist mein Erstwagen. Davor fuhr ihn, seit ungefähr dem Jahre 2000, meine Mutter (Zweithand).
Inhalt: Auto, Motor, Innenausstattung, Chassis, Sicherheit, Fahrverhalten, Ergonomie & Komfort, Design, Verbrauch, Alltag, Probleme, Anbauten, Fazit.
So, nun zum Auto ...
Pauschal möchte ich doch behaupten, dass diese C-Klasse ein sehr zuverlässiges Modell ist. Bei uns kann es im Winter schon mal -20 Grad sein, er startet sowohl dann als auch nach einer etwas längeren Stehzeit (anderthalb Monate) ohne jegliche Probleme. Die Luxus-Technik funktioniert (außer Schiebedach und Kassettenspieler siehe unter Probleme) einwandfrei. Auch die Fahr-Technik ist ein zuverlässiger Partner. Ebenso das Chassis ist Mercedes-Benz-Typisch, vom Bug bis zum Heck, sehr stabil (außer der Rost siehe unter Probleme). Im Stich hat er uns noch nie gelassen! Er läuft, und läuft, und läuft, und läuft ... ;)
Der Motor ...
Der Motor ist ein urherber Diesel. 4 Zylinder Reihe, mit rund 2200 Hubraum. Ohne jedwede Power-Technik, wie Beispielsweise CDI oder TDI. Hinsichtlich dieses Aspektes gleicht sein Motor-Charakter eher dem eines LKWs. Von 0 auf 100 in rund 20 Sekunden und auch nur wenn der Motor warm ist ^^, jedoch zieht er in den unteren Gängen ALLES vom Fleck.
Außerdem ist er für absolut Nichts anfällig. Er hat nun rund 290.000 Kilometer auf dem Buckel und fährt noch wie am ersten Tage! Keine besonderen Vorkommnisse.
Die Innenausstattung ...
Die blaue Esprit-Version, mit blauen Sitzen, blauem Plastik Dekor und Schwarzen Möchtegern-Leder. Keine Klima, keine Sitzheizung, kein GPS, kein CD, kein DVD, keine Stylischen-Sitze. Cool ist natürlich eine Frage des Geschmacks ;)! Von dem was jedoch vorhanden ist möchte ich sagen, dass es sehr gut verarbeitet ist! Es sind zwar sehr schlichte Materialien, doch sind sie in einer gewissen Art und Weise Hochwertig! Der Sitz ist nach etlichen Malen des Ein- und Aussteigens keineswegs abgescheuert, es blättern keine seltsamen Folien von der Türverkleidung und auch nicht von der Mittelarmlehne ab. Nichts ist porös, nichts ist gewellt, nichts ist gebrochen, nichts quietscht, nichts rappelt und rumpelt, alles hat noch seine Farbe nagut, etwas geschwächt vielleicht ^^.
Das Chassis ...
Azuritblau verfärbt sich von Dunkelblau zu einer Art Lila, wenn man Sonne und Perspektive ändert. Der Stahl ist natürlich schön schwer, sehr stabil und kaum kaputt zu kriegen. Man kann sich getrost mit 70kilo auf die Heckklappe setzen ^^. Jedoch gibt es etliche Rost-Probleme (näheres siehe hier unter Probleme). Sonst weiß ich nicht genau was ich sagen kann.
Die Sicherheit ...
Bei mir sind Fahrer- und Beifahrerairbag vorhanden. Ebenfalls Seiten-Airbags. Die Kopfstützen hinten sind umklappbar. Dank des stabilen Chassis, fühle ich mich sehr sicher im Wagen.
Das Fahrverhalten ...
Das Fahrverhalten ist relativ Straff (Esprit-Version!). Jedoch kann man mit dem Lenkeinschlag kein Rennen fahren :) natürlich ist das auch nicht der Sinn des Cs. Ebenfalls erweist sich dies als doch anstrengend, da die Servolenkung nicht so empfindlich ist, wie in den meisten modernen Rasierapparat-Autos. Dennoch möchte ich behaupten, dass das Verhalten immerhin (mehr oder weniger ^^) sehr sportlich ist und man doch flott unterwegs sein kann!
Zum Cruisen ist er jedoch nicht so gut geeignet, wie man annehmen möchte. Bereits auf der Landstraße mit rund 100km/h befindet sich die Nadel des Drehmoments bei 3000 (von insgesamt rund 5000). Er ist doch lauter als man vermutet. Wem jedoch die laute Umgebung nicht so viel ausmacht (wie mir ^^), findet sich sehr schnell damit ab.
Die Schaltung ist sehr flüssig und auch die Schaltwege sind sehr kurz. Der 5. Gang hapert ab und an, da man den "Puck" (den Schaltknüppel) doch recht Bewusst nach rechts drücken muss. Der Rückwärtsgang ist nicht synchronisiert, aber das stört nicht weiter ^^.
Die Ergonomie und der Komfort ...
zur Ergnomie gibt es wohl wenig Kritik zu üben. Mercedes-Typisch alles perfekt ausgelegt und gut überlegt. Er passt wie angegossen ;)! Das Lenkrad ist beträchtlich größer (relativ zum bsp. Golf), doch ist es hervorragend zu halten. Die Lehne links als auch rechts sind perfekt auf Ellenbogenhöhe. Instrumentenanzeige (Tacho, ...) in jeder Lenkradstellung gut ablesbar, das Dashboard ist sehr strukturiert und sehr übersichtlich!
Die Sitze sind relativ gesehen zur S-Klasse sehr stramm gehalten, relativ zum Twingo gesehen jedoch weicher :) - die großen Deckenleuchten erstrahlen das Auto voll und ganz und sehr hell ^^. Ebenso die Beinfreiheit im Fond ist großzügig - solange kein allzu großer Mensch Vorne/Hinten Platz nimmt. Ich gehe also mal - guten Gewissen davon aus - dass sich dieser Benz gut als Familienwagen eignet.
Das Design ...
Ich finde es fantastisch! Das etwas Kastige/Kantige gefällt mir persönlich sehr gut. Die Front ist tief gehalten und der Hintern kommt zum glück nicht so hoch wie bei manch anderer Version (Classic). Ebenfalls hat er eine hervorragende Seitenlinie. Er wirkt sehr souverän, stramm, dennoch flexibel, sportlich und dynamisch. Eben ein junger, flotter, eleganter Gentleman ;).
Der Verbrauch ...
Man kann ihn mit rund 6 Litern fahren, wenn man Gas gibt jedoch auch schon mal um die 10 ;) herum.
Die Alltagstauglichkeit ...
Er ist wohl für fast alle Gelegenheiten geeignet ob kalt, ob warm, ob nass, ob trocken, ob hügelig, ob flach, ob stürmisch, ob ruhig, ob sonnig, ob regnerisch. Er ist sowohl für einen fleißig arbeitenden Bauarbeiter in schlammigen oder hügligen Gebiet, als auch für einen jungen, aufstrebenden Geschäftsmann. Der Kofferraum hat zwar leider keine Durchlademöglichkeit (was sich bei längeren Gegenständen als Problematisch erweist aber wozu hat man denn ein Schiebedach), kann jedoch ohne Probleme Gegenstände größeren Umfangs transportieren (Kutschenräder, (Bier)Fässer, Kisten, Koffer, Rindenmulch, Blätter, Schulranzen, Räder, etc.).
Er hat zwar eine geringe PS-Zahl, zieht aber (wie bereits weiter oben gesagt), alles weg vom Fleck ^^! Ein richtiges Arbeitstier. Kann sich aber auch sehr hübsch für Hochzeiten machen, und ihm stehen weiße Blumen total ;)!
Die Probleme ...
Seine größten Probleme sind wohl der Rost. Er setzt gerne an den Türen an (vor allem unten), am Schloss des Kofferraums und an den Radkästen. Über den Grund dessen, lassen sich wohl nur Vermutungen anstellen. Dies Rostproblem ist jedoch weit bei dieser C-Klasse (1993 2000) verbreitet und tritt häufig auch noch in späteren Mercedes-Modellen (bis 2002) auf.
Ein weiteres Problem ist das Schiebedach. Die Elektrik (bzw. das Bedien-Panel) spinnt manchmal ein wenig. Sprich: Das Schiebedach lässt sich nicht mehr vollständig schließen oder öffnet nicht mehr flüssig. Trotz das man das Problem leicht beheben kann (Das Schiebedach Kippen dann loslassen dann weiter Kippen für 3 Sekunden), kann es einen doch ab und an nerven. Im Allgemeinen kann man sagen, dass dieses Panel reichlich Probleme verursacht (auch in der damaligen E-Klasse).
Die Probleme des Kassettenspielers lassen sich wohl eher aufs Alter zurückführen. Hin und wieder spielt er eine Kassette mit falscher Geschwindigkeit ab. Also sprich: mal mindestens doppelt so schnell und mal sehr, sehr langsam!
Extra Anbauten...
Als einziges Extra hat er eine dritte Bremsleuchte. Günstig im ATU gekauft, dann schnell und ohne Probleme eingebaut/verkabelt. Sonst ist alles Original.
Fazit ...
Meines Erachtens nach ein treuer Begleiter. Trotz seiner kleineren Tücken, ist er sehr zuverlässig. Die Technik zur Fortbewegung ist schier unverwüstbar, die Luxus-Technik (Schiebedach, etc.) kann manchmal schon ein wenig verrückt spielen. Darüber hinaus sieht er schön und elegant aus. Wie alles im Leben: eine Frage des Geschmacks! Ein Auto was locker seine 500.000 Kilometer fährt. Pflege ist jedoch das A und O. Und von den geringen Instandhaltungskosten, kann sogar mancher Neuwagenbesitzer nur träumen.
ACHTUNG: Der 220 Diesel ist jedoch mit der berüchtigten Lucas-Pumpe versehen. Daher aufpassen beim Kauf auf Km-Anzahl. Der 250er ist hinsichtlich dieses Aspektes sehr viel zuverlässiger. Oder eben den w203 nehmen, bei dem ist Bosch verbaut.
Grüße,
michael
Quelle:
http://www.w202-freunde.de/
Fotos:
selbst geschossen - Juli 2008
LOGBUCH:
- EPC (EDC?) leuchte erschien (270Tkm)
- Rost an Tür, Kofferraum, Schiebedach, Seitenblinkern nimmt zu (305 Tkm)
- Anscheinend starker Rost an Trägerteile
- Radlager und irgendwas Gelenkartiges am vorderen Rad kaputt (311 Tkm)
- Festgerostete Glühkerze. Reparatur nicht möglich (319 Tkm)
- Abgasrückführventil funktioniert nicht mehr (319 Tkm)
- EPC (EDC?) und Einspritzpumpe (natürlich von Lucas) zicken stark (321Tkm)
- Leerlaufschalter kaputt, Zickereien von Pumpe etc. nehmen zu (326 Tkm)
- Einspritzpumpe derart kaputt, dass das Fahrzeug beim geradeauslauf nicht immer unter kontrolle ist (hüpft nach vorn oder plötzlicher Leistungsverlust). Ebenfalls geht er im Leerlauf aus oder springt auch mal gar nicht an. (330 Tkm)
==> Wagen wurde verkauft (an Händler) (330Tkm, Juni 2010)