Wir fahren den T4 seit Anfang 2002 (Baujahr ist 1999). Das sind bisher rund 100.000 km - (Tachostand jetzt 190.000).
Das Fahrzeug ist bei zurückhaltender Fahrweise mit unter 8 Litern Diesel zu bewegen, erstaunlich sparsam für eine fahrende Kirche (meint den cw-Wert :-)
Die Motorleistung lässt etwas zu wünschen, wir nutzen die 2,5-Liter-5-Zylinder-ACV-Motorversion mit Chiptuning (130 statt 102 PS), aber man schwimmt so la la mit, ohne den fliessenden Verkehr zu behindern.
Negativ hervorzuheben sind noch die vorderen Sitze - links vorn haben wir einen König-Sitz eingbaut, viel besser als der Seriensitz. Daneben befindet sich in unserem T4 eine Doppelsitzbank, die ist auf längeren Strecken gruselig.
Toll an dem Auto ist die Klimaautomatik - sehr schnell ansprechend, kühlt auch in heissesten Ländern das große Auto auf jede gewünschte Temperatur - funktioniert immer und zuverlässig.
Wer den T4 wie einen PKW bewegen will, sollte ihn etwas tiefer legen, dann schaukelt es bei Lastwechseln nicht so sehr - und man passt auch in Parkgaragen, die nur Autos bis 1,85m vertragen.
Die Verarbeitung des Fahrzeugs ist grundsolide. Was bleiben auch für Alternativen, wenn man ein Auto mit viel Platz für eine große Familie braucht, dass noch in eine normale Parklücke passt?
Ein Chrysler Voyager, Renault Espace, Pontiac Trans Sport? Die sind viel kleiner innen drin. Ein Vito? Das beleidigt den T4 - die Verarbeitung ist wirklich nicht vergleichbar.
Einen ChevyVan oder einen Peugeot Boxer? Die sind breiter und länger, wird schwierig mit den Parkplätzen dann und wann.
Will heissen: Es gibt zum T4 -so betrachtet- eigentlich nur zwei Alternativen: Den T3 und den T5.
Kauftipp: Wer mehr als 10.000 km im Jahr fährt, greift zum 2,5 TDI. Der ist wesentlich kulitvierter als die 4-Zylinder-Diesel. Ab der Version mit 102 PS reicht auch das Drehmoment für das schwere Teil aus, um mit den modernen PKW im Alltag mitzuschwimmen. Die Benziner sind (einschliesslich des 2,8 V6) bestimmt schöne Motoren - in einem Golf, aber nicht in einem Bus. Sie saufen ohne Ende - und das müssen sie auch. Der Hubraum reicht für ein 1.800- Kilo-Auto bei keinem der Benziner, um einen Bus zu bewegen.
Ein ChevyVan mit 5,7 Litern Hubraum verbraucht weniger als ein T4 mit 2,8 Liter Benzinmotor. Das ist kein Wunder, denn mit den winzigen VW-Hubräumen bekommt man immer einen verzweifelten Schluckspecht, der mit dem Fahrzeuggewicht und dem Luftwiderstand ständig überfordert ist - aber eben keinen ausgewachsenen Reisebus - auf die Räder.
Wer viel fährt, muss also den 2,5 Diesel ab 102 PS aufwärts fahren, ob er mag oder nicht.
Jetzt, bei km 195.000 (Stand 8/2008), haben wir trotz sorgfältiger Wartung einen gerissenen Zahnriemen und damit einen Motorschaden (Zylinderkopf) für 3.000 Euro Rep.-Kosten - ein typisches VW-Leiden. Ursache war ein Lagerschaden an der Wasserpumpe, die lt. Werkstatt "sowieso nicht immer zwei Zahnriemen-Wechselintervalle lang hält" und besser beim letzten Zahnriemenwechsel gleich mit getauscht worden wäre (50 Euro).
Entsprechend habe ich die Beurteilung bei Verarbeitungsqualität und Unterhaltskosten für den T4 TDI je um einen "Stern" herabgesetzt.
Trotzdem geht beim T4 kein Weg am TDI vorbei. Der Saugdiesel ist viel zu lahm, der 6-Zylinder-Benziner extrem durstig. Der TDI ist derart sparsam und dabei flott, dass er sich trotz solcher Pannen am besten rechnet.