Oder noch weniger, so lange kein Schnee oder Eis vorhanden ist. Die Reifentechnologie hat so ungefähr zwischen 1990 und 2005 einen enormen Sprung gemacht und dabei eine "dumme" Situation entstehen lassen.
Bei Sommerreifen:
Mit Einführung von neuen Materialien zur Beimischung, hauptsächlich Silikate, hat sich das Temperaturfenster ganz enorm erweitert. Diese altbekannte "+7°-Grenze" für eine "Verhärtung" des Profils liegt jetzt bei etwa -12°C.
Durch leistungsfähige Computer und entsprechenden Rechensimulationen sind Reifenprofile, Rillenverläufe entwickelt worden, die Aquaplaningrisiken um 10-15 km/h höher gesetzt haben.
Bei Winterreifen:
Die Schnitte in den Profilblöcken, die Profilblöcke verwinden sich kontrolliert und es kommen kleine, regelrechte "Zahnreihen", vergleichbar wie bei einem Haifisch oder das Schuppenprofil bei Langlaufskiern zum Vorschein, die sich mit festgefahrenem Schnee oder Eis, auch Reif regelrecht verkrallen.
Die "dumme" Situation ist jetzt, dass Sommerreifen auch bei sehr geringen Temperaturen so gut geworden sind, dass sie auch weit unter 0°C besser als Winterreifen sind. Darf nur kein Schnee oder Eis sein.
Nicht missverstehen, Winterreifen sind nicht schlechter geworden, auch die haben einen ganz gewaltigen Entwicklungssprung gemacht. Nur war der Sprung bei den Sommerreifen noch größer.
Die (auch Deine hier) klassische Frage nach dem "wer ist wann besser" ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Bei -8°C und trockener Fahrbahn ist zweifelsfrei ein Sommerreifen besser, er bietet dann kürzere Bremswege und höhere Kurvengeschwindigkeit als ein Winterreifen (nicht zum "Rasen", sondern als reiner Sicherheitspuffer bevor es zum Abflug kommt).
Ärgerlicherweise muss man aber jederzeit ab 0°C mit Überfrierungen rechnen und da sind dann die Winterreifen ganz erheblich im Vorteil.
Da je nach Örtlichkeit die Temperatur auch um etwa 3° schwanken kann und man ab +3°C mit Überfrierungen zB. auf Brücken oder Temperatursenken (Lichtung im Wald) rechnen muss, liegt die "sinnvolle Grenze" bei diesen +3°C.